Rekuperation und Batterie Degradation

Bei dem einmotorigen XC40, den ich jetzt übergangsmäßig gefahren habe, war ich auch überrascht, dass das OPD so effektiv war. D.h. auch das Abbremsen bis zum Stand war recht konsequent. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob dabei doch schon die mechanischen Bremsen hinzugenommen wurden. Ein Indiz dafür wäre, dass es bei weitem nicht so komfortabel war, wie wir es vom P. gewohnt sind.
Vermutlich reichen aber 100kW Bremsleistung (eines Motors) schon aus, um ein solches Fahrzeug (>2t) sicher zum Stillstand zu bringen. Könnte man ja mal ausrechnen :slight_smile:

Das tut er aber auch nicht, wenn man die Geschwindigkeit hält ohne den Fuß zum Gas zu nehmen. Er fühlt sich anders an, aber erst beim sinken der Geschwindigkeit lädt er die Batterie. Das tut er beim aktiven bremsen auch. Ich denke es ist eine Frage der Gewohnheit und Übung ob man das „segeln“ braucht - letztlich wie beim Verbrenner ein ausrollen ohne Gang drin - oder mit OPD ständiges abbremsen vermeidet.

Die eigentliche Frage ob es eine Wirkung hat auf die Batterie hängt mE eher davon ab, wie stark man bremst ohne OPD, dh wann die mechanische Bremse greift. Ich habe in den letztren 12 Monaten vielleicht 5-10 mal überhaupt aktiv das Bremspedal nutzen müssen, dh sämtliche Abbremsung oder das OPD erreicht.

Zu diesem Thema habe ich eine ähnliche Frage die mich umtreibt. Nämlich der tatsächliche Nachteil wenn man auf 100% lädt. Ich frage mich, ob dazu verlässliche Untersuchungen gibt. Ursprünglich war ja mal 80% als idealer Maximalstand angesagt, dann 90%. Ich bin nun ca. 30.000 km mit dem Auto unterwegs und erkenne keinerlei Abnutzungserscheinungen in irgendeiner Komponente die spürbar wären. Optisch - vor alle, im Innenraum- sieht man das Alter inzwischen schon, aber ansonsten lädt das Auto besser als je zuvor und fährt ohne irgendwelche Probleme.

Ich kenne einige Teslafahrer die weit über 100.000 km drauf haben und auch nicht bemerken, dass die Batterie wesentliche Abnutzungen erlitten hätte. Und die sind schon etwas älter.

Im Iphone gibt es eine Funktion die die Batterieleistung anzeigt, frage mich ob es das im Polestar nicht auch geben könnte - wäre zumindest beim Gebrauchtwagenkauf hilfreich. Auch wäre interessant die Faktoren die eine tatsächliche Beeinträchtigung der Batterie bewirken mal zu kennen und auch zu qualifizieren. Wenn meine Batterie ohne merkliche Einbußen zB auch mit 100% Ladestand vor Langstrecken 200.000 km durchhält wäre es mir eigentlich ziemlich egal ob es darüber hinaus Probleme geben könnte.

Seit kurzem habe ich mein altes Handy Galaxy s7 gegen das Galaxy s22Ultra ausgetauscht. Interessanterweise hat es beim s22u neu einen Menuepunkt „Akkuschonung“ → aufladen nur bis 85%. Scheinbar ist auch Samsung der Ansicht, mit einer Aufladung nur auf 85% die Akkulebensdauer zu verbessern.

Auch der neue Acer-Laptop meiner Frau hat einen Menuepunkt „aufladen nur bis 85%“!

Deshalb lade ich meinen Polestar abwechselnd etwa 9x auf 80% und dann 1x auf 100% zum Zellenbalancing.

Der Polestar Akku hat schon eine gewisse Reservekapazität eingebaut. Was als „100%“ angezeigt wird, wären beim Smartphone wohl 90-95%.

Wer behauptet denn, dass es beim Singlemotor auch 100 kW Rekuperation sind?

Ernsthaft nach 30.000 km?
Wo denn?

Meine Autos sehen nach 100.000 km oder 200.000 km innen noch aus wie neu und außen sieht man ihnen das Alter und die Laufleistung größtenteils auch nicht an.

Eher eine Frage des Umgangs und der Pflege, würde ich sagen.

Ehrlich? Meiner hat jetzt 27.000 runter und ist wie neu. Gibt es bei Dir was Spezielles was Du beanstandest oder woran Du das festmachst?

