Ein Wochenende mit Polestar und anderen Forumskollegen auf der IAA
Dieses Wochenende habe ich zwei komplette Tage auf der IAA verbracht, dabei meinen ersten roten Polestar gesichtet, nette Club-Kollegen kennen gelernt und von Alexander Lutz ein ganz klein wenig mehr über Polestar 3, Polestar 4 und Polestar 5 erfahren.
Die IAA Mobility als Neustart.
2019 gab es einen großen Krach darum, ob die IAA in Frankfurt als Boliden-Show noch zeitgemäß und wirtschaftlich ist. In München fand in dieser Woche der Neustart als „IAA Mobility“ statt: Mit weniger Autobauern, dafür einer sehr präsenten Front aus Lastenrädern, E-Bikes, E-Mobility-Zulieferern und -Spezialisten:
Mindestens für Münchner wurde klar, dass es genug coole Transport-Gadgets gibt, mit denen man in die City kommt, wenn Städte wie München sich dazu durchringen sollten, Autos endlich aus der Innenstadt zu verdrängen.
Röhrende Supersportler gab es auf dieser IAA nur als Lego-Modell oder in der sentimental-verstaubten Oldtimer-Halle.
Ausnahmslos alle vertretenen Autobauer zeigten überwiegend oder ausschließlich E-Autos. Die Show der Elektromobilität wurde die IAA dadurch noch nicht: Dafür fehlten einfach zu viele Hersteller.
Aber Polestar war da, und wie die großen deutschen Hersteller sogar doppelt präsent: gewohnt elegant in den Messehallen und mit einem beeindruckenden Freiluft-Stand in der Innenstadt am Königsplatz: Dort mit P1+P2+Precept und zwei etwas pflichtschuldigen Zweirad-Experimenten für die letzte Meile.
Polestar Meets Polestar-Club @ IAA
Polestar hatte für Samstag Abend 10 ausgeloste Club-Mitglieder mit Begleitung zum Meet-Up in den Münchner Space geladen: Danke dafür an Polestar und auch an @enso und @TomS.
Viel Programm gab es nicht, aber Alexander Lutz hat wirklich sehr gut gelaunt, offen und geduldig viele Fragen beantwortet. Zu Zukunftsthemen gab es ein paar interessante Andeutungen, aber erwartungsgemäß keine zitierfähigen News.
Ich hab mir Folgendes zum ausplaudern gemerkt:
Der Polestar 1 wird keinen Nachfolger gleichen Namens bekommen.
Der Polestar 2 ist ein gutes Auto. (Yes!). Und es wird ihn noch eine Weile geben, vielleicht bekommt er auch nochmal ein kleines Face-Lift.
Der Polestar 3 kommt bald. Und er sieht gut aus. Nicht so, wie auf den bekannten Renderings, sondern besser. Mehr von der Precept-Design-Sprache, aber eben SUV.
Polestar 4 wird der Precept. Oder umgekehrt. Jedenfalls kommt er, weitgehend wie auf der IAA präsentiert.
Bei Nachfragen zu B-Säule und Türen-Konzept wurde Alex etwas… nun ja, unpräzise.
Der Polestar 5 und…
Der Polestar 6 wurden auch erwähnt - einfach um zu erklären, dass Polestar weiter zählen kann als nur bis 4, und auch weiter zählen will.
Höhere Zahlen sind hier aber wirklich als neue Projekte zu verstehen, und keine Größen-Logik wie bei BMW oder VW.
Was bringt die Zukunft noch?
Größere Akkus über 100kwh, Reichweiten über 600km, neue reine E-Plattformen, Autonomes Fahren… Eben das, was alle von allen Herstellern erwarten, und deshalb als Ziel auch keine Überraschung.
Bei Polestar kommt das natürlich irgendwann auch, aber eben in besonders schön.
Sehr schöner Bericht und es war ein tolles Meeting mit Alex und Marlene. Wirklich ein lockerer Austausch - wie ich ihn erwartet hatte. Auch die Clubmitglieder waren sofort auf einer Wellenlänge, so hatte ich das Gefühl, und konnten sich auch über private und beruflich interessante Aspekte unterhalten. Das klappt nicht immer, wenn alle offensichtlich nur ein Thema verbindet.
