Ja was willst Du den jetzt genau damit erreichen?
Natürlich dass der Fehler schnellstmöglich behoben wird. Aber auch Schadenersatz oder ggf. dann eine komplette Rückabwicklung, falls sich Polestar weigert.
Das kannst du getrost vergessen. Denn der Grund ist ja bekannt: eine Änderung am CCS Standard an den ausschließlich betroffenen 800V Ladern. Am Tesla SuC schafft der PS2 weiterhin die 205kW, wie oben beschrieben.
Somit liegt kein Mangel an der Hardware deines PS2 vor. Es gibt ein temporäres Problem aufgrund einer „externen“ (also nicht von Polestar zu verantworteten) Änderung der Ladeinfrastruktur. Deshalb wird Polestar seitens der Behörden die Zeit eingeräumt (Q4 wie es scheint), die Fahrzeuge per Update wieder an den Start zu bringen.
In dem Fall ist leider nichts mit dem üblichen Dreiklang: Mängelrüge, Nacherfüllung, Rücktritt.
Klar könntest du jetzt versuchen Schadenersatz gelten zu machen, für die längere durchschnittliche Ladedauer. Das halte ich aber für schwierig, da du im Einzelfall beweisen müsstest, was für ein Schaden dir da genau entstanden ist UND das er dir nicht entstanden wäre, wenn du 205kW hättest (als Peak) laden können.
Fazit: Hanftee und Abwarten ob es ein Weihnachtsgeschenk gibt…
Ist das denn tatsächlich der Fall? Das lese ich jetzt das erste Mal. Aber vielleicht habe ich auch was überlesen.
Ich habe es so verstanden, dass der Fehler durch ein Problem in einem Polestar-OTA eingeführt wurde. Und eine plötzliche Änderung der CCS-Spezifikation, die in internationalen Normen festgeschrieben ist, die in ihrer Implementierung die Kompatibilität mit Fahrzeugen einschränkt, halte ich für unwahrscheinlich.
Ich kann verstehen, dass du mit dem Zustand aktuell unzufrieden bist. Aber ich muss auch ehrlich sagen: den Stress würde mich mir nicht machen. Polestar hat bereits kommuniziert, dass an dem Problem gearbeitet wird. Durch androhen von Schadenersatzforderungen oder Rückabwicklung wird das Software-Update auch nicht schneller bereit für die Verteilung. Und für die Zeit und den Stress, die das ganze dann für einen selbst bedeutet, kann man sehr oft sehr lange an einer Ladestation stehen und sich über 50kW weniger Spitzenleistung ärgern.
Mit dem Wissen, dass eine Lösung absehbar ist, hätte ich persönlich die paar wenigen Minuten länger an der Ladesäule in Kauf genommen, die 300€ Ladegutschein angenommen und mir vom gesparten „Spritgeld“ für die längere Wartezeit ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee gegönnt
Das Problem ist, dass das Fahrzeug der Säule die Information sendet, dass nur mit max 150kW geladen werden kann. Diese Info wurde bisher von den Säulen ignoriert und das Ladelimit wurde über das BMS des Polestars geregelt. Daher ist es ein klarer Mangel des Fahrzeugs, dass es an Säulen die >200kW fähig sind, diese Ladung nicht abrufen kann wegen eines SW Fehlers seitens Polestar. Außer Polestar kann gut verargumentieren, dass die reduzierung der Ladeleistung einen technischen Grund hat der Sicherheitsrelevant ist.
Folgende Rückmeldung hatte ich schriftlich vom Polestar support erhalten:
"Fahrzeuge senden derzeit während der Initialisierung der Ladesitzung Informationen, die angeben, dass ihre maximale Ladeleistung 150 kW beträgt. Lange Zeit ignorierten die meisten Gleichstromladegeräte diesen Wert, sodass die Ladung vom Batterie-Energiekontrollmodul (BECM) gesteuert werden konnte und bis zu 205 kW erreichte.
Aufgrund der jüngsten Aktualisierungen des CCS-Ladestandards halten sich nun jedoch mehr Stationen strikt an die gemeldete Grenze. Infolgedessen kann der Ladevorgang langsamer als erwartet verlaufen, da die Ladeleistung auf 150 kW begrenzt ist, anstatt auf 205 kW, die die Fahrzeuge unter optimalen Bedingungen erreichen können."
