Alle Elektroauto Fahrer bekommen Geld vom Staat für den Wechsel vom Verbrenner und die Einsparung von CO2. Die sogenannte THG Prämie. Wenn etwas zu schön klingt um wahr, bin ich immer erst mal skeptisch. Vor allem wenn man von so vielen Seiten beworben wird. Dann ist es für den Werber immer ein guter Verdienst.
Gleich vorab, wenn es nicht interessiert was mit der Quote passiert, viel Spaß mit dem Geld. Das hier soll keine Belehrung sein, darf jeder selbst entscheiden.
Aber von den anderen, denen das relevant ist, würde ich mal gerne die Meinung wissen.
In meiner E-Mail von dem KFZ-Zulasser den Polestar beauftragt wurde, war das Kleingedruckte erstmal sehr eindeutig:
Für mich ist das ein no go. Meinen Polestar habe ich mir unter anderem wegen der besseten Nachhaltigkeit gekauft. Und das damit die Konzerne weiter bzw. mehr Dreck in die Luft pumpen können ist für mich inakzeptabel.
Jetzt lese ich mich durch Foren und Portalen und blende mal diejenigen aus, die an dem Geschäft beteiligt sind.
Ein Argument ist halt immer wieder dieses „Wenn du deine Quote nicht verkaufst, macht es der Staat“. Und das steht auch so im Gesetz. Das klingt nicht nur eigenartig, das wäre sogar Vorgehen was ich von keinem anderen Thema kenne und ich kann mir auch nicht vorstellen wie das vor einer höheren Instanz vor Gericht Bestand haben sollte. Und Umweltverbände oder Greenpeace würde da sicher nicht zögern zu klagen.
Jetzt kommt auch der Haken. An diesem Gesetz waren, wie so oft, Lobbyisten beteiligt. Und denen reicht eine Wirkung.
Fakt ist: Bisher (inkl. 2021) hat der Staat keine einzige „nicht eingenomme“ Quote verkauft.
Und nichts deutet auf dieses Vorhaben hin.
Ich erspare euch jetzt mal tausend Einzellinks, diese Seite hier hat viele Argumente ganz gut zusammengefasst.
Ich hader zwischen beiden Option und finde die Option mit Spenden klasse. Hut ab! Aber kann ich so lange drauf verzichten bis der „Staat“ sich bedient und dann die Quote beantragen? Also schauen wie lange es gut geht um im worst case 1 Jahr Quote an den Staat zu verschenken? In der Hoffnung niemand bedient sich je an meiner Quote.
Sieh es doch mal so: in dem Du die Prämie in Anspruch nimmst und an ein Klimaschutzprojekt Deiner Wahl spendest, tust Du erstens etwas Gutes für Dich und das entsprechende Projekt, und zweitens zwingst Du den Käufer der Zertifikate (Mineralölgesellschaften etc.) indirekt dazu, Klimaschutz zu betreiben.
Hatte auch erst über eine Spende nachgedacht, hab es dann aber in einen Energieberater investiert. Für kommende Jahre werde ich das wieder so machen. Zweckgebunden für Klimaschutz ausgeben.
Das ist auch deshalb clever, weil Du (je nach Steuersatz) deutlich mehr spenden kannst als die THG-Quote selbst. Denn bei Absetzbarkeit der Spende beteiligst Du Vater Staat daran.
Das seh ich anders. Ich betreibe (geringen) Klimaschutz mit dem Wechsel vom Verbrenner weg. Aber diese Quote gebe ich ja dann den Mineralölkonzernen. Beudetet die können diese Differez dann verbrauchen (mehr/länger/billiger). Mach ich das nicht, gelangt meine Menge nicht in die Luft raus. (Bitte keine „geringe Menge“ Debatte)
Die Frage ist, was bringt mehr Klimaschutz, die Senkung von CO2 Produktion oder Spenden an Gegenmaßnahmen (zzgl steuerliche Vorteile vom Staat). Ich tendiere denoch zur Senkung und das ganze stinkt nach Greenwashing der Mineralölkonzerne. Bitte nicht persönlich nehmen an die Spender, das „selbstlos“ Label steht euch verdient zu. Die Übeltäter sind die Konzerne.
Offizielle Quelle (BMUV, BMF)?
Soweit ich weiß, gibt es diese Möglichkeit erst seit 2022 für Besitzer eines BEV, so dass die Bundesregierung noch gar nicht weiß, welche Quoten für 2022 nicht in Anspruch genommen wurden.
„Die von den Fahrzeughaltern nicht verkauften THG-Quoten fallen übrigens an den Bund - die Einnahmen fließen in den Bundeshaushalt.“
Aber die Quoten gibt es schon länger, nicht nur für E-Autos.
Das ist im Gesetzentwurf so geschrieben, an dem Lobbyverbände (wie z.B. RWE) beteiligt waren. Ob das rechtes ist, ist unklar. Gemacht wurde es noch nicht.
Schau dir den Link aus meinem Ausgangs-Post an. Da wird es im Details erklärt.
Ich dachte es geht hier um die THG-Quote (die wir als E-Auto Besitzer in Anspruch nehmen können) und nicht um andere Quoten.
Also alles erst ab diesem Jahr, das ist noch nicht rum, also kann der Staat die übriggebliebnen THG-
Quoten noch nicht selbst vermarkten haben
.
Es geht darum ob der Staat sich da bedienen darf wenn sie nicht in Anspruch genommen werden. Bisher hat er sich nicht bedient und es ist fraglich ob er das darf. Ob die THG Quote jetzt dein E-Auto, Wallbox oder PV Anlage ist, wird nicht unterschieden im Gesetzentwurf.
