Keine Angst, bislang kam noch keine Info darüber. @Daniel wartet noch auf Info von Polestar.
Entweder es war soviel Info, dass er noch Zeit braucht, das alles zusammen zu fassen, oder
das Ergebnis ist sooo niederschmetternd, dass er sich nicht traut es hier zu erzählen
Wir brauchen noch etwas Geduld aber die haben wir ja.
Und drei Monate nach dem Artikel, den du zitierst, Daniel, gibt es das Joint-Venture Zanuity nicht mehr.
Das erste, letzte und einzige ADAS-Produkt von Zanuity ist in unseren Polestars verbaut! Grandiose Absichtserklärungen, „industry-leading“ sein zu wollen, in Luft aufgelöst. Wenn ich es richtig verstehe, von Volvo beendet. Offensichtlich will Volvo stärker (eigenes Statement) auf autonomes Fahren setzen, und sieht die Assistenzsysteme NICHT mehr als Zwischenschritt dafür an, anders als in dem zitierten Artikel, vermutlich auch wegen LIDAR.
Die Kernfragen sind:
Welche Qualität hat die verbaute Hardware (denn damit werden wir leben müssen)?
Und welche Software-Updates werden realistischerweise in Zukunft zu erwarten sein, von WEM entwickelt?
Das verbaute System arbeitet mit einem 77 Ghz Radar, und einer Monokamera. Hier beginnt meine Skepsis, nicht als negative Stimmungsmache, wie vorgeworfen wurde von dir, Daniel, sondern weil es mein Beruf war und ist: eine MONO-Kamera in einem Premiumfahrzeug, das Weltklassestandards in aktiver Sicherheit setzen will? Das kann man weitgehend ausschließen. Autonomes Fahren Level-2 mit Mono? Nein. (Foto 1: P2; Foto 2: MB E-Klasse)
Ich lasse mich gerne überraschen, aber aus professioneller Sicht würde ich ausschließen, dass ein Software-Update uns in die Nähe des zugesagten Niveaus Level2/aktive Spurführung bringt.
Zweimal hat Polestar sich nicht für das beste Verfügbare entschieden, sondern für schwedische Lösungen:
Oehlins (heute ohnehin Tenneco): ich fahre seit 15 Jahren adaptive Fahrwerke, mit /ohne Luftfederung. Der Gedanke, für den 3-fachen Preis zur Komfortverstellung auf die Hebebühne zu müssen, erscheint bizarr und nicht markenkonform;
ADAS von Veoneer: ein gescheitertes JV. Warum nicht Bosch oder ein anderer Weltmarktführer?
In Kurz:
Lane keeping/Level2 wird schwierig bleiben. Und das zu diskutieren ist in unserem Forum möglich, oder? Ohne Vorwürfe.
Ich habe nichts gegen deine Skepsis und deinen Sachverstand. Im Gegenteil ich schätze das und sehe es als absoluten Mehrwert an, wenn mein begrenzter technischer Horizont erweitert wird. - Es folgt kein „Aber“.
Leider bin ich in dem Thema nicht tief genug drin um es beurteilen zu können, aber was du schreibst klingt plausibel. - Möglich, dass ich leicht zufrieden zu stellen bin, aber ich finde das System aktuell bereits „okay“ und denke dass es mit der Zeit besser sein wird. - Stufe 2 ist doch bereits erreicht…
Ich habe keinen Tesla M3 gekauft, weil ich das Konzept des Tesla M3 für zu spartanisch halte. Der sehr amerikanischen Truppe von Elon Musk traue ich außerdem nicht zu, die grundlegenden europäischen ACC Standards funktional zu erreichen. Stichworte dazu sind auch Dinge wie Display für den Fahrer, BLIS Anzeige im Spiegelglas, Limiter, RSI, etc…
Mir ist und war klar, dass in einem neuen Fahrzeug wie dem Polestar2 viel Software drin ist, die vielleicht erst in zwei Jahren wirklich gut und stabil sein wird. Da habe ich aber auch keine so große Eile. Dafür gibt es ja OTA Updates für das Android und auch für die Steuergeräte des Fahrzeugs - so wurde das verkauft.
