Das Auto zieht schon im Stand (initial) fast 9 kW mit aktiver Heizung (mehr geht aber auch nicht).
Wenn man den Verbrauch auf Kurzstrecke mit 33 km/h Durchschnitt rechnet, bekommt man 26,4 kWh/100 km für die Heizung. Dazu 18 kWh/100 km für den Vortrieb macht insgesamt 44,4 kWh/100 km.
Fährst du langsamer, wird es schlimmer.
Natürlich lässt bei moderaten Temperaturen die Heizleistung recht schnell nach. Dadurch wird es auf längeren Strecken nach und nach immer weniger Anteil am Verbrauch.
Und wenn Du mal große Augen machen willst, reche das mal bei einem Durchschnitt von 10 km/h.
Auf extremen Kurzstrecken frißt die Heizung (Innenraum und Batterie) eine Menge Strom.
Siehe auch meinen Post von vor ein paar Tagen, wo ich mal an der WB nachgemessen habe.
Dies gilt qualitativ für ALLE E-Autos, insbesondere die mit Thermomanagement der Batterie.
Ich persönlich würde zumindest die Innenraumheizung auf so kurzen Strecken gar nicht einschalten. Ein Verbrenner würde bei so kurzen Strecken auch nicht warm. Sitzheizung und , falls man hat, Lenkradheizung, ist da wesentlich sparsamer.
Der Komfort eines quasi sofort warmen Autos, was man ja beim E-Auto so schön findet, muß man leider bezahlen. Darf sich meine Frau aber auch gerne gönnen ;-).
Du kannst aus dem Kurzstreckenverbrauch auch NICHT auf den Langstreckenverbrauch, sprich Reichweite, schließen. Wenn Innenraum und Batterie mal warm sind, sinkt der Verbrauch deutlich.
Vergiss auch nicht die Winterreifen: Rein rechnerisch dürften diese auch knapp eine kWh/100km ausmachen.
Ich würde mir wünschen die Batteriekonditionierung MANUEL und BEWUSST TEMPORÄR bei Fahrtantritt abschalten zu können, da auch dies bei so kurzen Strecken der Batterie kaum was bringen dürfte. Wegen meiner auch gekoppelt mit einer Leistungsdrosselung des Antriebs.Leider kann das Thermomanagement aber nicht hellsehen, wie lange man fährt.
Scheinbar hilft nicht einmal die WP bei so kurzen Strecken wirklich viel. Könnte daran liegen, dass, wie ich mal von der VW-MEB-Plattform gelesen habe, es irgendwo 5-10´ dauert, bis diese effektiv arbeitet. Da bist Du schon am Ziel angekommen.
Spätestens im Frühling freuen wir uns wieder über die niedrigen Verbräuche!
Vielen Dank für die Antworten und Tipps. Rückweg ist nicht wesentlich besser. Da komme ich auf 24-25kWh. Wenn ich allerdings die Battarie lade und anschließend nach Hause fahre hatte ich auch schon 18kWh.
Dann muss ich mal ohne Heizung ausprobieren. Hat das langfristig negative Auswirkungen auf die Battarie? Dachte immer das aufwärmen der Battarie wäre sinnvoll. Lohnt sich wohl erst ab 20min Fahrzeit.
Die Heizung für den Innenraum ist auch noch einmal von der Batterieheizung abzugrenzen. Letztere ist deutlich energieintensiver als der Innenraum. Wenn Du gerade geladen hast (im Extremfall sogar mit HPC), dann hat die Batterie schon das Thermomanagement angeworfen. Das heißt nicht, dass Du Energie eingespart hast, sie wird Dir nur nicht angezeigt, da sie vom BC nicht erfasst wird.
BTW: Tesla verschweigt solche Verluste wohl immer…
Das Auto passt schon auf seine Batterie auf. Deshalb gibt es ja auch die Schraffierten Balken die die Leistung begrenzen wenn die Batterie kalt ist.
Der Innenwiderstand ist solange sie kalt ist jedoch höher und die Kapazität geringer, das führt wieder zu höheren Verbräuchen.
Letztendlich lohnt sich das Heizen der Batterie energetisch eigentlich nur bei längeren Fahrten, oder wenn man den vollen Power will. Deshalb wäre eine manuelle Batteriekonditionierung so wie Frago schreibt perfekt!