Einigen wir uns auf „es wurde keine THG Quote 2021 enteignet“ und keiner weiß sicher ob es dieses Jahr bei E-Autos passieren wird. Deal? Die Entscheidung bleibt Spekulation jedes Einzelnen. Spenden ist auf alle Fälle eine Option die was bringt. Ich probier aber verfallen lassen. Und beim letzten Lade-Talk auf der Autobahn mit anderen waren noch ein paar dabei die, es nicht in Anspruch nehmen. Mal schauen wie es kommt.
Du eierst hier in der Diskussion aber ziemlich rum.
Erst geht es Dir um uns E-Autofahrer und deren seit 2022 existierenden Möglichkeit auch privat eine THG-Quote zu kassieren:
Nun ziehst Du größere Kreise und beziehst in die THG-Quote Dinge ein die vor 2022 lagen sowie Wallboxen und PV-Anlagen.
Um was geht es Dir?
Um den Gesetzesentwurf? Ob der Staat die ungenutzten Prämien dann für sich einnimmt? Um Quotenhandel allgemein? Um die moralische Aspekte wenn man als E-Auto-Besitzer hier Geld kassiert?
Sollte der Staat die übrigen Quoten nicht verkaufen (wie Du hier ständig prophezeihst) und die Mineralölkonzerne können dadurch nicht genügend Zertifikate aufkaufen, dann müssen sie eben die nicht kompensierten CO2-Emissionen bezahlen. Vielliecht ist das für den Staat sogar einträglicher.
Sorry, da wird auch nicht mit offiziellen Quellen gearbeitet … sondern mit „hören und sagen“ …
Kann ja jeder machen, wie er will. Du und 2-3 andere von der Ladesäule lassen die Prämie verfallen, andere nehmen sie in Anspruch und setzen diese mehr oder weniger sinnvoll ein, im günstigsten Fall für Klimaschutzprojekte.
Ich vermute, Du würdest sogar den Lotto-Jackpot ablehnen, wenn Dir bewusst wird, dass die Kohle von Hunderttausenden eingesammelt wurde, die extra mit dem Auto gefahren sind, um ihren Lottoschein abzugeben.
Nee im Ernst - es ist doch egal, wo das Geld herkommt (Legal!) - es kommt nur darauf an, was Du daraus machst.
Ich drücke es mal anders aus:
Der ganze Emissionshandel ist das reinste Greenwashing und sollte verboten werden.
Ich kann die größte Drecksschleuder sein… wenn DU es nicht bist… ich geb dir dann Geld dafür. Und alle sind glücklich? Völlig krank der ganze Prozess.
Persönlich nehme ich das Geschenk aber trotzdem gerne an. Warum? Sind wir mal ehrlich…
Ja, der Polestar 2 wird auf seine Lebensdauer weniger CO2 emittieren als ein vergleichbarer Mustang oder 3er BMW. Ab wann der Break-Even Point erreicht ist, da der „Herstellungsrucksack“ beim Polestar 2 höher ist… lassen wir mal außen vor.
Trotzdem… ist die Gesamtmenge an CO2 jetzt nicht soooooo niedrig.
Wenn wir jetzt alle mal ganz ehrlich zu uns sind… macht uns das als Polestar 2 Besitzer jetzt nicht wirklich Öko. Ja, es ist ein Schritt in die richtige Richtung… aber das Abendland retten wir damit nicht.
Wir finden die Größe geil, die Performance, etc. pp… ansonsten hätten wir auch einfach einen e-Up kaufen können… oder einfach gar kein Auto. Bequemlichkeit spielt hier auch eine große Rolle.
Ich würde daher, von mir, auch nie behaupten „Oh ich bin so Öko… weil ich nen 408 PS EV Sportwagen fahre!“
Die… die auf das Geld jetzt verzichten wollen oder es spenden… um sich besser zu fühlen. Bitte und gerne. Aber unterm Strich: Der Wagen ist ja da, ihr habt ihn gekauft. Er ist besser für die Umwelt… aber bei weitem nicht gut!
Demnach hätte man auch die BAFA nicht mitnehmen dürfen… oder die Steuerfreiheit etc…
Ich für meinen Teil denke mir… Vaterstaat knüpft uns bereits genug Geld ab… da nehme ich die Dinge, die ich kriegen kann, gerne mit.
Jain. Es ist besser als nichts. Da am Ende eine Gesamtsumme gebildet wird… und die, die einen höheren Beitrag daran leisten… halt zur Kasse gebeten werden. Das ist absolut richtig. Aber es ist am Ende eher eine Art „Freikaufen“ von Strafzahlungen.
Gibt es eine Quote, die ich nicht erfülle… zahle ich eine Strafe i. H. v. 1000 €.
Um die Quote zu Erfüllen, kaufe ich mir jetzt ein Zertifikat i. H. v. 500 €.
Ich bin die gleiche Drecksschleuder wie vorher… spare mir aber 500 € an Strafe.
Dass sowas vielleicht zum Überdenken und zu Verbesserungen animieren kann… ja bestimmt. Weil 0 € ausgeben oder 500 € ausgeben… macht schon noch einen Unterschied. Aber so RICHTIG gut… will ich das nicht finden.
Ich nehme sie in Anspruch und werde davon meine Versicherung für das Auto bezahlen. Dafür versuche ich auch möglichst wenig mit dem Auto zu fahren und auch sonst meinen CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.
Polestar hat ja bekannt geben, wie viel CO2 bei der Herstellung des Polestar 2 anfällt.
Ja, man könnte es auch wieder Greenwashing nennen, aber wer hindert einem, diese t CO2 auszugleichen? Es gibt da die verschiedensten Möglichkeiten - Klimaschutzprojekte oder auf Kompensation spezialisierte Initiativen, die Zertifikate aufkaufen und aus dem Verkehr ziehen.