Da kann ich gegenhalten: die Schuld stand eindeutig fest, der Gutachter hat kalkuliert. Darauf hin hat die Versicherung gegengerechnet, wie viel günstiger das wird wenn man das nicht in der Vertragswerkstatt, sondern von einem Reparatur-Spezialist machen lässt und den Wertverlust haben sie um 25% gedrückt. Das Auto war übrigens keine 2 Jahre alt.
Als Opfer eines Unfalls werde ich beim Polestar nicht mit einer Versicherung diskutierten, ob eine andere Werkstatt das machen soll und ob der Gutachter den Wertverlust nicht falsch einschätzt, das darf von Anfang an ein Anwalt machen. Vorausgesetzt natürlich der Schaden ist relevant, nicht wegen einer verkratzten Stoßstange.
Das klingt jetzt dramatisch und fies von der Versicherung.
Das kam aber sicher nicht von einer Rechtsabteilung sondern von der Sachbearbeitung.
Netter Versuch.
Dem hätte ich sofort widersprochen, denn als Geschädigter hast Du freie Werkstattwahl und kannst in eine Vertragswerkstatt gehen. Und dem vom öffentlich bestellten und vereidigten Kfz-Gutachter seriös berechneten Wertverlust einfach etwas abzuziehen hätte ich auch widersprochen.
Ich bezweifle, dass da ein weiterer Versuch unternommen worden wäre.
Falls doch wäre ich auch zum Anwalt.
Aber klar, Dein Beispiel zeigt, dass ein Anwalt auch Last abnehmen kann.
Bin vor meinem PS viel Jahre Audi gefahren. Mein Vertragshändler hat keinen Schaden ohne Rechtsanwalt repariert, aus guten und nachvollziehbaren Gründen. Also bitte nie ohne!
Mein parkender PS2 hatte Bekanntschaft mit einem Randalierer gemacht.
Schaden: hintere Stoßstange leicht touschiert, kaum sichtbar, wurde ausgewechselt, wegen Lieferzeit 4 Wochen = 1.900€.
Da beide ‚Beteiligten‘ bei gleicher Versicherung (HUK) sind, gab es keinerlei Probleme bei der Abwicklung. Alles wurde komplett und routiniert durch die Polestar Werkstatt erledigt.
Mein Fazit: auf Professionalität der Werkstatt setzen. Die wissen, was zu tun ist.
Das ist halt der Punkt: an der Stelle hab mich schon mehrere Stunden mit dem Unfall beschäftigt um dann doch noch einen Anwalt zu beauftragen. Wenn der Schaden so groß ist, das man einen Gutachter beauftragen muss, kann man das auch gleich an einen Anwalt abgeben.
Aber natürlich macht das jeder wie er es für richtig hält, es ist ganz klar nicht immer ein Problem mit der Versicherung. Ein Anwalt ist kein Muss, es ist nur eine Empfehlung.
Erwähnter Spezialist für Unfall-Reparaturen hatte bei einem anderen Schaden den ich erst letzte Woche regeln musste die Empfehlung, auch bei dem leichten Schaden (rund 2400€) direkt an einen Anwalt abzugeben. Habe ich nicht gemacht, das lief sogar ohne Gutachten und völlig problemfrei, aber darauf kann man sich bei Versicherungen eben nicht verlassen.
Unbedingt Anwalt. Ich hatte gerade einen Fall, den die Versicherung des Verursachers zu 100% akzeptiert und trotzdem die Rechnung nicht vollständig beglichen hat (Salami-Taktik). Hat am Ende 2 Jahre gedauert, bis ich mein Geld vollständig wieder hatte!
Ich finde diese Diskussion gerade sehr wertvoll. Normalerweise bin ich auch immer dafür, die Kirche im Dorf zu lassen, aber man lässt oft viel Nerven und auch Geld dabei. Zum Glück hatte ich noch nie einen nennenswerten Unfall, wäre im Fall des Falles sehr verunsichert, was ich zu tun hätte. Ca. 30 km/h ist schon ordentlich, der Schaden, den man nicht sieht wird groß sein. Ich fühle mich durch eure Beiträge (für und wider) auf jeden Fall ermutig, die Option Anwalt in Erwägung zu ziehen, falls ich mal in die Situation kommen sollte.
Möchte jetzt nicht Pro oder Contra Anwalt mich äußern, aber mal die umgedrehte Seite zeigen, wie es für den Geschädigten hoffentlich im Normalfall ausgehen kann:
Unser e-Golf ist einem A4 in die Seite gefahren, wir waren eindeutig schuld.
