Langstrecke Neuling

Würde dennoch - auch weil du schreibst du willst niemanden Angst machen - mal darauf hinweisen wollen, dass es ein ganzes Kapitel dazu in den Betriebsanleitung des Fahrzeugs gibt. Die erläutert auch, wozu die manuelle Einstellung gedacht ist:

„Falls die Sicherung für die Steckdose nicht über die ausreichende Kapazität verfügt, kann diese bei der Aufladung des Fahrzeugs auslösen. Stellen Sie die niedrigste Stromstärke zur Aufladung des Fahrzeugs im Center Display ein, bevor ein erneuter Anschluss zum Aufladen erfolgt. Wenn das Problem weiterhin besteht, wenden Sie sich zur Durchführung geeigneter Maßnahmen an einen professionellen Elektriker.“

Jeder der eine Steckdose oder eine Elektroinstallation hat ist für dessen Sicherheit verantwortlich. Und eben ist die Sicherung das Element das zur Leitung/Steckdose zu passen hat. Und ja, es wird auch in Deutschland unsachgemäß verlegte Installationen geben. Aber die Verantwortung dafür habe ich als „Betreiber der Steckdose“ und nicht als „Betreiber des Autos“.

Jeder der eine ordnungsgemäße Schuko Steckdose verwendet muss sich darauf verlassen können, dass das Polestar Kabel und Auto auch sicher ist und nicht zu Bränden führt nur weil mal irgendeine manuelle Einstellung nicht vorgenommen hat. Auch hier nochmal der Warnhinweis (rot) in der PS Anleitung:

  • Die Aufladung des Elektrofahrzeugs darf höchstens mit der Stromstärke erfolgen, die in den lokal oder landesweit geltenden Empfehlungen zur Aufladung mittels Wandsteckdose/Stecker als maximaler Ladestrom angegeben ist.
  • Das Elektrofahrzeug darf nur an zugelassenen Wandsteckdosen mit ordnungsgemäßer Erdung aufgeladen werden.
  • Sichtlich verschlissene oder beschädigte Steckdosen sind zu vermeiden, da deren Benutzung zu Brand- und/oder Personenschäden führen kann.

Boah, Leute, ihr baut Probleme, wo keine sind. Und vielleicht halten wir uns mal an das eigentliche Thema des Threads?

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Markus, das finde ich nun ein wenig unpassend.
Zum Einen ist die Frage bzgl. der Schuko-Steckdose Teil des Themas geworden, weil es dem Threadstarter um genau diese Strecke, mit genau dieser Lademöglichkeit, ging und er ganz klare Unsicherheiten hat, ob er diese verwenden kann.

Das hierbei nun das Thema Elektro-Sicherheit aufkommt halte ich nicht für eine Nebensächlichkeit.
Hier ist Aufklärung wichtig, denn wir haben sehr viele sehr alte Installationen und gleichzeitig kaufen sehr viele Menschen gerade ihr erstes Elektroauto.
In meiner letztjährigen Schulung als Elektrofachkraft, welche wir in unserem Laborumfeld benötigen, haben wir u.A. wieder gehört, dass bei Bränden mit >30% Anteil „Elektrizität“ die größte Ursache ist.
Nimmt man beides zusammen, kann man sich gut vorstellen, was da noch passieren kann.

Wenn ich dann so einen Unfug lese, dass es dafür ja Sicherungen und FI gäbe, geht mir direkt der Hut hoch (Dann muss man ja auch vor Kurven nicht bremsen, weil es ja ABS, Sicherheitsgurte und Crashtests gibt).

Und wenn Anleitungstexte zitiert und, in erkennbarer Ahnungslosigkeit, interpretiert werden, um irgendwie eine Meinung (!) zu verfestigen, dann muss das korrigiert werden.
Sich dann noch hinzustellen und den Threadstarter quasi zu „warnen“, es würden hier ja lauter anonyme Leute schreiben von denen man gar nicht wisse was sie wissen, kann man nur als bewusste Provokation lesen.

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Das könnt ihr ja gerne diskutieren, aber es geht schlichtweg am eigentlichen Thema vorbei und ist, wenn jemand in zwei Monaten Informationen als Neuling auf einer Langstrecke sucht, absolut unnötig in genau diesem Thema.

Startet einen eigenen Thread zu dem Thema und ich verschiebe gerne die passenden Beiträge von hier in eben diesen.

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…. dann ist es kein Schaden, wenn er bei der Gelegenheit auch etwas zu diesem Thema erfährt.

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Man kann sich unendlich lange darüber streiten. Aber ich persönlich würde eine normale rote CEE Dose IMMER einer Wallbox vorziehen und dann mit nem NRGKick oder Juicebooster drangehen.

