Ladekosten explodieren - was ist los bei EnBW & Co?

Tipp: Sowohl München als auch Dresden und Chemnitz gehen über Northe zumindest für 0,43€/kWh.

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Ob das wirklich wirtschaftlich ist, sei dahingestellt. Das sind Stadtwerke, wenn die Mist bauen werden sie einfach mit Steuergeldern gerettet. Afaik war Wien Energie 2022 auch kurz davor.
Ein normales Unternehmen geht einfach pleite, oder wird geschluckt.

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Pleite warten die nicht, es ging um Rücklagen die aufgrund langfristiger Stromgeschäfte nicht vorhanden waren und bin in kürzester Zeit auch wieder zurückbezahlt wurden.
Bleiben wir bei den Fakten!

„Wien Energie musste Ende August 2022 mit einem Darlehen der Bundesfinanzierungsagentur (Oebfa) über zwei Mrd. Euro gerettet werden. Zuvor hatte die Stadt bereits - geheim - ab Juli insgesamt 1,4 Mrd. Euro für die im Energiehandel notwendigen Sicherstellungen bereit gestellt.“

Artikel vom 19.07.24

Falls da seitens der Medien Märchen erzählt werden, kann ich nichts für.

Bringt uns aber vom Thema ab :wink:

Jedenfalls gibt es 2500 Ladepunkte, die sehr zuverlässig funktionieren, erschwinglich sind und zeigen was geht, wenn man will…

Gehört schon irgendwo zum Thema. Pseudostaatliche Unternehmen können mal was riskieren. Auch wenn hier zurückgezahlt wurde, ein normales Unternehmen hätte die Möglichkeit wahrscheinlich nicht gehabt bzw. wäre geschluckt worden.
Ich persönlich komme mit, gegenüber Haushaltsstrom etwa doppelten Preis, auf der Autobahn zurecht. Wir waren es nur gewohnt vorher weniger zu zahlen. Ist es billiger, zahlt einfach irgendjemand anders die Zeche. Am Ende wahrscheinlich der Steuerzahler.

Eindeutiges Ergebnis. Wer ist der 1% Richie ? :)). Hat Thomas I. mitgemacht und fühlt die hohen Preise nicht? :slight_smile:

Die Frage ist, was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis?

Wieso eigentlich ohne Grundgebühr? Da diese bei Anfallen Preisbestandteil ist, der den persönlichen spezifischen Preis erhöht, ist sie in diesen Überlegungen zum Preisniveau natürlich zu berücksichtigen.

Jetzt musste ich doch mal nachrechnen: ich habe letzten Monat bei ENBw €0,42 netto und bei Polestar €0,32 netto bezahlt. Jeweils inklusive der Grundgebühr. Zuhause bezahle ich €0,28 brutto… sehe da jetzt für mich keinen Grund um zu klagen. Jemand der weniger fährt stößt da auf andere Schwierigkeiten, keine Frage. Bei mir bedeutet das aber Diesel 5,5l x 1,39= € 7,65 auf 100km, E-Auto 20x0,32=€6,40 oder 20x€0,42=€8,40. Verhältnis der Preise ist 3:1, bedeutet ca. €6,90/100km. Gerechnet mit aktuellem Durchschnittsverbrauch. Bei mir damit Vorteil E. Das Verhältnis war schon mal viel deutlicher zugunsten E. Aber das ist Schnee von gestern.

Hmmm, ist die Illustration des Artikels jetzt ein Ergebnis dieser Diskussion. Oder eher ein gutes Omen? :blush:

In diesem Satz steckt schon der erste Fehler:
"Gefordert wird ein funktionierender Wettbewerb, um preisgünstige, passgenaue und verbraucherfreundliche Ladestromtarife dauerhaft zu gewährleisten. "

Eine Landes-/Bundesregierung soll und darf keinen „funktionierenden Wettbewerb“ fordern. Ein Wettbewerb der Anbieter ist Grundsatz einer freien Marktwirtschaft. Aufgabe der Regierung ist es geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit dieser Wettbewerb fair und im Sinne des Verbrauchers abläuft.
Ich lese da nur etwas von Reform der Netzengelte, was ohnehin Wahlkampfthema sein wird, und eine fragwürdige Preisobergrenze. Die im Original genannte „Etablierung eines Online-Ladestrommonitors“ ist die Krönung - das ist reine Selbstbeschäftigung der Verwaltung. Um das Geschehen an den Ladesäulen zu verfolgen, haben wir bereits eine Bundesnetzagentur mit einer entsprechenden Datenbank.

Meine Erwartungshaltung zu diesem Vorstoß ist extrem gering.
Es ist überhaupt ein Grundsatzfehler der Politik, dass schon seit geraumer Zeit in konkreten Lösungen gedacht und gehandelt wird (Beispiel „Heizgesetz“ und hier „bidirektionales Laden“), statt der Entwicklung durch geeignete Rahmenbedingungen Spielraum zu geben.

