Ladekosten explodieren - was ist los bei EnBW & Co?

… das sind die zwei Sichten, die immer wieder vermischt werden:

Viele Dinge funktionieren problemlos, wenn du sagen kannst, dass man unendlich viel Energie regenerativ und günstig zur Verfügung stellen kann.

Da aber wohl schon klar ist, dass die regenerativen Energien absehbar doch nicht ausreichen und auch H2 aus der Sahara einen Preis haben wird, ist die Effizienz des Einsatz der regenerativen Energie ein Thema. Und selbst der Atomstrom unserer Nachbarn hat einen (nicht unerheblichen) Preis.

Es gab mal eine TV Doku über einen Hersteller von PV Speicherlösungen. Die hatten im privaten Haushalt so viel „kostenlose“ Energie verfügbar, dass sie auf völlig untypische Lösungen gekommen sind. Im Prinzip musst du dir genau dann über Effizienz eben keine Gedanken mehr machen. Das war faszinierend, das ist aber halt nicht skalierbar auf die Bevölkerung. Die Doku finde ich leider nicht mehr.

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Währenddessen irgendwo anders in der Welt:

Ja, nur Typ2, oft nur bis 6kW, so what, wenn es dann nur 20€ im Monat kostet. Wenn die Säulen in der Nähe meines Arbeitsplatzes wären, kann das Auto gerne viele Stunden pro Tag an einer solchen Säule stehen.

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Das ist so wohl nicht richtig. EnbW hat sich dagegen entschieden an den Losen des Deutschlandnetzes des BMVI teilzunehmen. Ursprünglich passte es denen nicht, das im Gegenzug zu den Subventionen eine Preisobergrenze von 44 cent garantiert werden sollte, da die Regierung mit dem Netz eigentlich die Attraktivität der E Mobilität an sich fördern wollte und nicht die Betreiber.

EnbW wollte dagegen klagen, da sie Ihre sehr wohl aus EU Programmen subventionierten Ladepunkte nicht mehr kokurrenzfähig sahen, wenn innerhalb von 10 Minuten immer einer Ladepunkt im Deutschlandnetz erreichbar gewesen wäre.

Nach einigem hin und her sind dann die Obergrenzen gefallen, ENBW hat sich aber dennoch nicht beworben weil sie die Spezifikationen nicht einhalten konnten oder wollten. Tesla, Inoty, Aral und Shell sind ebenfalls nicht an dem Ausbau beteiligt. Fastned wollte erst auch klagen, hat sich letztlich aber beworben.

Um aber klar zu sein (man lese die Schilder an allen DC Ladesäulen): Alles ist irgendwie gefördert und EnbW ist keinesfalls ein besonders „guter“ Player am Markt der einfach so auf Förderungen verzichten kann oder es würde. Die handeln kaufmännisch und nicht altruistisch.

Wozu diese Strategie führt sieht man ja aktuell an den Preisen.

Für so etwas gibt es in Deutschland die Bundesnetzagentur. Es erklärt aber nicht warum EnbW gezwungen wäre, die Preise zu erhöhen und nur an den eigenen Ladepunkten bei 51 cent zu lassen.

Letztlich verfolgen die die gleiche Strategie wie schon Ionity. Man soll bei Ihnen laden wann immer möglich. Roaming hätte doch bei einem dominanten Anbieter wie EnbW eher den Vorteil, dass sie mehr Roaming in Umsätze hätten als Roaming out.

Das mit dem AdHoc Preis ist ja gut gemeint aber schlecht gemacht. Es sollte möglich sein ohne Vertragsbindung überall auch Laden zu können. Faktisch hat sich da die Kreditkartenlobby durchgesetzt. Und entsprechend schlagen die Anbieter mit hohen Aufschlägen zurück. Diese sind nur zT nachvollziehbar aber wegen des höheren Aufwandes der Abrechnung auch nicht ganz aus der Luft gegriffen finde ich.

Es mangelt an Markt und Regulierung zugleich.

Die neuen IONITY Preise habt ihr gesehen? 39ct/kWh bei 12€/Monat Grundgebühr. Für den Urlaub hört sich das nicht schlecht an. Und in Norwegen sind das jetzt ca 26ct/kWh. :laughing:

Wenn Konzerne wie EnwB o. ä. Ladesäulen aufstellen oder Ladeparks bauen,
wird das subventioniert
oder finanziert das der Konzern selbst?

Welche Subventionen schweben dir da vor?
Ich wüsste gerade keine, denn die Ausschreibung für das Deutschlandnetz ist ja noch nicht so weit.

Es mag sein, dass regional Landkreise oder Gemeinden einen Obolus beisteuern. Die Höhe dessen dürfte sich aber in Grenzen halten.

Mein Gedanke war:
Wenn der Staat hier subventioniert, sollte er auch bei der Preisgestaltung mitwirken.
Aber dem ist wohl nicht so.