Denn die CEE kann einem auch so irgendwann mal nützlich sein.
Und NRGKick/Juicebooster kannst du auch mitnehmen.

Und du hast potentiell weniger nervige Elektriker… die keine Lust auf „E-Autos“ haben. Davon gibt’s ja leider noch genug.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Bei anderen Dingen wie PV Anlage + intelligente Wallbox etc… sieht das dann schnell auch ganz anders aus.

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Bin völlig bei Dir, dass wäre der beste Weg. Vielleicht interessiert es ja in der Tat einige, welche Sicherheitsbedenken bei der Schuko Ladung gibt und dort könnten sich die „Experten“ in Sachen Brandschutz und Elektroinstallation ja einbringen, ich selbst bin das definitiv nicht. Ich lese Bedienungsanleitungen halt, weil ich davon ausgehe, dass diese mir helfen sollen und nicht weil ich oder zB Gravity in „erkennbarer Ahnungslosigkeit“ irgendwas interpretiere sondern einfach lese weil ich wissen will was der Hersteller meines Autos zum Gebrauch des Kabels und der Einstellung im Auto dazu empfiehlt.

Denke, es wäre ebenfalls eine zumindest lebhafte Diskussion wert, ob wir in einem Zeitalter leben wo wir als E Auto Fahrer gleichzeitig Elektriker oder Softwareexperten oder was auch immer sein müssten um uns der Nutzung eines Polestars widmen zu dürfen.

Ich will hier mal auf die ursprüngliche Frage zurück kommen und über meine erste Langstreckenerfahrung mit dem PS2 berichten. Gefahrene Strecke (fast) Göteborg - (fast) Hamburg - (fast) Göteborg, insgesamt gut 1400 Kilometer innerhalb von zwei Tagen.

Laden:

Insgesamt hatte ich sechs Ladestopps, einer davon nur ganz kurz (12 kWh). Nur einmal habe ich über Nacht an einem Hotel „normal“ (11kW) geladen, alles andere waren HPC mit jeweils > 300 kW. Diese Ladestopps waren jeweils ca. von 10% auf 80% also zwischen 55 und 61 kWh und haben ca 35-40 Minuten gedauert.

Dass ich gegen Ende immer noch auf mindestens 39 kW gekommen bin, selbst bei > 80%, fand ich ganz gut. Das Finden der Ladestationen hat abwechselnd mit Google Maps und ABRP gut funktioniert. Nur der sauteure Preis an den Allego-Säulen, weil „Spontanzahler“, hat mich gewurmt. Ansonsten fand ich die Dinger super. Dafür, dass ich noch nie da geladen habe, war es relativ simple. App runterladen, anmelden, aufladen. An den Ionity-Stationen dank der Plussurfing-Karte natürlich noch viel einfacher.

Verbrauch:
Ich habe mich gewundert, was Regen doch für den Verbrauch bedeutet. Im Regen gut 2 kWh/100km mehr als auf trockener Strecke. Laut Anzeige hat der Polestar rund 22 kWh/100 gebraucht, nach Berechnung der geladenen kW sind es eher 24 kWh/100. Ich fahre eine SM LR und bin fast nur Autobahn mit ca 115 - 120 km/h gefahren. Es waren durchgehend ca. 3-5 Grad Außentemperatur.

Komfort:
Dafür, dass ich an einem Tag knapp 12 Stunden im Auto saß, ging es mir erstaunlich gut. Ich hatte erst befürchtet, dass mir ein wenig Sitzfläche fehlt (bin ca 1,93 m groß), aber ich habe jederzeit super gesessen und mich wohl gefühlt. Der Polestar fuhr wie eine eins und Spotify hat mich gut unterhalten.

Sonstiges:
Platzangst! Jedesmal diese „Panik“, dass möglicherweise alle Ladeplätze belegt sind, finde ich unschön. Gerade in Schweden ist das durchaus ein Thema, da hier sehr viele E-Autos unterwegs sind. Ich hatte diesmal aber Glück und durfte den anderen beim Warten zusehen. In D war ich immer alleine beim Laden :grin:

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Bin anfangs November von Bern in die Camargue und am nächsten Tag zurück. Also total 1’200km.
Habe jeweils auf ca. 10% runtergefahren, ca. 20min bei Ionity eingesteckt um auf ca. 65% zu laden. Da musste ich mich schon fast beeilen bei einer WC Pause und einem Kaffee. An den Ionity Ladestationen in Frankreich war ich meistens alleine.

War alles völlig unproblematisch und entspannt.