Danke nochmals an das Organisationsteam, die Bereitschaft, einige Clubmitglieder persönlich kennen zu lernen und Danke für den gelungenen Abend.
Mhh… ich bin gespannt wie sie es dann langfristig machen. Ich hätte es jetzt schon so verstanden, dass es zwar nicht wie bei BMW ist, dass der 5er größer ist als der 3er… aber dass es eben einen „Polestar 2“ auch in 20 Jahren noch gibt, nur halt in neuerer Form. Wie z.B. auch bei VW mit dem Golf, wo das erste und aktuelle Modell eigentlich nichts mehr miteinander zu tun haben, vom Grundkonzept abgesehen.
Oder wird das hier eher wie bei z.B. Apple laufen… und in ein paar Jahren kommt der Nachfolger des Polestar 2 was Größe und „Klasse“ betrifft… aber dann ist es einfach ein Polestar 17… weil munter hochgezählt wird ?! mhhhhh…
(Tatsächlich finde ich da, obwohl ich sonst nicht so der Fan von BMW bin, deren Benamungsstrategie mit am Besten, simpel, und kann von jedem verstanden werden.)
Was „demnächst“ oder „bald“ ist, bleibt reine Spekulation.
Ich vermute, dass erstmal ein paar Jahre das Modellspektrum ausgebaut wird, denn mindestens der 3er und der 4er werden auch eine andere Zielgruppe ansprechen.
Den 2er würde es dann parallel mindestens die nächsten 4 -5 Jahre (?) weiter geben, bis dann ein Nachfolger für die gleiche Zielgruppe, aber auf einer von grundauf modernisierten technsichen Plattform kommt: mit Sensoren für L4, 800Volt etc.
Ob der dann auch Polestar 2 oder Polestar 17 heißt, kann uns Kunden dann ja eigentlich egal sein.
Gab doch recht früh ein Dokument eines Zulieferers in dem eine erwartete Stückzahl von 60.000 Stück genannt wurde, Polestar sprach mal von geplanten 20.000 pro Jahr, sind also 3 Jahre. Nach Plan wird das Teil also irgendwann in 2023 EOL sein.
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der P2 auf seiner Verbrenner-Plattform jemals länger am Markt gehalten werden sollte. Die Nische die der P2 abdeckt ist an sich schon klein und da ist er mit seiner Plattform auch nicht mal der Beste. Den Interviews nach will Polestar aber überhaupt nicht die Marke für hochwertige „Limousinen“ sein sondern durchaus größere Volumen produzieren und das führt unweigerlich zum P3 „SUV“, den USA, China und dem Ende des kleinen P2.
Das wäre tatsächlich eine spannende Frage gewesen:
Wie viele Modelle wird Polestar in 5 Jahren parallel anbieten?
Der Münchner Space ist für 2-3 Fahrzeuge geplant, und das sollten ja möglichst auch erhältliche Modelle sein.
Ein P2 Produktionsende schon 2023 würde mich deshalb sehr überraschen - denn dann hätte Polestar wieder für 1-2 Jahre nur ein Modell im Verkauf, bis der P4 kommt.
Wenn wir über EOL vom Polestar 2 reden wollen, sollten wir vielleicht ein anderes Thema verwenden? Ihr werdet doch sicherlich noch mehr besprochen haben an dem Abend…
Nein, tatsächlich basiert der P2 auf der XC40-Plattform. Und das ist halt noch zu Verbrenner-Zeiten entstanden. Erst jetzt mit den nächsten Modellen kommen die reinen E-Auto-Platformen bei Volvo und Polestar.
Dass man dann den Kardan-Tunnel für die Platzierung von Modulen nutzt, ist nur konsequent.
Wie gesagt, es liest sich etwas anders in den Unterlagen des PS2.