Wenn nun aber zentrale Steuergeräte gar nicht über die Version 1.0 der Software hinaus kommen, weil sie nicht mehr weiterentwickelt werden, dann müsste Polestar dazu doch mal etwas sagen? Die Upgrades und genauer damit das Versprechen von Fehlerkorrekturen und kontinuierlichen Verbesserungen ist eine versprochene Eigenschaft des Polestar 2.
Als positive Überlegung: wenn die Mono-Kamera eines XC40 gut funktioniert, dann könnte dieses Hardware Setup ja wohl auch in einem Polestar2 gut funktionieren? Es mag sein, dass Stereo Kamera das noch besser können, Stereo Radar, zukünftig Lidar, etc. Das ist hier jetzt aber nicht der Punkt, oder? Wir brauchen kontinuierliche Software Entwicklung, die das Maximum an Funktion mit der bei uns installiertem Hardware ermöglicht. Über einen Plan B mit Hardware-Austausch der Steuergerät auf eine Version, für die weiterhin aktiv Software entwickelt wird, müsste Polestar nachdenken, nicht wir. Oder?
Erstens, da gebe ich @Daniel recht, ist der aktuelle Stand schon ziemlich gut. Da geht es ja eigentlich nicht nur um die Lenkunterstützung in Verbindung mit dem Pilot Assist. Aber nur da würde ich die Lenkunterstützung in bestimmten Situationen bemängeln. Das ist m.E. ein Software-Thema. Mein voriges Auto aus dem VW-Konzern (vermutlich Bosch-Systeme) war in diesem Punkt etwas besser. Hier konnte ich das immer eingeschaltet lassen. Beim PS2 muss ich mir aktuell überlegen, wo ich es einschalte. Auf der Autobahn funktioniert es gut, nur in Baustellen schalte ich es ab. Auf kurvigen Strecken auf der Landstraße hat es Mängel. Die Erkennung der Spur ist m.E. nicht das Problem, die ist gut. Es ist das Lenkverhalten an sich. Ich denke, das dürfte Polestar klar sein, dass das nicht so bleiben kann…
Zweitens, lt. Pressemeldungen ist es nicht so, dass die Version 1.0 nicht weiter entwickelt wird. Z.B. folgendes Zitat:
Software-Plattform bleibt erhalten
„Zenuity hatte bislang an einer Software-Plattform für Fahrerassistenz- und autonome Fahrsysteme gearbeitet. Nach der Trennung wollen sowohl Veoneer wie auch Volvo auf dem bereits Erreichten aufbauen und die Plattform fortentwickeln.“
(https://t3n.de/news/zenuity-aufgeloest-volvo-fahrens-1268252/)
Drittens, sind die aktuellen Systeme m.E. durchaus State of the Art, z.B. das 77-GHz-Radar. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Systeme durch die Bank besser sind (mit der einen Ausnahme), als in meinem vorigen Wagen Bj. 2016. Es gab auch schon diverse Eingriffe, die durchaus Sinn machten.
Da stimme ich uneingeschränkt zu: entscheidend wird die Weiterentwicklung sein, wenn denn die ECU es hergibt. Das kann ich gegenwärtig nicht beurteilen.
Was die Monokamera angeht: mir würde die XC40-Funktionalität und Zuverlässigkeit des Lane Keeping völlig reichen, einschließlich 13 Sekunden Karenzzeit bis zum Gelblicht, von Model 3 halte ich ebenfalls nicht so viel, weil das System überreizt, es versucht viel und lange, und schaltet dann plötzlich, zB in enger Kurve, aus.
Ab heute Mittag werde ich einmal ausführlicher erproben können als nur während der kurzen Probefahrtfreu!
Das sind alles berechtigte Fragen und Punkte, welche du nennst!
Ich bin mir nicht sicher, ob die Ankündigung, das Joint Venture zu beenden auch damit gleichzusetzen ist, dass daran nicht mehr weiter gearbeitet wird.
Wenn ich diesen Artikel bei Reuters lese, dann scheint es doch so, dass Volvo einen Großteil der Belegschaft übernommen hat und das Projekt weiter betreibt… oder ist der Artikel mittlerweile überholt?