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Das ist meines Wissens nach nicht so. Es wird ja eine ähnliche Transparenzstelle wie bei den fossilen Treibstoffen gefordert, so dass Apps wie ChargePrice auch in Echtzeit darauf zugreifen können Und damit würde man auch tagesabhängige Preise forcieren. Auch das wäre ein deutlicher Fortschritt.
Das aktuelle Highlight bei mir in der Firma (man verwendet UTA :roll_eyes:): Blockiergebühren nach 210 Minuten ohne Deckelung. Da kann auch mal in der Nacht ein Fuffi extra über den Tresen gehen.

Nun ja, für mich sind es kleine Schritte zu einem funktionierenden Markt.

Sind wir doch mal ehrlich: Im Moment werden wir doch reichlich abgezockt an den Ladesäulen. Nur mit Abo-Modellen lässt sich evtl. einiges sparen. Aber habe ich als Tankstellenkunde etwa bei ARAL, Shell & Co ein Abo abgeschlossen, damit ich den Sprit günstiger bekomme? Und was ist, wenn ich mit der ARAL Kundenkarte bei Shell tanke - muss ich dann etwa einen Aufschlag für Roaming-Gebühren zahlen?

Fakt ist doch, dass das bisherige Modell mit den Abos und Roaming zwar einen Vorteil hat: Man kann mit fast jeder Karte an fast jeder Ladestation Strom bekommen.

Die Nachteile überwiegen aber aus meiner Sicht. Es ist intransparent, da Karte A bei Anbieter B anders kostet Als Karte C bei Anbieter A… Extrem intransparent finde ich noch EnBW, die an jeder möglichen Säule auch noch andere Preise haben. Auch Tesla ist da nicht ganz auszunehmen, wobei da ja mit anderen Roaming-Partnern nix zu machen ist.

Ich muss da Michael Schmitt (Breaking Elektro News) einrach recht geben: Ich will mit meiner Kreditkarte (oder Debitkarte) einen Preis an der Ladesäule zahlen, der mir ins Auge springt. Ich will nicht erst gucken müssen, ob heute Dienstag in einem Schaltjahr ist und wir Vollmond haben, der Mars aszendend zur Venus steht oder in China ein Sack Reis umgefallen ist.

Es muss einfach einfacher werden. Und wenn dann Anbieter unterschiedliche Preise aufrufen bei der Benutzung von Debit-/Kreditkarte, dann regelt sich das von ganz alleine. Jetzt, mit den 167 Plastikkarten, die von FastNed (Beispiel) akzeptiert werden, weiß doch keine S… mehr bescheid, ob gerade der günstigste Preis abgerufen wird oder nicht.

Und das Schlimme ist ja: Das widerspricht den AFIR-Bedingungen mal so richtig, und keinen interessiert es.

Von daher ist jede Petition, die den entsprechenden Parlamenten vorgelegt wird, ein Schritt in die richtige Richtung. Schnelle Erfolge erwarte ich aber nicht. Dazu ist das Thema Elektromobilität ja leider nicht „Chefsache“ genug.

Mir fallen gerade drei Petitionen ein:

  1. Michael Schmitt
  2. CarManiac
  3. die aus Niedersachsen.

Wir werden sehen, oder wie der Kaiser sagte: „Schaun mer mal!“

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Leider nicht, das konnten die Stromkonzerne bisher verhindern.

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@krheinwald @DOC

Da habe ich mich unpräzise ausgedrückt.
Was ich sagen wollte: es gibt bereits eine Datenbank mit allen Ladesäulen bei der Bundesnetzagentur. Eine Preisinformation oder gar Echtzeit-Daten sind nicht inkludiert, das ist richtig!
In dem Vorschlag ist aber von einer neuen, weiteren Datenbank die Rede. Das halte ich für unnötig, ein Ausbau der bereits vorhandenen Strukturen ist m.E. mit deutlich geringerem Aufwand und Kosten möglich - wenn man nur will.

Zur Abwechslung ein „vernünftiger“ Artikel, der weder verharmlost noch verteufelt. Und mit positivem Fazit endet.

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Diese Logik verstehe ich nicht so ganz … erst wenn es zu einer Konzentration der Anbieter kommt und diese ihre Preise absprechen, erst dann macht eine zentrale Ladestrompreis-Erfassung Sinn?

:thinking: … das ist schon irgendwie eine verquere Logik.

Zitat:
Warum das Preisabsprachen-Argument bei den Kraftstoffen seines Erachtens nicht greift, erklärt Mundt so: „(…) die Mineralölkonzerne hatten ihre Preise an den Tankstellen schon vor der Einführung der Markttransparenzstelle immer gegenseitig genau beobachtet und ihre Preissetzung daran ausgerichtet.“

Ich lese das so:
Das Kartellamt kann gefahrlos die Preise für Kraftstoff am Markt zusammenfassen, denn es bestand bereits vor der ganzheitlichen Erfassung eine klare (wettbewerbswidrige!) Absprache der Mineralkonzerne.
Bei den Strompreisen ist noch zu viel Diversität, aka Abo. Eine Veröffentlichung würde hier zur Anpassung der Preise auf höchstem Niveau führen.

