Ich habe diese Diskussion mal bis zu Ende gelesen und möchte zum Thema „Enttäuschung“ gerne meinen Senf dazugeben.
Unser P2 MJ '22 ist gerade 3 geworden und da Ende des letzten Jahres der Markt anfing einzuschlafen und ich also für die Zeit bis Ende 2025 eine massive Preissenkung erwartet habe, habe ich das Leasing um ein Jahr verlängert. Aber das war nicht der einzige Grund, sondern auch, weil ich - trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit GPS- und Mobilfunkaktivierung nach Ausfahrt aus der Tiefgarge - durch die Nachbesserungen in der Software mit dem Auto insgesamt immer zufrieden war.
Nachdem ich aber am vergangenen Wochenende einen BMW i4 M50 für Langstrecke zur Probe hatte, weiß ich, wie einfach Software sein kann, wenn man es kann. Ich weiß, der Vergleich ist unfair und man müsste das sicher mit einem aktuellen P2 vergleichen. Es kann aber doch nicht sein, dass ein Auto für 60 TEUR nach 3 Jahren keinen Spaß mehr macht, weil die Hardware nicht mehr mit der Software klarkommt. Kein Wunder, dass viele Diesel-Dieter die Dinger als Elektroschrott bezeichnen, denn in dem Bereich stimmt das.
Was mich an unserem Polestar 2 aktuell massiv nervt: Mir scheint, dass die Software nicht mehr zur verbauten Hardware passt. Es fühlt sich an, als würde man auf einem Intel von 2018 mit 8 GB RAM Videoschnitt in 4k versuchen - funktioniert zwar, aber der Startvorgang dauert Minuten und die Bedienung ist träge. Nach dem Einsteigen kommt erst einmal die Meldung „Kameras vorübergehend nicht verfügbar“, was schon mal bis zu 2 Minuten dauern kann. Ich bin auf die Dinger aber für die Ausfahrt aus der engen Tiefgarage angewiesen, auch wenn das eingeblendete Bild im Vergleich mit anderen schlecht ist. Wenn ich dann aus der Tiefgarage raus bin, braucht das zugehörige Modul für die GPS-Verbindung nochmal 1 Minute, bis ein entsprechendes Signal hat. GoogleMaps zeigt derweil im Fahrerdisplay einen weißen Bildschirm an, der auch dann erst verschwindet, wenn ich die Taste für den Ansichtwechsel drücke. Dann kann ich auch irgendwann in GoogleMaps eine Navigation einkonfigurieren. Auf Langstrecke dann die Frage: Warum muss eine konfigurierte Route ans Fahrerprofil gebunden sein? Wenn wir Fahrerwechsel machen und das Profil wegen Sitzkonfiguration und Kriechen-Modus ändern, ist die Route weg.
Ich könnte die Liste noch fortsetzen, habe aber keine Lust mehr, weil der Hals dick wird beim Schreiben. Mit jeder neuen Software kommt die Hoffnung auf, dass sie es jetzt endlich besser machen. Aber nein, es wird nur noch schlechter, denn nun kommen auch noch technische Phantommeldungen dazu, wie nach der Installation von 3.4.4, wo sich das Kühlsystem mit einem Fehler meldet und der ServicePartner meinte, der Wagen müsste eingeschleppt werden. Nach einem Reset ist aber wieder alles gut, so zumindest die Meldung im Display und es sind auch keine Fehler gespeichert.
Ich halte jetzt noch die letzten 10 Monate durch, freue mich schon auf die Leasing-Rückgabe, die mit Sicherheit durch ALD auch noch ein Erlebnis wird (nach allem, was man so liest) und dann wird der nächste wohl ein i4.