Gibt’s denn nicht für so ziemlich jede öffentliche Ladesäule eine Förderung? Auf die schnelle habe ich BMDV - Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland und https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/foerderrichtlinie-oeffentlich-zugaengliche-ladeinfrastruktur.pdf?__blob=publicationFile gefunden.

BMDV - BMDV erteilt Zuschlag für bundesweit 8.000 weitere Schnellladepunkte

Fastned hat doch auch 2023 direkt den ersten Ladepunkt aufgemacht
Fastned gibt Tempo vor: Europäisches Schnellladeunternehmen eröffnet erste Schnellladestation im Rahmen des Deutschlandnetzes (fastnedcharging.com)

Oder habe ich da noch etwas verpasst?

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Du wohl nicht, aber ich anscheinend.

… und die THG-Quote pro geladener KWh!
Die Betreiber kassieren zwischen 15-30ct pro kWh
(Wenn ich das recht verstanden hab)

Tatsächlich erhalten auch große Ladesäulenbetreiber die THG-Quote für deren Ladestrom. Ob die Quote abgerufen wird, ist jedoch nicht immer gesetzt. Bereits im vergangenem Jahr kritisierte der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM) die Ladesäulenanbieter. Viele der Anbieter erhielten damals bis zu 25 Cent/kWh über die THG-Quote und erhöhten trotzdem noch die Preise für Ladestrom.
Quelle: THG-Quote für Ladeinfrastruktur - Was gilt es zu beachten?

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Die Ausschreibung für das Deutschlandnetz ist längst beendet (Zuschlag im September 2023) und die Projekte zugeschlagen. Außerdem gibt es diverse Förderprogramme des Bundes, der EU und der Länder für alle möglichen Arten von Ladepunkten. Ein Blick auf die Seite des BMWK schafft erste Einblicke. Bei der Now GmbH / BMVI sieht man den Status des Deutschlandnetzes.

Nichts desto trotz habe ich eben Michael Schmitt mit seiner Petition unterstützt.

Nichts ist einfacher als einfach mit EC oder CC laden zu können zu einem übersichtlichen und klaren Preis. Das ist auch meine Meinung, deshalb hab ich ihn unterstützt.

(Man kann ja von dem alten HB-Männchen halten was man will, aber da hat er schon nicht ganz Unrecht)

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picea (vonhome) gibt es schon einige Jahre und die bieten ein Rack mit Akku, Elektrolyseur, Brennstoffzelle, H2 Tanks und Managementsystem an. Dürfte so ab 150.000€ los gehen. Reiche Münchner holen sich sowas für zu Hause. Oder halt für die eigene Alm, damit die autark ist… :wink:

…nicht so reiche Münchner interessieren sich auch dafür.
Aber warum diese Klischees? :thinking:
Tatsächlich ist das Invest gigantisch.
Um meinen bereits vorhandenen Autarkiegrad von 75% auf 88% anzuheben, müsste ich 100.000 € investieren. Nicht lustig.

Bin auch dabei. Kannte ich noch nicht.

Genau darum ging es ja… den Preis so zu drücken, dass es deutlich bezahlbarer wird.

Ab heute gelten ja die neuen Preise bei EnBW. Ich habe mir hier im Umkreis mal die Ladesäulen der lokalen Anbieter angeschaut, jeweils AC-Lader

Stadtwerke Heidelberg: 0,74€/kWh
Stadtwerke Mannheim/MVV: 0,84€/kWh
Stadtwerke Weinheim: 0,79€/kWh

Damit sind alle AC-Lader hier im Umfeld teurer oder gleichteuer als das Laden an IONITY-Säulen über EnBW, welches mir hier mit 0,74€/kWh angegeben wird. Comfortcharge: 0,74€/kWh, Pfalzwerke 0,84€/kWh, Aldi 0,89€/kWh, Allego 0,79€/kWh, etc. Die angegebenen 0,59€/kWh als günstigster Preis habe ich nur ein einziges Mal bei Kaufland gefunden.

Damit ist der (M-)Tarif quasi tot (für mich) und taugt nur noch für das Laden an den EnBW-eigenen Säulen, vor allem da z.B. Northe wenige Tage zuvor für alle ladenetz-Verbund-Säulen (und damit für die meisten Stadtwerke) den Preis auf 0,43€/kWh gesenkt hat - ohne Grundgebühr/Karte/irgendwas.

EnBW hat sich in mühevoller Arbeit ein Riesen-Netzwerk aufgebaut, welches sie gerade mit dem dicken Ar*** wieder einreißen.

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Die Stadtwerke Düsseldorf gehören zum Ladenetz-Verbund, Northe zeigt keine Ladesäulen von denen. Habe ich einen Fehler in der Parametrisierung?