Diese Antwort ist nicht so richtig stimmig, da das Problem erst mit 3.6.4 aufgetreten ist
vgl .:ps2: Software-Update P3.6.4 (Juni 2025) - #234 von MarcPS2 und folgende.
Und dazu passt dann auch der folgende Post bei FB
Interessant, also ein bisschen eine Kombination aus beidem: Polestar hat den Fehler gemacht, 150 statt 205kW an die Ladestation zu melden, und die Ladesäulen haben den Fehler gemacht, dieses Limit zu ignorieren
Ich wusste, dass das Auto der Ladesäule direkt Strom und Spannung vorgibt, dass es auch ein davon scheinbar unabhängiges Leistungslimit gibt, ist mir neu. Wieder was gelernt
Das dürfte dann aber weniger eine Anpassung des Standards selbst sein, als dass Ladesäulenhersteller in ihrer Software die Implementierung angepasst haben.
Kannst du uns mitteilen, von welchem Hersteller die Ladestation war, bzw. Welcher Standort?
Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Alpitronic (und möglicherweise andere Hersteller) haben ihren Säulen Zeitlich nahe am OTA von Polestar ebenfalls ein Update verpasst, oder Polestar versucht sich etwas aus der Verantwortung zu ziehen.
Vielleicht hat auch Polestar in einem Steuergerät die Implementierung des Standards angepasst (möglicherweise in Vorbereitung auf P&C?) und dabei erst diesen Parameter implementiert.
Absolut sicher wird man es wohl nie wissen. Irgendwo dazwischen wird wohl die Wahrheit liegen
So habe ich das bisher verstanden. Das Polestar hier absichtlich lügt, glaube ich nicht, wäre doch auch schwachsinnig. Als ob das nicht über die Säulenanbieter oder findige Dritte herauskäme…
Ich möchte Polestar hier auch keine (mutwillige) Lüge unterstellen. Nur denke ich, dass möglicherweise weder Polestar noch die Ladesäulen-Hersteller vollständig alleine die Verantwortung tragen. Was der Support einem Mitteilt muss aber auch leider nicht immer die Vollumfängliche Wahrheit sein.
Darum auch mein Interesse an der spezifischen Ladestation von Eon, an der @agdejager erfolgreich mit >200kW geladen hat. Dass so viele Ladestationsbetreiber- und Hersteller so flächendeckend und gleichzeitig ihre Säulen mit einer neuen Implementierung des CCS-Standards aktualisieren würde mich jedenfalls auch überraschen. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich nicht so einen vollumfänglichen Überblick habe, wie viele Fahrzeug-Ladestation-Betreiber-Kombinationen tatsächlich betroffen sind.
Mal eine blöde Frage: Wie viele Minuten wäre man denn mit max. 205 kW schneller als mit aktuell 150 kW?
~9min über 150kW Ladeleistung.
Da würde ICH mit dem Rechnen nicht anfangen.
Ernsthaft? Hast Du so wenig Liebe für Dein schönes Fahrzeug?
Nobody ist perfect…
300 Euro dafür scheinen mir ein super Angebot.
naja schon, weil durch den höheren Peak auch schneller Temperatur im Akku generiert wird. Dadurch sinkt die Kurve hintenraus steiler ab. Insofern ist durchaus die Frage zu stellen, ob es beim 10-80% Hub tatsächlich so viel bringt.
Bei kürzeren Hüben (z.B. 10-50%), die nicht temperaturlimitiert sind, ist der höhere Peak natürlich vorteilhaft.
@lxam Ich werde versuchen heraus zu finden welche Ladesäule das genau ist.
Ich muss mich auch leicht eintschuldigen. Das war eine 300kW Säule, so mit keine 400kW Säule.
Mir auch.
Ich habe mir die Mühe gemacht und mir die ISO15118 in aktueller Fassung reingezogen.
Was als Erstes auffällt: die letzte Veröffentlichung war im April 22. Die „150kW Limitierung“ gibt es aber erst seit 2025.
Sollte die Ursache der Limitierung ein geändertes Protokoll sein, wie hier unterstellt wird, ist es schon sehr ungewöhnlich, das dies erst 3 Jahre später plötzlich flächendeckend bei (allen?) 800V Ladestationen eingesetzt ist. Da würde ich eine „nach und nach“ Implementierung und Auftreten des Verhaltens erwarten.
