Mich interessiert brennend wie es zu einer solchen Umparametrisierung kommen kann. Was war der Grund dass irgendein Mitarbeiter sich auf einmal mit irgendeinem Schütz für die Rekuperation befassen wollte. Ist die Katze über die Tastatur gelaufen? Gab es Beschwerden dass man im Auto nicht hört wann rekuperiert wird? Einfach faszinierend wie solche Sachen in Grossfirmen passieren.
Faszinierend finde ich, dass Polestar ständig unkontrolliert Bugs in die Software einbaut und selber nichts findet. Aber dann, wenn es nicht mehr zu leugnen ist, in kürzester Zeit weiß, dass der Bug unkritisch ist.
Kann man glauben…. Oder auch nicht.
Jetzt kann man sich fragen warum es parametrisiert umschalten soll: Vermeidung des Klack-Geräuschs oder Verminderung von Funkenbildung und Verschleiß.
In Anbetracht der doch sehr üppigen Zeit meines Autos in der Werkstatt (immerhin locker kumuliert fünf Wochen in zwei Jahren), sollte alles was kaputt gehen könnte vermieden werden.
Was ich aber noch schräger finde: bei mir klackert nichts. Wieso ist das beim einen so und beim anderen nicht?
Bei einem vernünftigem Management der Software und zugehöriger Kalibrationsdatenstände passiert so etwas nicht, auch nicht bei einer noch so agilen Entwicklung. Und ganz sicher nicht in einem Kundenrelease.
Unsere SW-Entwicklung wird in D getriggert und läuft dann mit der Sonne um den Globus - an einem SW-Stück arbeiten nacheinander Europäer - Amerikaner, Mexikaner - Japaner, Koreaner, Chinesen - Inder und dann wieder Europäer (früher noch ein paar Russen dazwischen). Würde schon sagen wir sind eine Grossfirma, zumindest um einiges größer als Polestar. Und es funktioniert, aber ohne vernünftigen und gelebten Prozess wäre das ein absolutes Chaos.
Ich habe mich hier schon an unterschiedlichen Stellen darüber ausgelassen, das Polestar den Prozess nicht beherrscht - es kommt doch immer wieder zu Fehlern in OTA’s die entweder neu sind oder, viel schlimmer, bereits korrigiert wurden und nochmals auftauchen.
Das heißt für mich, das Polestar nicht in der Lage ist SW-Branches wieder korrekt zusammen zuführen. Ursächlich dafür sind i.d.R. eine schlechte SW-Struktur einhergehend mit einer schlechten (Versions-)Verwaltung.
Dazu kommt noch ein absolut grottiges Testmanagement inkl. Release-Prozedur.
Ich tendiere zum Zweiten. „Unkritisch“ ist da wohl eher eine Schutzbehauptung.
Das habe ich nicht gesagt oder sagen wollen. Eher die Tatsache das es im Feld dsbzgl. keine Probleme gab seit P2.2 spricht für eine geringe Schwere des Fehlers.
Liegt vielleicht an der (Schalt-)Toleranz des individuellen Bauteils, aber das ist reine Spekulation…
Ich würde dem zustimmen, aber ich sehe Ähnliches bei anderen Herstellern wie VW oder Tesla, wo es dann offensichtlich auch an einem vernünftigen SW-Management mangelt. Dass ein vernünftiges Management Fehler abfangen kann, ist mir klar, aber ich wundere mich darüber wie manche Fehler überhaupt entstehen, zB in Bereichen wo es (vielleicht) gar kein Problem gab.
Ich hatte Softlandung, Verschleiss und Geräusche als unkritisch eingestuft. Mögliche Funkenbildung hatte ich tatsächlich überlesen. Könnte kritisch werden, muss es ja nicht.
Dieses Schütz wird damit sehr wahrscheinlich in einem nicht vorgesehenen Modus betrieben.
Was das zur Folge hat, kann man von außen nicht vorhersagen.
Dass aber ganz grundsätzlich der „Betrieb“ von Komponenten (elektronisch oder mechanisch) außerhalb der vorgesehenen Nutzung (Spezifikation) zu „überraschenden“ Problemen/Verschleiß/Ausfällen führen kann, das kann ich Dir aus Erfahrung sagen.
Nunja… Das ist das Wesen von Fehlern Die entstehen praktisch immer.
Die Art und Weise, sowie Häufigkeit der Fehler hier legt den von @Electrified beschriebenen Verdacht nahe, dass die Ursachen hier eine erhöhte Fehlerhäufigkeit in der Entwicklung und eine (Fehler-)durchlässige QA und Erprobung am Werk ist (oder war).
Zu Tesla habe ich keine Meinung, das ist zu speziell.
Bei VW läuft es derzeit nicht rund, das ist richtig. Die Auslagerung der Software bei gleichzeitiger neuer Architektur hat auch diesen Riesen an seine Grenzen gebracht.
Ich sehe allerdings trotzdem einen deutlichen Unterschied zu Polestar: die Verbesserungen sind straight forward und nicht „1 Schritt vor, 2 zurück“.
Jetzt ist aber genug mit Off Topic…
Darum die Frage an die, die P2.7 bereits in der Werkstatt erhalten haben: ist die Lufttemperatur-Verteilung nun wirklich wieder besser? Ist der Fehler von P1.8 nun korrigiert?
Ich habe von jetzt auf gleich bei meiner Standardeinstellung 22 Grad kalte Füße und extrem schwankende Temperaturen im Auto als Bonus zum Update bekommen. Vorher konnte ich hunderte von Kilometern durchfahren, alles perfekt. Jetzt muss ich entweder die Temperaturen regulieren oder die Sitzheizung zu Hilfe nehmen. Unangenehm und völliger Murks.
Ich bin am vergangenen Wochenende 400 km mit P2.7 gefahren. Ich musste an der Klima nichts nachregeln. Allerdings ist bei mir das Problem mit dem kalten Fußraum vorher auch nicht sehr stark aufgetreten. Ich fahre ohne Eco. Ob der Modus jetzt besser geworden ist, habe ich noch nicht ausprobiert.
Kurzfristig schwankende Temperaturen nach Geschwindigkeitsänderungen habe ich immer noch, aber das kenne ich von anderen Fahrzeugen auch.
Ich meine, das Reku-Klicken nicht mehr gehört zu haben. Das hat sonst ziemlich genervt.
Für verlässliche Aussagen brauchen wir aber noch andere Rückmeldungen.