Edit: sehe gerade, dass @d-man vorhin dasselbe geschrieben hat (ich hatte heute Morgen angefangen zu tippen und musste dann halt doch zwischendurch ein wenig für meinen Arbeitgeber arbeiten )
Wurde das kommuniziert, dass der P2 das können soll? Ich hab mir nicht jeden Marketing-Bullshit durchgelesen, also vielleicht ist das auch einfach an mir vorbei gezogen, denn ich hatte nie mehr als die 0815-Systeme erwartet die derzeit so Markt-Standard sind und das ist Level 1.
Das klingt vielleicht so, weil es technisch möglich ist die Hände vom Lenkrad zu nehmen, ohne dass das Auto sofort rebelliert. Der P2 erwartet aber definitiv dauerhaft die Hände am Lenkrad, das ist Level 1.
Weder sehe ich aktuell eine Level 2 Zulassung, noch sehe ich es realistisch dass diese nachgeholt wird. Meiner Meinung nach soll das die Hardware auch nicht hergeben, der Fokus liegt doch in der Volvo-Tradition auf Sicherheit - Automatische Bremsungen, Unterstützung beim Ausweichen, Hinderniserkennung etc pp. und das kann er doch alles. Aktiver Schutz hat mit Level 2 Autonomie nicht viel zutun.
Das kann der Polestar 2 alles bzw. soll er noch können (Remote Automatic Parking). Sehe das Problem mit der einen Kamera noch nicht. Es gibt mindestens eine zweite Kamera direkt im Grill, die z.B. durchaus auch zur Spurführung genutzt werden kann. So macht es z.B. auch Tesla. Mercedes geht halt auf Nummer sicher. Dort bekommst du für das doppelte Geld halt 98% beim Polestar halt 95% oder 90%.
Bezüglich des JV: soweit ich das lese, ist keiner pleite und beide Unternehmen teilen sich auch weiterhin das IP. Aus meiner Sicht spricht also nichts gegen eine Weiterentwicklung; das wäre auch nur konsequent, wenn das Unternehmen weiter bestehen möchte.
Ich frage mich, was die Stereo-Kamera bringen soll. Ok, ich könnte dadurch ein 3-dimensionales Bild erzeugen. Aber um damit einen Mehrwert zu erzeugen, müsste ich also meine Erkennungs-Algorithmen der beiden Bilder entsprechend aufpeppen. Sowohl der Aufwand für die Programmierung als auch die erforderliche Rechner-Leistung geht dann entsprechend hoch. Ich möchte leise bezweifeln, dass das aktuell in großem Stile zum Einsatz kommt. Die Alternative, 2-dimensionales Bild und separate Abstandsmessungen kommen mir für den Zweck (~ Level 2) beherrschbarer vor…
Bleibt evtl. noch die Erhöhung des Erfassungswinkels, hinter der Windschutzscheibe, 180 Grad, hm…
Eben nicht, er kann nicht selbst führen. Klarer wird es wenn man die Level benennt: Level 1 ist „Fahr-Assistenz“. Deshalb heißt das auch „Pilot Assist“, es „unterstützt den Fahrer“ (Zitat Serienfeatures). Level 2 ist „Teil-Automation“, hier muss das Auto selbst fahren und lenken können.
Wie gesagt, der P2 erwartet nicht alle XX Sekunden eine Hand am Lenkrad, sondern möchte sie dort dauerhaft sehen und wird ungemütlich, wenn man es nicht macht. Level 2 würde bedeuten, dass lediglich sichergestellt wird, dass der Fahrer weiter aktiv das Umfeld überwacht und „da“ ist, aber das Lenkrad braucht er nicht dauerhaft festhalten. Das man ein paar Sekunden hat, in denen das Auto auch ohne Hand am Lenkrad weiterfährt, macht kein Level 2!
Wenn das Auto nur mit dem Radar Entfernungen sieht, kann es mit der Kamera zwar Objekte im Radarschatten sehen, weiß aber nicht wo die genau sind. Mit der 2. Kamera hat man deutlich bessere Möglichkeiten das Umfeld zu überwachen, was eine der Anforderungen an Level 2 ist.
Naja theoretisch könnte er auch Fahren ohne dass man die Hand ständig am Lenkrad hat - ich denke das ist eine Sicherheitsentscheidung von Polestar, dass man als Fahrer zeigen muss dass man da ist.
