Road and Track: OPD nicht unbedingt am effektivsten

OPD bringt für mich zu viele Unsicherheiten.
So ist die Bremskraft bei hohen Geschwindigkeiten viel höher als bei kleinen Geschwindigkeiten.
Zudem spielt dei Akkutemperatur eine grosse Rolle. Wenn es zum Beispiel zu kalt ist, dann wird nicht so verzögert wie man es erwartet und von warmen Temeraturen gewohnt ist… (ist ja auch ersichtlich im Balken). Toll wenn das jemand im Kopf einkalkuliert und richtig mit dem Strompedal reagiert.
Ich eliminiere diese Unsicherheiten in solchen Situationen lieber und „arbeite“ mit zwei Pedalen.
Aber eben, kann ja jeder machen wie er will.

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Geht mir auch so. Ich war ja früher ein Fan von Schalten, Kuppeln, Bremsen etc. aber seit dem PS2 mit OPD fahre ich allgemein viel entspannter, weil ich nicht so viel zu tun hab.

Was Glatteis angeht, hab ich allerdings zum Glück noch keine Erfahrungen gemacht, im letzten Winter hatte ich quasi durchgehend Homeoffice und bin nur bei „gutem“ (aka. Schnee- und Eis freiem) Wetter gefahren, in diesem gabs nur eine Woche mit etwas Frost aber da bin ich auch gut durch gekommen.

Das wäre mir noch nicht aufgefallen, dass das Auto sich wetterabhängig beim Bremsen/Rekuperieren verhält. Das wäre ja auch ein ziemliches Sicherheitsproblem.
Ansonsten wird ja auch beim Bremspedal rekuperiert, da müsstest du dann bei kaltem Akku auch weiter durchtreten, wenn das so wäre. :thinking:

Das ist definitiv so. Bei kalten Temperaturen kann der Akku die Energie nicht komplett aufnehmen. Somit verzögert das Fahrzeug bei aktivem OPD nicht so stark.

Übrigens habe ich gerade geinen Blick ins Handbuch geworfen. Die Empfehlung von Polestar zu OPD und widrige Strassenverhältnisse ist eindeutig:


https://www.polestar.com/de/manual/polestar-2/2021/article/Fahren-im-Winter/

https://www.polestar.com/de/manual/polestar-2/2021/article/One-Pedal-Drive/

Nö, dass ist echt Blödsinn. Hatte Tesla blended-braking von Anfang an? Nein.
Hatte, quasi zeitgleich, die Renault Zoe Ende 2012 bereits blended braking? Ja.

Auch hat da OPD erstmal nichts mit zu tun, dass es NUR deswegen erfunden wurde. OPD hat den großen Vorteil nur EIN Pedal verwenden zu müssen, und damit (da die meisten Personen nur mit rechts Gas und Bremse bedienen) dazu geführt, den Fuß nicht mehr nach links und rechts verschieben zu müssen, was gleichzeitig auch die Reaktionszeit verringert. Zum Bremsen muss der Fuß hier ja nur angehoben werden, nicht angehoben, horizontal bewegt und wieder gesenkt werden.

Genau so könnte man in Frage stellen, warum Fahrzeuge (und damit gibt es SEHR SEHR VIELE) die eine Art OPD haben nicht bis zum Stillstand bremsen? Bei vielen fühlst du richtig, wie die Reku per OPD das Fahrzeug fast bis null verlangsamt… und dann das Creep wieder reinkickt und den Wagen weiter rollen lässt. Was total bescheuert ist… aber auch nichts damit zu tun hat, was die Hersteller können oder nicht. Vermutlich war hier auch einfach der Gedanke „Automatik hat Creep… EV ist wie Automatik… das behalten wir genau so bei!“

Die Zoe von 2012 kenne ich nicht. Elektromobilität gab es schon sehr deutlich vor der Zoe. Seit wann gibt es Blended Braking?

Das konnte mein Chevy Volt aus 2011 bereits…

Wenn ich Blödsinn schreibe, dann schlaut mich mal auf:

  • seit wann gibt es Rekuperation in Elektroautos?
  • seit wann gibt es Blended Braking?
  • seit wann gibt es OPD?