Ja, glaubt denn der liebe Herr Mundt nicht, dass es bereits eine Markbeobachtung der Stromkonzerne gibt und dass sie, schlicht und einfach, versuchen die Schmerzgrenze aus zu testen?

Bei den Preisen sehe ich auch weniger das Kartellamt in der Pflicht, als vielmehr Verbraucherzentrale in Zusammenarbeit mit Justiz- und Wirtschaftsministerium. Die Ähnlichkeit oder Gleichheit der AD-Hoc- bzw. Nicht-Abo-Preise ist weniger ein Problem, als deren absurde Höhe und die regelmäßigen Erhöhungen. Es wäre zunächst zu prüfen ob dieses Preisgefüge gerechtfertigt ist oder nicht einfach Preis-Wucher vorliegt. Erst danach wäre die Frage zu stellen, ob es sich ggf. auch um unerlaubte Preisabsprachen handelt bzw. diese die Wucher-Preise begünstigt haben.

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Die Stromkonzerne müssen das nicht einmal selber machen sondern schauen einfach auch goingelectric, chargeprice etc.
Aber man kann sich sicher sein, dass EnBW, Aral et.al. den Wettbewerb auch so beobachten. Wenn nicht, dann sind die Unternehmen schlechter aufgestellt als angenommen :clown_face:

Ich denke nicht, dass sich das mit den Kreditkarten und dem Preis „von ganz alleine“ regelt. Der Vergleich mit den Tankstellen passt nicht. Das hat folgende Gründe:

  1. Man kommt mit einem Benziner typischerweise nicht so oft an die Tankstelle wie mit einem PS zu einer Ladesäule und es ist selten so, dass man der Tank quasi leer ist. Bei E Autos kann man oft nicht einfach weiterfahren, da man laden muss und unsicher ist ob und zu welchen Konditionen die nächste Ladesäule zu erreichen ist.
  2. Tankstellen haben sichtbare Preisaushänge. Man weiß bevor man an der Zapfsäule steht, was es kostet und kann ggfs. einfach entscheiden nicht zu tanken. Bei der Ladesäule erkenne ich das bestenfalls wenn ich das Schild an der Ladesäule sehe, dann aber ist der Preis immer exorbitant höher als mit einer Ladekarte. Diese sind jedoch preislich nicht transparnt - man muss die App öffnen und nachschauen. Dann hat man aber bereits 5-10 Minuten für die Anfahrt zur Ladesäule etc. investiert.
  3. Es gibt gar kein „Preisgefühl“, der KW Preis ist gänzlich entkoppelt vom Strompreis den man zu Hause zahlt. In Hamburg zB zahle ich ca. 40 cent an Ladesäulen mit der Karte der Hamburger Stadtwerke (egal ob AC oder DC), bei EZE (dem neuerdings verbreiteten 2. Anbieter in der Stadt allerdings 75 cent. Dazu kommen alle denkbaren Zwoschenpreise mit verschiedenen Ladekarten mit und ohne Blockiergebührt etc.
  4. Der wesentliche Aspekt aber ist: Das Wertschöpfungsmodell hat seine Preiskomponenten am Markt noch nicht gefunden. Es ist ja nicht so, dass Kreditkartenunternehmen kostenlos wären. Einen natürlichen Vorteil gegenüber Ladekarten/Apps haben die nicht - außer man sagt, die hat man sowieso. Doch kosten tut es dennoch etwas - uns sei es den Betreiber der Säule etc. Und unklar ist halt wie die Marge zwischen Stromerzeuger/händler, Ladesäulenbetreiber und Netz/Infrastruktur sinnvoll aufgeteilt werden kann. Das mit dem Roaming hat bei Telefonen auch eine staatliche EU regulierung gebraucht um zu funktionieren und Verbraucherfreundlich zu sein. Ladesäulen sind leider ZZt ein Lokalmonopol, verstärkt durch die oben genannten Aspekte die das „wieder wegfahren“ bei Ladesäulen erschweren. Und auch bei etablierten Preismodellen (zB vor 2 Jahren JUCR oder ENBW) ist man vor grundsätzlichen Änderungen nicht geschützt.

Alles im allem: Ich will nicht Faktor 2-3 je KW zahlen je nach Anbieter - das wäre so, also würde ich an der Tankstelle für einen Liter Benzin plötzlich 3,50 EUR zahlen sollen. Auf diese Idee käme niemand. Daher stimme Dir insoweit zu - es muss nicht nur unbedingt einfacher werden sonder transparenter.

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