Ich bin der Meinung, dass hier eines der Hauptprobleme liegt. Die Daten liegen zwar vor, aber viel zu oft sehr fehlerhaft. Und außerdem scheinen sie häufig (die Logik ist nicht richtig erkennbar) die korrekte Schildererkennung per Kamera wieder zu konterkarieren. Per Kamera nicht erkannte Schilder wiederum (z.B. Ortsendeschilder links), werden manchmal offenbar dadurch aufgefangen, dass dann korrekte Google-Maps-Daten vorliegen. Das kann man aber nur vermuten, da man nicht weiß, woher die Info in dem Moment tatsächlich kommt. Aber der Eindruck entsteht, dass das weitgehend ein SW-Thema ist (also alle Autos gleichermaßen betrifft).
Intuitiv würde man denken, dass das System so gemacht wird, dass man prinzipiell alle Verkehrsinformationen in Google Maps hinterlegt hat. So könnte man zumindest alle fixen Verkehrszeichen korrekt darstellen, vor allem auch dann, wenn zum Beispiel in eine andere Straße abgebogen wird (also innerorts, Zone, oder außerorts). Im Hintergrund müsste das System aber ständig validieren, ob die Kamera nicht etwas anderes erkennt und dem dann den Vorzug geben, um z.B. dynamisch aufgestellte Schilder (Baustellen o.ä.) korrekt darzustellen. Konsequenterweise muss man aber dann auch erkennen, wann die Gültigkeit des zuvor erkannten Schilds wieder aufgehoben wird, also z.B. wenn ein Ortsschild kommt. Ich kann hier nicht einfach irgendwann wieder Google-Maps-Daten heranziehen, außer ich weiß wirklich, dass das Datum mit der Aufhebung eines vorherigen Schilds verknüpft ist.
Und da liegen wohl auch die Probleme, die Verkehrszeichenerkennung per Kamera erkennt systematisch bestimmte Aufhebeschilder nicht, so dass man sich hier wiederum auf Google verlassen muss, welches dann wiederum noch fehlerhaft ist.
Aber das mag spekulativ sein, ohne die Logik dahinter wirklich zu kennen, braucht man sich darüber eigentlich auch keinen Kopf machen, weil man kriegt es durch Beobachtung sowieso nicht heraus, wo das Problem liegt, weil entscheidende Infos fehlen (also z.B. woher aktuell die VZE-Info kommt).
Man kann nur mit der oben vermuteten groben Logik sagen, dass vermutlich beide Datenquellen noch zu fehlerhaft sind, was auch zu der Aussage von Polestar passt, dass man sowohl mit Google als auch dem Kamera-Hersteller an dem Problem dran ist.
Wer das Ganze empirisch-wissenschaftlich untersuchen möchte, und eine sinnvolle Qualitäts-Kennzahl ermitteln möchte, dem würde ich eher den von mir oben beschriebenen KPI ans Herz legen, nämlich, bei wieviel Prozent der Zeit eine korrekte Verkehrszeicheninformation im Display angezeigt wird. Und das natürlich bei einer Mischung von Strecken.
Alternativ, weil das zu notieren ist aufwändig, kann man auch einfach mal ein paar hundert km mit dem automatischen Speed Limiter fahren (wie ich das schon getan habe), dann bekommt man schon ein gutes Gefühl, wo wir aktuell stehen. Und danach hat man dann vermutlich (aktuell) keine Lust mehr, das genauer zu untersuchen, auch wenn das aus wissenschaftlicher Sicht eine verdammt einfache Übung wäre.
Aber, wir hoffen ja auf Updates. Zumindest die Google-Maps-Daten könnten ja sogar laufend im Hintergrund verbessert werden, so dass sich die wahrgenommene Erkennung auch laufend verbessern könnte.