Und dabei nicht vergessen: In Serie gebaute Elektroautos gab es schon vor mehr als 100Jahren und nicht erst im 21. Jahrhundert.

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Achjo… also ich spreche im Großen und Ganzen von der „modernen“ Elektromobilität seit grob 2012, wo die ersten Massentauglichen Fahrzeuge auf den Markt bekommen sind mit, unter anderem, Tesla Model S und Renault Zoe. Dass es auch vor über 100 Jahren schon mal EVs gab… und dann immer mal wieder in Kleinserien wie den Elektro Golf von 1976… lassen wir mal unter den Tisch fallen.

Und da eben (2012 aufwärts) seit Anfang an. Bzw. siehe:

auch schon im Jahr davor.

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Es wäre ja schön, wenn wirklich nur ein Pedal verwendet werden müsste, wenn aber die Verzögerung bei OPD nicht ausreicht, muss der rechte Fuß trotzdem noch zum Bremsen nach links versetzt werden. Ob das mit einer verkürzten Reaktionszeit einher geht, glaube ich nicht, wenn jemand nur noch mit max. OPD fährt.
Wir sind in der glücklichen Lage, dass unser PS2 ein sehr gutes Blendet Breaking verwendet, sodass sich doch jeder frei entscheiden kann, welche der 3 Möglichkeiten des OPD er verwendet. Wir haben in unsere Familie einen reinen Verbrenner und ein Hybridauto mit Automatik-Getriebe sowie noch den Polster 2 als reines Elektroauto, sodass das OPD in Einstellung „gering“ für mich am wenigsten Umgewöhnung zwischen den Autos benötigt und so am angenehmesten ist.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Funktion OPD bis zum Stillstand oder nicht. Der Verbrenner und der Hybrid kommen nur mit Bremse zum Stillstand und Rollen ansonsten weiter, sodass ich dies auch gerne in meinem Polster weiter so eingestellt habe und übrigens nicht total bescheuert finde …

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Die Zoe von der ich sprach, hat im Gegensatz zum Polestar allerdings KEINE Option Creep auszuschalten. DAS ist bescheuert… und wird bei vielen anderen Fahrzeugen auch bemängelt. Wenn du MIT fahren willst… absolut! Ich hatte damit anfangs auch geliebäugelt. Daher ist es auch grandios, dass mal jemand, Polestar, BEIDES anbietet.

Na ja, ich „gleite“ mit Cruise Control und muss dann eigentlich überhaupt nicht auf meine Fußstellung achten… Das Problem von Polestar 2 ist meiner Meinung nach, dass beim AWD gleich beide Motoren permanent erregte Synchros sind, mit denen man technisch bedingt nicht wirklich sparsam segeln kann.

Was man - zumindest bei Volvo - erkannt hat und daher wird umgestellt auf Asynchronmaschine an der Vorderachse.
Leider immer noch keine gesicherten Erkenntnisse, ob Polestar das so übernimmt. Oder habe ich was verpasst?

Doch, schau mal in den Facelift-Thread.

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Denke ich richtig, dass im OPD-Modus bei einer Notbremsung die Bremswirkung eine Spur früher einsetzt, da die Bremsung bereits beim Runtergehen vom Gas beginnt und nicht erst beim Rauflatschen aufs Bremspedal? Könnte das, wenn es einmal sehr knapp zugeht, einen Aufprall verhindern helfen?

In dem Fall, den Du beschreibst ja.
Es gibt aber auch Situationen, in denen man rollt und den Fuß schon vor dem Bremspedal hat (ohne zu bremsen) um bremsbereit zu sein - dann verlängert sich der Anhalteweg mit OPD. :crazy_face:

Die Verzögerung ja, aber nicht die Bremsung.

Es mag einen minimalen Vorteil geben, m.E. aber keinen praktisch relevanten.

Wenn es so knapp wird, ist der Bremsassistent eh mit im Spiel.