:sweat_smile: mangelnde Pflege meinerseits …

Aber was innen schon anfällig ist, ist die Oberfläche des Materials mit dem zB die Mittelkonsole überzogen ist. Und einige härte Platiskteile (zB das in dem das Cockpit ist und die Verkleidung des Gurtes fangen an Geräusche zu machen. Aber alles nicht ungewöhnlich.

Außen ist er halt weiß und mit der Zeit sammelt sich in dem Spalt der Kofferaumabdeckung so einiges.

Wollte aber nicht sagen, dass er nicht lange hält, sondern dass er in der Kernkomponenten des Antriebs (Motor und Batterie) wie am ersten Tag ist. Nein, stimmt nicht mal, er ist heute besser als bei Übergabe.

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genau - wobei ich noch nie ein Auto hatte das länger als 60.000 km bei mir blieb :slight_smile:

Hallo Reiner!
…bin hier Neuling, meiner sollte erst im Oktober kommen…
Bin seit 5 Jahren/160.000km mit einem E-Golf unterwegs…da geht das Rekuperieren und Segeln sehr intuitiv per Wahlhebel drücken. Im Polestar geht’s nur über 3 Einstellungen am Screen…wird man lernen müssen…aber das Segeln funktioniert dann nur wenn man am Screen „aus“ drückt und/oder auf „N“ schaltet?
Danke für Deine Antwort!
freundlichst!…Robert

Richtig! Während der Fahrt ist es nur „mühsam“ änderbar.
Wobei ich persönlich eine feste Einstellung bevorzuge und daher die Möglichkeit der Änderung über Wippen/Tasten nicht vermisse.

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Danke für die Antwort!

Nach 14 Monaten und etwas über 45.000 km sieht mein Fahrersitz an der “Einstiegskante” doch schon ganz schön gebraucht aus. Hätte ich so nicht erwartet und kenne ich von meinen bisherigen Fahrzeugen auch nicht so.

Dann geh’ damit am besten in die Werkstatt. Es wurden schon etliche Sitze getauscht.

Danke für den Tip, gab es da regelmäßig Beanstandungen? Werd ich tatsächlich probieren.

Ich würde mir auf keinen Fall angewöhnen in voller Fahrt am „Schalthebel“ zu spielen und auf „N“ zu stellen. Mit OPD aus fährt sich der Polestar wie ein ganz normales Automatikfahrzeug. Gibt man Gas beschleunigt er, geht man vom Gas rollt er und tritt man auf die Bremse verzögert er - per Rekuperation und wenn das nicht reicht per Bremse. So gehört sich das wenn man Segeln können will. Ständiges Wechseln zwischen OPD an, aus oder gar mehreren Stufen dient dem Spieltrieb, aber keiner Notwendigkeit.

Das „Blended Breaking“, also der unmerkliche Übergang von der Rekuperation zum mechanischen Bremsen bei Betätigung des Bremspedals scheint nicht ganz so einfach machbar zu sein. Etliche Hersteller beherrsch(t)en das nicht und haben daher das One Pedal Driving erfunden, teilweise ergänzt mit mehreren Rekuperationsstufen, Möglichkeit der Einflussnahme über Schaltwippen etc. und deren Marketing erklärt das dann zum wünschenswerten Feature. Leute glauben ja gerne was ihnen das Marketing einredet, finden das ganz toll und wollen dann OPD, vor allem wenn es andere auch haben. Bzw. die, die es haben erklären, dass das ja viel besser ist als ohne, weil Verbrenner haben das ja nicht und Elektro ist ja die Zukunft. Egal. Für mich ist OPD vom Ursprung her ein Deckmäntelchen für die technische Unfähigkeit ein perfektes Blended Breaking zu bauen. Polestar kann das zum Glück.

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Danke für den Tipp!
…da ich es seit 5 Jahren gewohnt bin, mehrere Rekuperationsstufen per Wahlhebel zu aktivieren/deaktivieren, wird wohl das OPD etwas Umstellung bedeuten.

Ich prophezeie Du wirst es lieben :wink:

man wird sehen :sunglasses:…bin ja noch lernfähig :sweat_smile:

Also ich fand es Anfangs auch sehr „cool“, habe es aber nach einem Jahr wieder deaktiviert.

In manchen Situationen ist „Segeln“ für meinen Geschmack etwas sinnvoller.
Z.B. beim ein- und ausparken in „Hanglagen“ fand ich OPD immer etwas nervig, weil es manchmal besser ist, mit dem Fuß auf der Bremse, „rollend“ zu manövrieren. Ich fand es seltsam, wenn man bergab „Strom“ geben muss, weil der Wagen nicht einfach langsam los rollt.
Wenn es sehr eng wird, habe ich den Fuß lieber auf der Bremse als auf dem Strompedal.

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