Sind wir zu pingelig mit Polestar?

Als Realist bin ich nicht so naiv zu glauben, dass alle Marketing-Präsentationsthemen (wie das Remote Parking) verwirklicht werden. Bzgl vertraglicher Aspekte: CarPlay ist wirklich ein Argument (für mich persönlich als überzeigter Androide irrelevant, für andere sicher sehr wichtig). USB-Buchsen sind außer zum Laden soooo outdated und Farbtemperatur ist für mich eine läppische Spielerei. Wenn das alle Kritikpunkte sind, dann ist der PS ein Stern am Fahrzeug-Himmel.

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Du schriebst, dass der Wagen das Pflichtenheft seit 19 Monaten erfüllt.
Das ist schlichtweg falsch.

Wenn dir das alles egal ist, dann ist das Dein Bier, aber behaupte nicht so einen Unfug und unterstelle Anderen Naivität.

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Solche Kunden wie dich hätte ich auch gern. Diese Einstellung ist der Grund warum so viele Firmen ihre verkauften Versprechen nicht halten aber lass dich weiter über den Tisch ziehen…

Eine Marketing-Aussage ist nicht Teil des Pflichtenheftes oder Vertrags. Insofern akzeptiere ich nur den CarPlay Punkt. Von mir auch aus noch die Peanuts-Punkte Fabrtemperatur und USB Abspielmöglichkeiten.

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Keine Ahnung, von welchen Versprechen du redest… Du hattest offensichtlich Erwartungen, aber außer CarPlay (und den og Peanuts.Punkten) gab es keine Versprechung, die nicht eingehalten wurde. Vielleicht verallgemeinerst du aber ja auch individuelle Produkt- oder Fertigungsprobleme, die deinen Wagen betreffen auf alle Nutzer.

Na ja, ihr redet hier ja ganz bewusst aneinander vorbei.
Oliver @OJWI hat m.E. völlig korrekt von dem Anspruch auf eine „vollständige und qualitativ einwandfreie Lieferung“ geschrieben.

Reiner @anon84607803 hatte Dir lediglich auf Deine Frage, wo Polestar denn nicht wie versprochen geliefert habe, exemplarisch Punkte genannt. Nach meinem Empfinden ohne diese zu gewichten oder zu behaupten, dass für ihn eine fehlende Einstellmöglichkeit der Beleuchtug einen wesentlichen Mangel darstelle oder ihm den Spaß am P2 verderbe.

Selbst bin ich im übrigen in Sachen P2 eine gespaltene Persönlichkeit: Mit dem Fahrzeug recht zufrieden, mit dem Umgang mit mir als Kunde, der das Fahrzeug voll bezahlt hatte, weniger. Und so hat Polestar eine Aufstellung fehlender und unzulänglich realisierter 15 Punkte erhalten. Da findet sich z.B. auch ein DK, der keiner ist, weil er nicht zuverlässig funktioniert oder ein Kamerasystem, welches nachts unbrauchbar ist,…
Interessanterweise hatte Polestar bei keinem der Punkte eine substantielle Gegenposition eingenommen.

Was ich sagen will: Der eine wird ein oder zwei ganz wichte Punkte haben, die ihm noch fehlen, andere sich an zig Kleinigkeiten stören. Wenn Dein persönliches Pflichtenheft zu 100% erfüllt ist, ist das auch völlig in Ordnung. Dann stören Dich halt die Dinge nicht, die andere stören. Dass du denjenigen, die Dir antworten dann aber indirekt Naivität unterstellst oder die genannten Punkte als läppische Spielereien disqualifizierst, ist völlig unnötig.

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Das ist das, was ich meinte:
Du kannst es anders sehen, aber ob Du einen Punkt akzeptierst oder nicht, ist für diejenigen, die es anders sehen irrelevant. Da zählt am Ende nur, ob Polestar einen Mangel akzeptiert.

Deshalb macht es überhaupt keinen Sinn, weiter zu versuchen, andere davon zu überzeugen, dass Polestar das „Pflichtenheft zu 100%“ erfüllt hat. So wie Du Dich auch nicht vom Gegenteil überzeugen lassen wirst.