Als Richtlinie für „Stufe 2“ gilt laut ADAC:
Der Fahrer beherrscht ständig sein Fahrzeug
Der Fahrer muss den Verkehr ständig im Blick behalten
Der Fahrer haftet für Verkehrsverstöße und Schäden
…um sicherzustellen, dass der Fahrer ständig sein Fahrzeug beherrscht und bei der Sache ist erwartet eben Polestar, dass man die Hand am Lenkrad hat… Ich meine ganz ehrlich es ist eben einfach nicht sicher, wenn man beide Hände für mehrere Minuten vom Lenkrad nimmt um ein Buch zu lesen oder ähnliches… genau das würde dann ja auch über Stufe 2 weit hinaus gehen.
Unter definierten Bedingungen hält das Fahrzeug die Spur, bremst und beschleunigt
Da bin ich voll bei dir. Das ist auch mein Stand. Das sind aus meiner Sicht aber bislang alles Gerüchte. Das automatisch längs einparken ist auch nur ein Software Upgrade, vielleicht als weiteres Paket, das man OTA bekommt und freischalten kann…?
Es ist und bleibt das Thema Kommunikation.
Schon lange zweifelt keiner daran, dass der 22kW OBC kommen wird. Der Chef hatte das absichtlich oder unabsichtlich in einem Video geleakt. Wunderbar! Mir langen die 11kW, also habe ich gekauft.
Warum gibt es kein Statement von Polestar, gerne im Sinne einer Roadmap, wenn das Thema „Zulieferer und Software der verbauten Assistenten“ durch entsprechende Pressemitteilungen von Volvo und Veoneer nun mal im Raum steht?
Man kann deren Trennung auch positiv sehen, weil da steht, dass Veoneer sich auf das fokussiert, was wir gekauft haben - ADAS Level 2. Wenn die noch immer der Partner von Polestar sind, dann wäre das doch okay.
Aber wenn man als Hersteller gar nichts sagt, dann kocht halt irgendwann die Gerüchteküche hoch…
Der P2 erwartet, dass man das Lenkrad festhält und unterstützt durch Lenkeingriffe dabei das Fahrzeug in der Spur zu halten.
Es ist ein schmaler Grad, weil in der Praxis das Auto dadurch auch tatsächlich lenkt und oft leichte Berührung ausreicht. Aber laut Feature-Liste haben wir „Lenk-Unterstützung“ gekauft (nicht „Selbstlenkend“) und somit Level 1, es gibt also nicht zwingend einen Anspruch daran damit an Level 2 Niveau ranzukommen.
Nur um das klarzustellen, ich sage nicht, dass wir nicht in Richtung Level 2 kommen. Aber es gibt keinen Anspruch darauf und echtes Level 2 (bei dem man tatsächlich das Lenkrad nicht berühren muss) ist unrealistisch.
Gute Kommunikation zum Kunden wäre es, wenn Polestar selbst etwas dazu sagt - und dabei den Kunden signalisiert, dass sie das im Blick haben, dass sie damit keine Probleme auf sich zukommen sehen. Es geht um ein bisschen Vertrauen.
Schlechtes Beispiel Tesla M3: Ich stand kurz davor, ein T M3P mit der autonomen Option zu kaufen - so begeistert war ich. Ich habe das letztendlich wegen der Verarbeitung auf Golf I Niveau nicht gemacht. Entscheidender Denkanstoß war aber, das es keine Statements von Tesla gab, wie sie autonomes Fahren ohne funktionierende RSI in Deutschland machen wollen. Es gab nur unkommentierte Statements von E. Musk, dass RSI blöd wäre.
Das ist schlicht falsch. Erst mit SAE Level 3 ist ein hands-free möglich. Übrigens gibt es dafür immer noch keinen ausreichenden gesetzlichen Rahmen. Wikipedia ist da wirklich dein Freund:
Genau das macht der P2. Das macht auch der Tesla. Der kann vielleicht zwei, drei Sachen mehr, er ist aber immer noch nicht Level 3, weil das rein rechtlich noch gar nicht geht.
Anders ausgedrückt: ich kann auf der BAB 120 einstellen mich rechts einordnen und der Pilot Assist fährt komplett selbst, ich muss nur meine Hand am Lenkrad lassen. Das funktioniert. Nicht mehr und nicht weniger.