Und in der Schweiz fahre ich regelmässig an einem Tag 250km. Am Abend zu Hause an die Wallbox stecken, auf 90% aufladen und am Abend komme ich dann je nach Temperatur, Wetter etc. zwischen 10-20% zu Hause wieder an.

Also solche Distanzen finde ich mittlerweile völlig unproblematisch und bin ohne Ladesorgen unterwegs.

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Hallo,

es wird hier immer von so und so viel kwh bei Sonne oder Regen etc erzählt aber nie so wirklich was der Spaß, wie bei dir 1400km, am Ende gekostet hat.?! Damit könnte, ich zumindest, mehr mit anfangen als mit dem Fakt ob es geregnet hat. Es gibt ja auch Autofahrer die die Kosten zumindest ansatzweise im Auge behalten müssen/wollen. Das würde vielleicht dem ein oder anderen bei der Entscheidung helfen sich dafür oder dagegen zu entscheiden.

Das kann ich dir gerne beantworten. Insgesamt habe ich nicht ganz 157 € bezahlt. Dabei inkludiert ist die Ladung auf 90 % zuhause. Das ist also von voll bis voll gerechnet. Dieselbe Strecke bin ich mit einem VW Bus Diesel gefahren und habe bei den derzeit sehr hohen Spritpreisen 358 € bezahlt.

Dankeschön Heiner.
damit kann man arbeiten. Wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass wir umsteigen, ist die erste Frage: und was kostet das? Von daher ist es für mich interessant mal ein paar Preise zu hören und einen direkten Vergleich zu haben.
Auch wenn man das nicht unbedingt 1 zu 1 nehmen kann.
Weiterhin gute Fahrt und Freude mit dem Auto.

Dann erwähne doch auch noch 10 Jahre ohne KfZ-Steuer und in aller Regel günstigen Versicherungstarife.

Dass der Wertverlust extrem gering, also die Gebrauchtwagenpreise für Elektroautos unvergleichlich hoch sind, wird vielleicht nicht immer so bleiben, aber ich wollte heute keinen Verbrenner verkaufen müssen.

Gute Argumente.
Wenn sich die Strompreise jetzt noch halbwegs halten ist das ein gutes Gesamtpaket.
Mit den Verbrenner Preisen stimmt. Wir haben unseren 3 jährigen mit nahezu keinem Verlust verkauft. Verrückt was da für Preise aufgerufen werden. Aber Mangel treibt halt die Preise.

Welcher Wertverlust? :slight_smile:

Warum kannst du eine Verbrauchsangabe nicht in einen Preis umrechnen?

Er hat geschrieben, dass er laut Anzeige 22 kwh/100km verbraucht hat. Gefühlt eher 24kwh/100km … 24kwh x € ??
Da mir der Preis, den Heiner an den Säulen bezahlt hat, nicht bekannt ist, kann ich das leider nicht. Oder zahlt man in ganz Europa an jeder Säule den gleichen Preis?
Es ging mir darum mal einen ca. Vergleich zum zB. Diesel zu bekommen.

Die Preise sind sehr unterschiedlich, daher ist eine solche Angabe bestenfalls ein sehr grober Näherungswert.

Genau.
Was übrigens noch mehr für Verbrenner gilt.
Der Preis an Tankstellen variiert täglich mehrfach und ist zudem vom Standort abhängig.

Jede Vergleichrechnung zwischen Diesel und Strom für die kommenden x Monate Nutzungsdauer ist da so sinnhaft wie Kaffee-Satz-Lesen.

Siehe nur:
https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/deutschland/kraftstoffpreisentwicklung/

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Das seine Reise morgen vielleicht 180 € kostet und in einem halben Jahr vielleicht nur die Hälfte…wer weiß das schon.
Mir ist schon bewusst das Preise schwanken und das das alles nur relativ ist.
Gefragt habe ich genau ihn, weil zufällig die Strecke für unsere nächste Reise passt und auch sein Fahrprofil (115-120 km/h AB).
Die Aussage 157 € für Strom und gut das doppelte für Diesel reicht mir als Anhaltspunkt völlig aus…mehr wollte ich nicht wissen.
Wenn andere da wieder ein Physik/Mathematik Symposium draus machen wollen…von mir aus​:yawning_face:.

Alternativ, wenn es nur um eine grobe Richtung geht, würde ich wie folgt rechnen:

Sommer: 20 kWh / 100 km x 0,50 €

Winter: 25 kWh / 100 km x 0,50 €

1500 km Sommer = 150,00 €
1500 km Winter = 187,50 €

50 Cent sind hierbei ein relativ realistischer Mittelwert, wenn du mal für 0,35 € bei Ionity lädst, für ~0,30 € zu hause voll geladen hast. Mit EnBW für 0,38 € AC, und 0,48 € DC lädst… etc…

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