Entwicklung der Karosserie
Von seiner Dynamik her ist der Polestar 2 als Elektrofahrzeug einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, Hybrid (HEV) oder Plug-In-Hybrid (PHEV) dank seines niedrigen Schwerpunkts weit überlegen. Ein weiterer Grund ist die Gewichtverteilung des Polestar 2 in einem Verhältnis von 51:49 Prozent vorne und hinten. Dies wird durch die doppelten Elektromotoren, vorne und hinten, und Antriebssysteme, die zentral montierte Batterie und die ausgeglichenen Proportionen des Fließheck-Karosserietyps für fünf Personen mit vorderem und hinterem Kofferraum ermöglicht.
Der niedrige Schwerpunkt der Batterie – die sich in einem Aluminium-Schutzgehäuse unter dem Boden der Fahrzeugkabine befindet – verleiht dem Polestar 2 einen dynamischen Charakter, einschließlich direktem Lenkgefühl und einer reaktiven, ausgeglichenen, stabilen und vorhersehbaren Manövrierbarkeit. Der Polestar 2 wird den Erwartungen seiner Fahrer vollauf gerecht, denn er bietet eine vorhersehbare, kompakte, logische, reaktive, intuitive, stabile Manövrierbarkeit – und vor allem Fahrspaß, bei allen Bedingungen.
Während die Ingenieure bei einigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren große Mühe haben, die Gewichtverteilung durch Maßnahmen, wie die Verlegung der 12-V-Batterie in den Kofferraum, zu optimieren, hatten die Ingenieure des Polestar 2 es wesentlich einfacher, denn sie konnten die genaue Gewichtverteilung, die sie wollten, selbst bestimmen. Ein wesentlicher Vorteil bestand in der Konzeption der aus 27 Modulen bestehenden Hochspannungsbatterie auf zwei Ebenen. Hier erstreckt sich die untere Ebene über die gesamte Breite des Fahrzeugs und von vorne nach hinten zwischen den Rädern in einer im Wesentlichen glatten Linie, nicht durch eine Antriebswelle oder eine Auspuffanlage, wie bei einem herkömmlichen Fahrzeug, unterbrochen. Dann ist die obere Lage der Batterie unter den Sitzen und dem Mitteltunnel positioniert. Dadurch werden zugleich die Gewichtsverteilung, die Geräumigkeit des Fahrzeuginnenraums und der Platz für die Beifahrer sowie die Ergonomie der Sitze optimiert.
Interessante Ausführungen zur Plattform wie immer in Wikipedia
Spätestens hier muss doch auffallen, dass da jemand gut bezahlt wurde sich eine schöne Geschichte auszudenken
Weder braucht ein BEV einen Mitteltunnel, noch ist es besser die Batterie in 2 Schichten einzubauen. Im Gegenteil sind die Vorteile der Gewichtsverteilung natürlich noch besser, wenn alle Module in einer Schicht ganz unten liegen.
Was das Marketing verschweigt ist wieviel Geld es spart die Presswerke der bestehenden Plattform weiter zu verwenden und anzupassen, statt alles komplett neu aufzubauen.
Ja, dieser Text ist genau das, was ich weiter oben meinte. Damit beschreiben sie die Vorteile, welche sich aus dieser Anordnung ergeben.
Aber die Bauweise kommt trotzdem von der Verbrennerplattform.
Ich finde aber, dass Polestar das für meinen Bedarf optimal gelöst hat.
Der Tunnel stört mich nicht, weil bei mir noch nie fünf Personen im Auto waren. Wenn dann aber mal jemand hinten sitzen muss, hat er vernünftigen Platz für die Füße und ich habe bei umgeklappten Rücksitzen keine Stufe im Kofferraum, weil die Rücksitze auf einem dickeren Batteriepack sitzen.
Für mich perfekt!
Bei manchen Zeitgenossen auf Youtube habe ich das Gefühl, dass sie grundsätzlich allergische Reaktionen bekommen, wenn der fürchterlich böse Kardantunnel im Auto ist.
…wobei das ja eigentlich Bullshit von diesen Leuten ist. Wie viele Autos, die rein für Frontantrieb konzipiert waren/sind haben auch „Kardantunnel“? Das Ding bringt halt Stabilität in den Boden schafft Platz für Technik, z.B. den Akku.
Aber klar. Ein halherziges Elektroauto was noch auf einer „Verbrennerplattform“ basiert, ist natürlich nur ein Behelf.