Ich glaube, dass sowohl der SoC als auch die Batterietemperatur sich in der ersten Testhälfte negativ auf die höchstmögliche Rekuperation auswirkt: bei niedrigerer Temperatur und höherem SoC verträgt die Batterie niedrigere Ströme, und wird deshalb die Rekuperation geringer ausfallen, egal wie sie jetzt aufgerufen wird ( OPD oder „blended breaking“).
Um wirklich vergleichen zu können, müsste man den gleichen Test auch noch in der umgekehrten Reihenfolge durchführen (also zuerst OPD aus, dann ein), oder zwei Einzeltests jeweils ausgehen von 100% und kalter Betterie.
Ich erwarte mir keine grossen Unterschiede. Das wichtigste ist es, das mechanische Bremsen zu vermeiden. Optimal wäre es ja, beim entschleinigen solange es geht zu ‚segeln‘ um dann mit höchstmöglicher Rekuperation ohne mechanische Bremse zu verzögern.
Segeln kann man mit OPD im Prinzip auch, aber es ist wohl kaum möglich, 100% den Punkt zu treffen, wo exakt keine Leistung mehr vom Motor erbracht wird. Im Allgemeinen wird man wohl eher schon ein klein wenig rekuperieren, wo man noch segeln könnte, aber solange man nicht so stark rekuperiert, dass man wieder beschleunigen muss um nicht zu früh zum Stehen zu kommen, wird sich dies vielleicht auf die Durchschnittsgeschwindigkeit auswirken, aber kaum auf den Verbrauch.
Ohne OPD übernimmt der Wagen selbst es, auf dem optimalen Segelpunkt zu bleiben. Hier besteht dann aber das Problem, dass man eventuell den Verzögerungsweg unterschätzt und deshalb so stark ‚bremsen‘ muss, dass die Rekuperation nicht mehr alles auffangen kann, und die mechanischen Bremsen benutzt werden.
Ich würde sagen, alles eine Sache der Gewohnheit / des Trainings. Ich habe den Polestar erst einmal 30 Minuten probegefahren, mit OPD auf Maximum, und das hat mir gut gefallen. Ähnlich stark als beim Model 3, deutlich stärker als beim Model S. Bei meinem aktuellen BMW 330e ist überhaupt kein OPD spürbar (aber er macht auch blended breaking).