Ja, ich hatte tatsächlich auch ein Model 3 bestellt. Als dann der Polestar 2 kam und ich die ersten Videos gesehen habe, habe ich mich umentschieden und den Polestar bestellt.
Jetzt nachdem ich den Polestar 2 fahre, kann ich sagen, dass ich diesen als absolut gelungen und überzeugend finde. In meinen täglichen Fahrten nutze ich immer meine Wallbox, habe also keine Ladeprobleme.
Ich habe jetzt zwei längere 500 km Fahrten gemacht und dabei einige Erfahrungen gesammelt, welche ich auch in meinem Erfahrungsbericht geschildert habe.
Fakt ist, manchmal hätte ich doch lieber zum Model 3 gegriffen, wenn ich z. B. das Ladenetz sehe, die bessere Reichweite oder den immer besser werdenden Autopilot.
Dann sehe ich aber auch wieder wie geil der Polestar verarbeitet ist, wie genial massiv er auf der Straße liegt und sich fährt und wie gut Pilot-Assist auf der Autobahn selbst bei starkem Regen funktionierte.
Für mich liegen die derzeitigen Probleme eigentlich nicht beim Polestar, sondern bei der noch nicht so gut ausgebauten Ladeinfrastruktur, speziell hier im Nord-Osten von Deutschland. Aber wer sich darauf einstellt und zu den Ladesäulenanbietern fährt, die es ernst mit der E-Mobilität meinen und dazu zähle ich momentan EnBW, FastNed und Ionity, der wird da keine Probleme haben.
Und wenn erstmal ABRP als App für den Polestar kommt (was ja bereits angekündigt ist), dann wird die Experience für mich Tesla-gleich sein. Dann werde ich meine Strecken nämlich genau so planen und meine Einstellungen entsprechend setzen, dass z. B. Allego und Shell Recharge erst gar nicht mit in die Planung einbezogen werden.
Die Reichweite ist für mich absolut ausreichend. Dann lade ich halt einmal mehr. Wenn ich mich darauf verlassen kann, dass die Ladesäulen funktionieren, dann ist die Reichweite kein Problem. Ich glaube einfach auch daran, dass in dieser Hinsicht in den nächsten 1-2 Jahren viel passieren wird, dass viele Ladesäulen von FastNed, EnBW, etc. kommen und die Abdeckung und Zuverlässigkeit immer besser wird.
Und wenn dann noch das Tesla-Netz geöffnet wird, dann ist eh alles super.
Würde ich momentan jemanden den Polestar empfehlen? Ja, wenn man keine Probleme momentan damit hat auch mal Probleme zu haben mit Ladesäulen und man bereit ist dazuzulernen. Und ja auch, wenn man eine Wallbox hat und den Großteil diese eh nutzt.
Nein, wenn man keine Lust auf Probleme hat und eher viel Langstrecken fährt, denn dann sage ich immer direkt, dass man mit Tesla eher weniger Probleme in dieser Hinsicht haben wird, dafür aber eben insgesamt das nicht ganz so komfortable und luxuriöse Auto und nicht ganz so tolle Fahrgefühl. Beide Autos haben ihre Vor- und Nachteile. Polestar hat seine Vorteile in Hinsicht Fahrgefühl und Zukunft im App-Angebot, Tesla in Hinsicht derzeitige Ladeinfrastruktur, Reichweite und Autopilot.