Ich denke aber Polestar implementiert so eine Einstellmöglichkeit bewusst nicht.
Du meinst wenn die Batterie während des Ladevorgangs konditioniert wird, wird es nicht vom BC erfasst und angezeigt. Wenn die Batterie während der Fahrt konditioniert wird, ist der dazu notwendige Energiebedarf sehr wohl im BC-Verbrauch abgebildet (im Gegensatz zum Tesla).
Das sehe ich genauso wie offensichtlich deine Frau. Ich käme nicht auf die Idee auf den Komfort eines warmen Autos zu verzichten um ein paar kW zu sparen und ohne Heizung zu fahren. Ich finde es ja gerade klasse, dass der Wagen anders als ein Verbrenner in 2 Minuten warm ist. Und morgens, da ich immer zur gleichen Zeit losfahre, steige ich sogar in ein schon vorgewärmtes Auto. Die paar Rappen ist es mir wert.
Ich denke es kommt auf die konkrete Dauer der Fahrt an. Bei meinen 10 km zur Arbeit, die in der Regel 15-20 Minuten dauern, habe ich eh die Jacke an. Und dann brauche ich auch keine Heizung.
In DE ist der Strom aber deutlich teurer als in der Schweiz (Rappen?). Insofern kann man da in DE auf Kurzstrecke schon mal drüber nachdenken hier etwas zu reduzieren. Muss jeder natürlich für sich entscheiden.
Da gebe ich dir natürlich vollkommen recht. Ich hatte bisher nur keine Autos mit solchen Features und deshalb genieße ich den Luxus auch wenn es mich ein bisschen was kostet. Aber vollkommen klar, am Ende macht das jeder mit sich selbst aus.
Gutes Beispiel für die Auswirkung von Vorheizen und heizen auf den Verbrauch:
Auf meinen 22 km Arbeitsweg durch die Stadt lag ich mit max 10 min vorheizen und dann 20 bis 21 Grad im Winter nie unter 21 kWh
Heute ohne vorheizen und nur Sitz- sowie Lenkradheizung 13,5 kWh bei 2C Außentemperatur
Ich hatte gestern auf dem Heimweg auch mal alles deaktiviert. 16,2kWh Rekord für mich
Wie verhält sich eigentlich die Klima, wenn die Heizung deaktiviert ist?
Das ist ein guter Punkt! Wenn die Heizung & Klimaanlage aus ist hat das Auto keine Chance mehr zu entfeuchten. Im Winter sind die Scheiben kalt, daher neigen sie dann schnell zum Beschlagen.
Wenn du die Lüftung noch an lässt (+ Heizung und Klima AUS) kannst du dem etwas entgegen wirken, dann kommt halt immer wieder neue kalte Luft von außen rein und es wird dadurch eventuell sehr unangenehm.
Wenn die Betriebslogik so funktioniert wie in der Anleitung beschrieben würde er im Winter, wenn nur die Klimaanlage an ist, mit dieser zwar nicht heizen, aber die Luft im Innenraum entfeuchten.
Das benötigt zwar auch Energie, aber deutlich weniger als die Heizung.
Die Scheiben würden dann frei bleiben. Bei Umgebungstemperaturen nahe und unter 0°C wird das aber auch nicht mehr wirklich funktionieren.
Achtung: vorheizen wird nicht im Verbrauch berücksichtigt. Zu Deutsch: man könnte das Auto von 100% SOC bis 10% SOC „runterheizen“, aber es wird nie im Verbrauchszähler im BC angezeigt. Demnach kein realer Gesamtwert.
Ich haben meinen PS2 (LRDM ohne PP mit 19’’) jetzt seit einem Jahr und möchte allen Interessierten mal einen Überblick über den Verbrauch geben. Insgesamt habe ich im ersten Jahr bei 17 608 km einen Verbrauch von 4249 kWh (gemessen am Stromzähler der Wallbox bzw. über die Belege der externen Ladesäulen). Damit ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch von 24,13 kWh/100km, womit ich sehr zufrieden bin. Gefahren bin ich etwa 1/3 AB, 1/3 Stadt, 1/3 Land. Natürlich variiert das in den Jahreszeiten, wie der folgende Chart zeigt: