Polestar verkauft

Ich denke dem Risiko muss man sich immer aussetzen wenn man etwas relativ neues kauft. Es ist teuer und schneller veraltet. Das ist beim Computer so, beim Handy und bei den ersten Plasma oder LCD Fernsehern auch. Dafür hat man eben ein an sich recht reifes E Auto für ein paar Jahre.

Welches Auto ist denn wirklich fundamental besser? Klar, wenn man mit 22KW AC laden könnte wäre es an der Straße doppelt so schnell und mit 800V Technik bei entsprechenden Ladesäulen die zunehmend kommen bei DC auch. Software - nun ja - wüßte nicht ob andere da wirklichen einen Sprung vorweg wären.

Ein echter Sprung der den PS „alt“ aussehen ließe wäre eine bessere Akkutechnik, also leichter und mit mehr Kapazität und schneller zu laden. Letzteres ist durch die Standards der Ladesäulen mit 1000V und 500A bei CCS schon jetzt begrenzt und ließe sich auch nicht einfach durch ein neues Auto ändern. Aktuell kann ein üblicher HPC Lader immerhin schon 350 KW und der Polestar eben nur 150 KW über einen sehr kleinen Bereich der Ladekapazität. Wenn ich also ein Auto hätte das mit 350 KW von 0% bis 80% laden könnte und dazu 100 KWh Kapazität hätte und 1,6t wiegen würde, dann würde ich meinen PS2 als veraltet ansehen. Davon trennen uns aber noch ein paar Jahre.

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Gefühle sind für wirtschaftliche Entscheidungen nicht unbedingt ein guter Ratgeber.
Die Nachfrage nach E-Autos wird - auch aufgrund der aktuellen Spritpreise - weiter steigen, die Industrie wird diese Nachfrage auf absehbare Zeit nicht befriedigen können, und das führt erfahrungsgemäß zu höheren Preisen auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Wirkliche Technologiesprünge kann ich derzeit nicht erkennen, und selbst wenn in zwei oder drei Jahren da etwas kommt, dann dauert es wiederum seine Zeit, bis das flächendeckend verfügbar ist.

Die voraussichtlich ab 2023 sinkende Förderung von Neufahrzeugen wird ebenfalls dazu führen, dass die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen wird.

Meine Frau hat vor einem halben Jahr einen gebrauchten E-Golf gekauft - technologisch ein veraltetes Auto. Aktuell könnten wir ihn problemlos mit 1000 EUR Gewinn verkaufen.

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Heul!

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Wer seinen Polestar als wirtschaftliche Entscheidung betrachtet tut mir irgendwie leid :wink:

Ein Zoe würde ich evtl. so bezeichnen :sweat_smile:

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Ist das Ironie? Weil soll ich Dir das sonst mal vorrechnen? Nach 13 Monaten Haltedauer des Neuwagens mit mehr als 19.000km und anschließenden Verkauf kann ich reale Zahlen liefern. Ich bin ausser mit reichlich alten Gebrauchtwagen noch nie so günstig Auto gefahren. Einen Neuwagen schon gar nicht und erst recht keine Spaßmaschine mit über 400PS.

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Die Gebrauchtwagenpreise sind aktuell Sondersituationen geschuldet und insoweit nicht nachhaltig.
Rein oekonomisch muesste man sich tatsaechlich fuer eine Zoe, einen e-up oder aehnliches entscheiden, denn die bringen einen auch von A nach B, und das zu einem deutlich geringeren Preis. Fuer die Verbrennerwelt gilt das Gleiche.
Aber wer kauft ein Auto denn nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten? Sicher nur wenige, die sich in der Preisklasse des PS 2 bewegen.

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Noch bis Ende des Jahres ist es aber real so dass es im ersten Jahr keinen Wertverlust bei geförderten E Autos gibt. Unerwartet und unverdient, moralisch vielleicht genauso fragwürdig wie während der aktuellen Krise an der Börse zu investieren.
Das alleine würde jetzt den Kauf eines Polestar der an der oberen Grenze der geförderten Autos liegt sinnvoll machen, auch z.B. nur um mal 6 - 12 Monate zu probieren. Beim Zoe, Smart, Cinquecento und Co ist der Vorteil natürlich kleiner. Vom Lustgewinn ganz zu schweigen.
Und nach meiner eigenen Erfahrung würde ich sowieso sofort wieder einen Polestar kaufen, kein E Auto kommt für mich so nah an meine Wunschvorstellung heran.
Alte Porscheweisheit: Wer ein Auto nur als Transportmittel sieht degradiert sich selbst zum Transportgut. :stuck_out_tongue_winking_eye:

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„Theoretisch müsste der PS2 normalerweise total unwirtschaftlich sein.“

Sondersituation hin oder her. Das sind einfach die aktuellen, realen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Nur die können bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu Grunde gelegt werden. Letztlich interessieren nur die tatsächlichen Kosten unter dem Strich. Für mich kann ich da nur sagen, dass ich noch nie so günstig Auto gefahren bin.

Da ist auch nichts moralisch fragwürdig. Polestar verdient, der Staat verdient und ich für mich ist es auch gut. WinWinWin.

Das goenne ich Dir und auch allen anderen, die das so realisiert haben oder es noch tun werden. Das Fenster wird sich aber irgendwann wieder schliessen, daher nutzt es aus.
Die rein wirtschaftlichen Kriterien sehen ohnehin fuer jeden anders aus, auch ohne Sondersituationen: wohnt und arbeitet man in der Stadt, reicht ggf. ab und zu ein Mietwagen. Der Durchschnittsfahrer kommt pragmatischerweise mit einem Billigauto in der von ihm benoetigten Groesse zurecht. Der Vertriebler braucht ein langstreckentaugliches moeglichst guenstiges Fahrzeug, das aber ueblicherweise die Firma zahlt. Alles “Mehr” an Komfort, Leistung etc. dient vornehmlich dem Lustgewinn. Und einen solchen haben zu wollen ist voellig in Ordnung.

Ach immer solche absoluten Aussagen :roll_eyes:

Nach der Vorstellung des P2 habe ich die bevorstehende Anschaffung meines nächsten Firmenfahrzeugs um 1 Jahr verschoben. Die Kinder aus dem Haus und aufgrund des ideal für einen Einstieg in die E-Mobilität geeigneten Fahrprofils war das ein gewolltes Downgrade ggb. dem vorherigen Fahrzeug - und durchaus eine wirtschaftliche Entscheidung. Neben den geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten darf ich nun statt 1.000€ nur noch unter 200€ monatlich als geldwerten Vorteil versteuern.

Weshalb genau tue ich Dir leid :thinking:?

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:grin: das Auto als Aphrodisiakum. :smirk:

Ein amerikanischer Marketingpapst schrieb vor Jahrzehnten: “das Cabrio ist die Ersatzmaetresse des Junggesellen” :wink:

Du tust mir nicht leid. Wer einen Polestar aus rein wirtschaftlichen Erwägungen anschafft übersieht das gehörige Maß Unvernunft und Spaß was das Auto eigentlich ausmacht. Naja, und ein Auto mit 400PS und 50.000 EUR Preis aus wirtschaftlichen Erwägungen anzuschaffen ???

Die Prämie einzustecken und dann das Auto nach Skandinavien zu verkaufen ist eine wirtschaftliche Entscheidung - wenn ich auch denke das es eine moralisch verwerfliche Ausnutzung des aus unser aller Steuergelder finanzierten Programms ist. Aber gut - wer deswegen den Polestar gekauft hat tut mir dann nicht leid (was natürlich auch ironisch gemeint war, denn der PS ist ein schönen und hinreichend unvernünftiges Auto das weit mehr als ein Nutzgegenstand sein kann). Wer so handelt und ein Förderprogramm ausnutzt der sucht vermutlich auch das letzte Steuerschlupfloch etc. - kann man machen da eine Lücke in der Verordnung, muss man aber nicht, finde ich. Hat aber so oder so auch mit dem Polestar 2 an sich nichts zu tun.

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Die Denkweise der Förderprogramm und USt Optimierer können jetzt allerdings auch vorrechnen, dass das Optimum der Nutzung der Regelungen darin liegt:

  • ein Auto zu kaufen dass die maximale Förderung bekommt
  • einen dennoch hohen Preis hat wegen der USt
  • möglichst keine fundamentalen Schäden in den ersten Monaten offenbart
  • günstig zu versichern ist
  • man in der Nähe eine Ladesäule lebt die noch kostenfrei ist, idealerweise aber einfach gar nicht groß fährt wo das nicht gegeben ist oder kostenlos beim Arbeitsplatz

bleibt noch der leider zu hohe Verbrauch beim Polestar - aber wer umsonst laden kann den schreckt auch das nicht.

Vermutlich ist in dieser Logik der Polestar dann sogar ein ziemlich ideales Fahrzeug um Gewinne zu machen.