… und genau deshalb halte ich den Thread incl. seines Titels auch für „ausgelutscht“.

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Was ich an der Stelle ernst fragen möchte:

Würdet ihr es als Erfolg sehen, wenn ihr hier Stunden in Beschwerden und ev. Rechtsgespräche investiert, um ggf. 1000€ Ersatz zu bekommen? Und das wegen Carplay, Musik vom USB Stick auf allen Buchsen und farbigen Lichtern im Innenraum?

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Den Punkt mit der Kamera finde ich interessant… woher nimmst du den Anspruch, dass eine Rückfahrkamera in allen Lebenslagen (auch nachts) nutzbar sein muss? Für mich ist das ein klassischer Fall einer 60k€ - Erwartungshaltung. Ich bin mal einen Chevrolet Orlando mit Kamera gefahren… ab Dämmerung vollkommen unbrauchbar. Und im Forum wurde das nicht ein einziges Mal thematisiert. Im Gegenteil wurde begeistert darüber geschrieben, dass farbliche Linien (sie längst Standard waren), den Lenkeinschlag simulierten.
Ich verstehe schon, dass sich hier im Forum vor allem die kritischen Geister auslassen und sich evtl sogar gegenseitig hochschaukeln. Aber ich finde man sollte schon die Kirche im Dorf lassen und seine eigene Erwartungshaltung nicht zum Universalstandard erheben.

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wobei nach meinem Empfinden Du der Einzige bist, der genau dies in den letzten Beiträgen tut.

Ich würde mir im übrigen selbst widersprechen, wenn ich Dir gegenüber meine persönliche Erwartungshaltung und meine Meinung zu einer angemessenen Funktionalität erklären oder rechtfertigen würde. Das habe ich mit dem diskutiert, der mir das Auto verkauft hat.

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Danke Reiner und Ludwig fuer Eure Antworten.

Ich beschreibe oben die vertraglichen Fakten, mehr nicht. Wie die Sachlage im Einzelfall ist, kann nur jeder Polestar-Besitzer selbst beurteilen, das gilt erst Recht fuer den gefuehlten Handlungsbedarf.
Polestar wird sich im Konfliktfall auf den Kaufvertrag berufen, und das kann ein von nicht einwandfreier/unvollstaendiger Lieferung betroffener Besitzer auch.
Emotionalitaet bringt einen dann nicht weiter, hier in der Diskussion auch nicht.

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Genau auch eine Kamera die nur 2/3 des Tages funktioniert muss man akzeptieren :joy: Was kommt als nächstes? Nur SA-So aber unter der Woche nicht?

Diese weit verbreitete Auffassung ist falsch.

Siehe zum Sachmangel BGB § 434 (3) Nr. 2. b):

Soweit nicht wirksam etwas anderes vereinbart wurde, entspricht die Sache den objektiven Anforderungen, wenn sie …
2. eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen derselben Art üblich ist und die der Käufer erwarten kann unter Berücksichtigung

b) der öffentlichen Äußerungen, die von dem Verkäufer oder einem anderen Glied der Vertragskette oder in deren Auftrag, insbesondere in der Werbung oder auf dem Etikett, abgegeben wurden,“

(Hervorhebungen durch mich)

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Natürlich würde ich nach wie vor gerne CarPlay in meinem Auto haben. Fast jeder billige Mietwagen hat das - verstehe nicht warum das soooo schwer ist.

Der DK ist etwas anders gelagert. Ich finde ihn absolut enttäuschend aber er ist inzwischen da. Hätte es ihn gegeben als ich das Auto gekauft hätte, wäre ich schon vorher enttäuscht gewesen, wär mir aber egal.

Die Verkehrszeichenerkennung wollen wir bitte auch nicht vergessen. Die ist nach wie vor vorhanden aber defekt und unbrauchbar. Hätte ich aber zB nicht als Extra bestellt. Wenn ich es aber bestellt hätte (und zumindest habe ich es ja bezahlt) dann wäre meine Erwartung natürlich das es funktioniert.

