Hallo, liebe Community,
ich habe seit 2012 eine PV-Anlage von SMA auf dem Dach (7,25 kw/p) und mir im Jahr 2017 einen Batterie-Speicher dazu gegönnt (6,5 kWh). Die Komponenten kommunizieren über einen sogenannten Home-Manager mit einem Portal von SMA, von wo aus ich per Rechner oder APP die aktuellen Daten abrufen kann.
Jetzt war es an der Zeit, eine intelligente Wallbox ins System zu nehmen, damit mein Polestar 2 auch immer Saft bekommt, wenn er welchen braucht.
Da kam die passende Wallbox von SMA gleich zurecht. Der SMA EV-Charger 22 für 22kWh Leistung sollte es werden, damit ich zukunftssicher auch in ein paar Jahren vielleicht von höheren Ladeleistungen bei BEVs profitieren kann.
22kWh müssen beim lokalen Netzbetreiber angemeldet werden. Das hat mein Solateur für mich erledigt. Die Genehmigung flatterte ohne weitere Probleme irgendwann bereits Mitte des Jahres ins Haus. Diese Hürde war schon mal keine.
Schlimmer sollte es halt technisch werden. Die Wallbox ist seit August lieferbar und mein Solateur hatte die schon lange bestellt. Sie wurde auch tatsächlich geliefert und einige Tage später hatte ich auch einen Termin für den Einbau in mein System. Wie passend, denn die Tage hatte ich auch Urlaub, so dass ich auch zu Hause war.
Der Einbau erfolgte von einer guten Unterverteilung im Keller durch eine Wand in die Garage und ca. 5 Meter Leitung zum Standort für die Wallbox. Parallel zu der Leitung habe ich noch eine CEE Dose für 16A setzen lassen in unmittelbarer Nähe für die Wallbox - wie gut, wie sich herausstellen sollte!
Die Installationsarbeiten gingen schnell vonstatten. Die Wallbox wurde per LAN mit der FritzBox verbunden (Fritzbox Cable im Vodafone-Netz). Dann die Einbindung über das Portal und ja, es ging - teilweise!
Laden mit PV-Überschuss oder „Schnellladen“ mit 11 kWh ging. Aber die Funktion in der SMA Energy App für die Elektromobilität blieb ausgegraut. Hier war kein Steuern möglich. Nach einigen Anrufen beim SMA-Support stellte sich dann raus, dass mein Home-Manager V 1.58 dazu nicht fähig war. Das hatte ich mir schon fast gedacht, da in allen Produkt-Infos von SMA für die Wallbox immer nur vom Home-Manager 2 die Rede war.
Also musste ich noch einen Home-Manager 2 nachordern. Der kam dann auch ca. 14 Tage später und wurde eingebaut. Und jetzt wurde es gruselig.
Damit die Kommunikation der Komponenten untereinander klappt, muss sich der Home-Manager im Portal bei SMA registrieren/aktivieren. Das klappte einfach nicht. Wir bekamen keine Verbindung hin.
Zuerst vermuteten wir ein Problem bei der D-Link-Verbindung zwischen Router und Home-Manager. Das haben wir dann durch ein laaaaaaanges LAN-Kabel durchs Treppenhaus erst mal ausgeschlossen. Aber wir bekamen weiterhin keine Verbindung.
Der SMA-Support meinte dann, dass in manchen Netzwerken der Home-Manager als „Exposed Host“ mit Portfreigaben eingerichtet werden muss. Widerwillig habe ich auch das erst mal probiert - keine Verbindung.
Dann war noch die Frage, ob ein IGMP V3-Protokoll von der Fritzbox verarbeitet werden kann. Also habe ich bei Vodafone die Hotline gewählt, 15 Minuten in der Warteschlange verbracht und landete dann —> in der Buchhaltung!!!
Die haben mir dann die Nummer der technischen Hotline gegeben. Dort angerufen, wieder Warteschlange und dann ein Mitarbeiter, der sich meiner Angenommen hat.
Das Protokoll könne er nicht sagen. Generell wären die Fritz-Boxen ja für alles mögliche freigegeben. Er misst mal meinen Anschluss durch und, oh Wunder: Es liegt ein kleines Problem vor, was zu einem großen Problem werden könnte. Er nimmt ein Ticket auf.
Also: Aus einem Problem - mach zwei Probleme!!! Klasse. Aber zu meinem eigentlichen Problem könne er nix sagen. Ich solle mal bei AVM (Fritz!) nachfragen wegen der Protokolle.
Also nächste Hotline, nächste Wartezeit, nächste unbefriedigende Antwort. Mir war schon klar, dass meine Anfrage nicht so gleich beantwortet werden kann, deshalb war ich auch mit der Aufnahme eines Tickets zu meinem Problem erst mal zufrieden. Aber was ich echt positiv anmerken muss: Gegen 20.30 Uhr kam eine Ticket-Antwort auf mein Problem, wo ich eindeutige Aussagen zu meiner Anfrage erhielt.
Im Ergebnis: Die Fritzbox sperrt nix und kann das Protokoll. Jetzt war ich erst mal mit meinem Latein am Ende. Es war Freitag Abend und über das Wochenende wurde das wohl nix mit weiteren Antworten.
Problematisch dabei: Ohne Home-Manager und Verbindung zu den Stromzählern funktioniert auch die Wallbox nicht. Und hier schließt sich der Kreis zu meiner zusätzlichen CEE-Dose. Dank des Juice-Boosters konnte ich wenigstens so mein Fahrzeug laden. Gott sei Dank, denn ich musste am Samstag Morgen einige Kilometer fahren und brauchte noch ein paar Elektronen im Speicher.
Als ich mich dann noch mal um mein Problem kümmern wollte, wie ich denn nun an eine Verbindung meiner Komponenten untereinander und dann zum Portal kümmern wollte, kam eine Meldung aufs Handy, dass es eine neue Geräte-Anmeldung an meinem Netzwerk gab: Der Home-Manager war da und lieferte Daten ins SMA-Portal!!! Ganz von alleine und über die D-Link-Verbindung, nicht über das provisorische LAN-Kabel. Jetzt schnell die Komponenten untereinander bekannt gemacht und siehe da: Ladung klappt, SMA-Energy-App läuft und die Funktion für die Elektromobilität geht auch. Na bitte!!!
Vergessen hatte ich allerdings, dass das Gerät als „Exposed Host“ quasi offen im Netz rumsteht. Aber da hat mir Vodafone dann am nächsten Tag eine Mail geschickt, dass ich ein Gerät im Netzwerk habe, welches ein Sicherheitsproblem darstellen könnte.
Also habe ich auch die Portfreigaben wieder gelöscht und man glaubt es kaum: Die Anlage lief problemlos weiter.
Jetzt ist also quasi wieder alles, wie es vorher war und läuft! Nur die Registrierung/Aktivierung des Homemanagers 2 hat halt verflixt lange gedauert.
Die SMA-Energy App ist noch in einem sehr frühen Stadium und wird nach und nach noch verbessert werden. Aber generell ist sie nutzbar. Auf jeden Fall mehr, als unser Polestar ohne App.
Ich bin froh, dass jetzt alles läuft. Jetzt kommt dummerweise noch ein neuer Router von Vodafone, weil das zufällig gefundene Problem wohl ein Austausch des Geräts notwendig macht.
„Never change a running system“ - wenn das mal gut geht!