An der Unfallstelle haben wir dem Geschädigten die Versicherungskarten gegeben, der Versicherung den Schaden gemeldet (bei uns 6000 Euro, beim A4 tippe ich auf 3000-5000 Euro).
Die Versicherung (HUK) hat das übernommen, wir unseren Eigenanteil bezahlt und gut war.
Der Geschädigte, aus dem gleichen Ort, hat sich auch nicht negativ über die Schadensregulierung geäußert, so dass wir davon ausgehen, dass für ihn alles OK gelaufen ist.
So sollte es immer laufen.
Nachtrag: Eine „böse“ Versicherung hätte hier vielleicht dem Geschädigten vorwerfen können, dass er zu weit rechts gefahren sei. Es war eine Einmündung unser Auto stand schon da und er ist nicht ein bisschen links gefahren. Unser e-Golf rollte (dummerweise) ein paar cm vor und das reichte, um dem A4 die Seite einzudrücken und uns die Stoßstange zu verschieben.
Der Geschädigte hatte meines Wissens keinen Anwalt genommen.
Ich sehe darin eine klassische Eskalationsspirale.
Irgendwann nimmt man dann einen Anwalt zum Essen mit. Es könnte ja ein Haar in der Suppe schwimmen…
Nicht falsch verstehen, es gibt berechtigte Gründe für Anwälte.
Aber eigentlich fragt @Kaystade ja nach technischen Dingen, Abläufen und eventuellen Kosten.
Ein großer Kosten- und Zeitfaktor dürfte wohl sein, ob die Batterie etwas abbekommen hat, oder ob es nur die Abdeckungen am Unterboden waren.
Ersatzteile waren bis vor nicht allzu langer Zeit ein leidiges Thema. Drei Wochen waren mehr oder weniger Standard…
Größere Unfälle gab es hier im Forum bislang noch nicht, von daher wird es spannend, was Du am Ende berichten kannst.
Wir sollten endlich die Verfahrens- und Rechtsberatung verlassen, alles halbwegs relevante ist gesagt worden. Das ist kein echtes Polestar-Thema und geht deshalb am eigentlichen Ziel dieses Forums vorbei.
Hast du Fotos vom beschädigtem Auto?
Mir fehlt gerade die Phantasie wie es sein kann, dass die Heckklappe funktioniert und gleichzeitig die Batterieabdeckung verformt ist.
Damit die Batterie beim Heckaufprall etwas abbekommt müsste die Hinterachse verschoben werden, dann geht aber sicher keine Klappe mehr auf.
Damit die glatten Abdeckungen am Unterboden sich sichtbar verbiegen, braucht es nicht viel Deformation.
Man kennt es doch… Ein Blatt DinA4, glatt auf den Tisch legen und nur 2mm zusammen schieben.
Der PS2 Kofferraum ist ja relativ „weit oben“, da kann man sich schon vorstellen, dass es nach oben hin noch keine großen Auswirkungen haben muss.
Das Blatt Papier ist aber seitlich längs eingespannt. Also müsste die Struktur, sprich Seitenschweller verzogen sein - ich kann es mir, ohne Bild, immer noch nicht vorstellen.
— wenn die beschädigten Blechteile ect. abgebaut sind und sich ein gesamt Schadensbild abzeichnet, sieht es meist schlimmer aus als auf den ersten Blick. Hier, ich würde wetten, ist es bestimmt so.
Daher nochmal: Überlege den Wechsel zu einem Neuwagen!
Lass dich hier nicht vom Schadensbild des anderen Fahrzeugs täuschen. Der Polo hat optisch viel abbekommen, weil der Polestar recht hoch ist, da hat es quasi hauptsächlich weiche Materialien am Polo verformt. Ich bezweifele dass die tragende Struktur des Polestar hier viel abbekommen hat, wahrscheinlich nicht mal die es Polo.
Kann man aus den bisherigen auch hier diskutierten Unfallereignissen/bildern schlußfolgern, dass der Polestar inkl. seiner Insassen bislang recht unbeschadet hervorgeht?
Ein Thread mit einer solchen Bildersammlung wäre schon interessant.
Vom Kratzer an der hinteren Schürze meines PS2 bis hin zum doch heftigen Unfall in Norwegen Unfall - Insassen unverletzt ist es schon eine ganz (un)schöne Bandbreite.