Vieles wird immer auf Google geschoben. Einige hier belehrten mich, dass Google nur das User Interface bzw. Info/Entertainment System sei. Nur sind weder Verkehrzeichen noch Autoschlüssel im Kern Googles Kompetenzen und Volvo/Polestar sollte das schlicht können. Car Play ist einfach ein falsches Versprechen.

Die Lichtfarbe im Auto habe ich bei meiner Bestellung nicht gelesen, auch nicht das ich an allen USB Buchsen Musikplayer anschließen kann.

Keine deiner Hervorhebungen trifft auf Remote Parking zu. Insofern ist mir nicht klar, worauf du hinauswillst. CarPlay ist wie gesagt etwas anderes… das war definitiv zugesagt und wurde beworben. Bei Remote Parking gibt es lediglich irgendwelche ominösen Screenshots. UBS Medienwidergabe über jeden Port und Farbtemperatur lassen wir mal als Peanuts außen vor.

Ich finde übrigens das Wort pingelig in der Überschrift bzgl dieser Punkte absolut treffend. Ein anderes Thema sind sicherheits- oder fahrspezifische Komponenten, wie die VZ-Erkennung. Das ist für mich ein offsichtlicher Mangel.

Nachfolgend Screenshots aus den Begleitunterlagen, welche mindestens Ende 2020 noch bei Polestar zu finden waren:

Irgendwann später wurden sie entfernt. Aber bei allen Frühbestellern war das Bestandteil vom Kaufvertrag.

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Ich will auf gar nichts hinaus, sondern habe deine allgemeine Aussage zur vermeintlichen Nicht-Relevanz von Marketing-Aussagen rechtlich nachvollziehbar eingeordnet. Remote Parking selbst war von dir zuvor als ein Beispiel angeführt - da sehe ich tatsächlich keine Relevanz, da die diesbezügliche Präsentation im Februar 2019 ein Jahr vor Produktionsbeginn stattfand. Andere Ausagen hingegen sind zur Produktioneinführung im Sommer 2020 getroffen worden, hier greifen zumindest für die damaligen Käufer die beworbenen Produkteigenschaften im Sinne des § 434 BGB.

Edit: Allerdings gab es seinerzeit ja auch Vorbesteller. Da sieht es mit der Relevanz der Produktpräsentation von 2019 schon wieder anders aus …

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Es war die Initiale Produktpräsentation des Polestar 2, durchgeführt vom CEO selbst, auf welcher dieses Feature an die Leinwand geworfen wurde.

Was ist daran bitte keine öffentliche Äußerung und keine Werbung?

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Sicher, dass es damals auf einem der verwendeten Slides nicht irgendwo Kleingedrucktes im Sinne der üblichen Disclaimer oder einer Ausschlussklausel gab?

Beispiel aus der aktuellen Bedienungsanleitung für MY2021:

Ausschlussklausel

  • Optional/Zubehör - Die im Handbuch beschriebene Ausrüstung ist nicht in allen Fahrzeugen verfügbar - Die Fahrzeuge haben unterschiedliche Ausrüstungen, die von den Anpassungen an die jeweiligen Bedürfnisse unterschiedlicher Märkte und nationale oder lokaler Gesetze und Rechtsvorschriften abhängig sind.

Also irgendwas hat die VZW auch mit Google zu tun, ohne Internet funktioniert die nämlich erst gar nicht. Mit Internet dann halt leidlich. Würde darauf tippen, dass Google hier die Kartendaten in Maps zur Verfügung stellt und die sind halt was VZ angeht einfach schlecht (die Kamera tut ja meist was sie soll).
Nichts desto trotz ist das natürlich Polestars Aufgabe, so etwas vernünftig auszuliefern oder zumindest nachzubessern (und sei es indem man Google mit eigenen Daten auf die Sprünge hilft oder die Software so verändert, dass auch andere Daten hinzugezogen werden).

Funktioniert das eigentlich in anderen Ländern (USA bspw.) genauso schlecht?