Zudem sucht man auch in der aktuellen Fassung eine Änderung des Protokolls ggb. der Ausgabe von 2014 (eine ältere habe ich nicht!) vergeblich.
In der tabellarischen Listung des Protokolls während des Ladevorgangs ist eindeutig das Fahrzeug die bestimmende (limitierende) Instanz:
Auch in der textuellen Beschreibung wird eindeutig darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug als „master“ und die Ladestation als „slave“ fungiert, sowohl bei Spannungs- als auch bei Strom-geführtem Laden:
Das Wort „Leistung“ bzw. „power“ kommt in der ganzen ISO nicht vor. Also auch kein einzelner Parameter als Leistungslimit.
Es ist natürlich nie ganz ausgeschlossen, dass bei der Vielzahl der Parameter „eine quer geht“. Das die Limitierung aber aufgrund einer (in der ISO15118 nicht dokumentierten!) Parameteränderung geschieht, ist doch sehr unwahrscheinlich, zudem noch zuletzt neben mir ein Taycan über 300kW (sein Maximun!) gezogen hat.
Ich unterstelle Polestar keine Lüge, aber das Ganze ist bestimmt so komplex, dass auf der stillen Post von einer wissenden Technik bis zur Kommunikation mit dem Kunden so vieles vereinfacht und weichgespült wird, das am Ende keine grundsolide Begründung mehr herauskommt.
Hierin dürfte die max. Ladeleistung versteckt sein.
Nein, in Detail gelesen ist dies ausschließlich der „level“, also die SoC-Info. Während des eigentlichen Ladevorgangs steckt das im „battery charge requirement“.
Das wird detailliert in der IEC 61851-23 /-24 beschrieben.
Ich habe, nach deiner Bemerkung, oben ergänzt, dass Power/Leistung im Dokument keine Erwähnung finden.
Wow, den Gutschein will ich haben. Mal sehen, ob sie sich auf 500 hochhandeln lassen. Bei mir ist es ebenfalls ein Mangel seit Übernahme.
In den Antworten vom Support die ich auf Foren gesehen habe, ist von einer Protokolländerung nicht die Rede. Es wurde behauptet, dass ein gewisses Datenfeld, das vom Auto an die Säule übertragen wird, von den meisten Ladesäulen bis jetzt ignoriert wurde, man jetzt aber festgestellt habe, dass immer mehr Ladesäulen das Feld (mit dem Wert ‚Max 150kW‘) jetzt doch beachten und nicht schneller laden wollen. In einem künftigen Update würde dieses Feld dann mit dem richtigen (205kW) Wert belegt werden. Aber, wie immer, ohne Gewähr…
Update: sehe gerade dass genau diese Info gestern auch schon von @jgaupp geteilt wurde. Sorry für den Doppelpost.
Hi zusammen, ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Ich bin selbst nicht betroffen, verfolge das Thema aber mit Interesse, weil ich auch mit dem PS2 liebäugle.
In der Mail von Polestar wird ja klar gesagt, dass das Fahrzeug technisch in der Lage ist, die reduzierte Ladeleistung aber auf den geänderten CCS-Kommunikationsstandard zurückgeht, also nicht auf einen Mangel am Auto selbst. Dass man an 800-Volt-Säulen aktuell nur 150 kW bekommt, ist natürlich ärgerlich, aber streng genommen kein Defekt. Andere Hersteller haben das gleiche Thema, ein Bekannter mit Volvo EV hat z. B. gar nichts bekommen in Sachen Ladegutschein.
Die 300 € Ladeguthaben, die hier angeboten wurden, sind meiner Meinung nach eher Kulanz oder vielleicht, weil mcreef schon mehrere Polestar fährt oder weil er besonders nett aufgetreten ist. Ich glaube nicht, dass das für alle Standard sein wird. Ganz ehrlich; Vor zwei Jahren wären 150 kW noch absolut top gewesen, und man hat ja weiterhin die Option, auf 400-Volt-Lader wie Tesla Supercharger auszuweichen.
Polestar schreibt außerdem, dass es noch in diesem Quartal ein Update geben soll. Daher finde ich, man sollte das Ganze auch etwas in Relation setzen. Ich will niemandem zu nahe treten, aber für mich wirkt die Aufregung größer als das eigentliche Problem.
Nur meine Meinung, bin gespannt, wie es weitergeht.