@hhmas : Ich weiß nicht was mit Dir los ist, aber versuch mal klar zu denken. Und zu rechnen.

Was ist daran moralisch verwerflich, dem Staat beim Kauf Mehrwertsteuereinnahmen in Höhe von (im Fall meines Void) 9.168,70 Euro zu bescheren und danach eine Förderung in Höhe von damals 5.000, jetzt 6.000,- Euro einzustreichen? Dem Staat bleibt immer noch ein ordentliches Plus in Höhe von 4.168,70 Euro.

Nach meinem Privatverkauf an einen Händler verdient der Händler mit Sitz in D, die Spedition mit Sitz in D die das Auto nach Dänemark transportiert und dort freut sich jemand über einen jungen Gebrauchtwagen, der viel günstiger als ein Neufahrzeug ist. Achja, by the way, Polstar D zahlt auch Steuern in D. Auch das ist Geld was der Staat einstreicht.

Ich freue mich auch, denn ich hatte ein Jahr und über 19.000km keinen Wertverlust und kann mir noch mal einen neuen PS2 mit optimierter Ausstattung leisten.

Für den ich nun 9.168,70 Euro Mehrwertsteuer überweisen habe und 6.000,- Förderung in Anspruch nehme. Dem Staat bleibt wieder ein Plus von 3.168,70. Dafür muss eine alte Frau ganz schön lange stricken.

An welcher Stelle genau ist jetzt etwas moralisch verwerflich?

Oder ist für Dich schon die Inanspruchnahme der Bafa Prämie an sich für Dich moralisch verwerflich? Wäre es in Deiner Welt moralisch korrekt, auf die Förderung freiwillig zu verzichten? In meiner Welt bezeichnet man das als dumm.

Wenn Du es Dir leisten kannst 6.000,- Euro zu Lasten Deines Familienbudgets an den Staat zu verschenken, dann ist das schön für Dich. Das muss man dann aber nicht zum allgemeinen Maßstab für „Moral“ machen.

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Das sehe genau so wie du. Ich habe die Ersparniss (Bafa) in eine PV Anlage gesteckt, und auf diese hab ich auch Steuern entrichtet. Und was für mich, die Umwelt, den Unternehmer, und den Staat Gutes getan :grin:

Ich halte es persönlich nicht für verwerfliche den Bonus in Anspruch zu nehmen wenn ich dafür ein E Auto kaufe und fahre statt eines Verbrenners. Aber ja, ich finde es bedenklich aus dem Weiterverkauf ins Ausland daraus profit zu schlagen, denn der Förderzweck ist dadurch eben nicht mehr gegeben. Auch aus dänischer Sicht ist es zwar lukrativ als Käufer so zu handeln aber auch nicht solidarisch.

Das mag mancher als „dumm“ bezeichnen, ich finde es aber nicht dumm sich auch um den Sinn von Förderungen Gedanken zu machen. Da kann man gerne für sich rechnen wie man will - so wie eben alle die die Steuer- oder Subventionsschlupflöcher suchen und für sich optimieren.

Eigentlich hatte ich nur halb im Saß geschrieben, dass ich es komisch finde einen PS wegen der wirtschaftlichen Aspekte zu kaufen, da ich es so niemals gesehen hätte und mir zumindest eingestehe, dass ich privilegiert bin mir so ein Auto kaufen zu können und es ein Auto jenseits reiner Rationalität ist - es beschleunigt absurd schnell und hat viel mehr Leistung als vernünftigerweise erforderlich - also für mich eine Emotionswahl keine Vernunftsswahl. Das man mit dem Fördermodell und dem Export Geld verdienen kann - da hätte ich beim Kauf nicht mal ansatzweise dran gedacht. Aber ja - auch ich habe die Förderung genutzt und hätte mir wahrscheinlich das Auto sonst auch nicht unbedingt gekauft.

Steuern und Moral ist ökonomisch wie ethisch komplex - dass passt dann vielleicht doch nicht in der Tiefe in ein Autoforum :slight_smile:

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Was ist am Verhalten der Dänen nicht solidarisch?

Den Förderzweck muss man sich nicht ausdenken, den kann man beim BmWi nachlesen. Soll ich zitieren? Es gibt da keinen Widerspruch. Der Förderzweck wird voll erreicht.

Ich hoffe doch dir ist bewusst, dass es dem Klima vollkommen egal ist, ob ein E-Fahrzeug in Deutschland einen Verbrenner ersetzt oder ob es das in Dänemark tut?

Wie schon gesagt:

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