Wie werdet ihr laden?

mir fällt da gerade ein das der Stromzähler natürliche separat die Einspeisung ins Netz anzeigt - irgendwo wird die also gemessen und erfasst. Kann aber nicht beurteilen ob das hilft, also ob dem eine nutzbare Echtzeitmessung zugrunde liegt. Weiss das jemand von euch?

Hier die Liste der unterstützten Geräte (glaube nicht vollständig):

https://openwb.de/main/?page_id=31

Da sind:

  • SMA Energy Meter
  • SMA Home Manager
  • SMA Sunny Boy Storage (Speicher)
  • SMA SBS2.5 Speicher
  • SMA Sunny Island

Evtl. kannst du dir den Smartfox sparen. Ich würde einfach mal bei den OpenWB Jungs anrufen, die sollen auch recht bemüht und nett sein. Hatte bisher nur per Mail Kontakt, aber da hat man mir kompetent geholfen.

Bei meiner PV Anlage stand die Überwachung, Steuerung und Regelung sowie die Auswertung der Verbraucher im Vordergrund. Zum Zeitpunkt der Installation war eine Wallbox noch kein Thema. Mit SmartFox habe ich alle Möglichkeiten auch für eventuell weitere Komponenten. Der Preis rechnet sich erst nach vielen Jahren und rechtfertig die Anschaffung nur wenn, man sich Möglichkeiten für künftige Anpassungen offenhalten will. Die OpenWB habe ich nicht angeschaut, da ich ja bereits SmartFox hatte. Eine Wärmepumpe zu steuern macht aus meiner Erfahrung wenig Sinn. Im Winter hast du sowieso viel weniger PV Leistung und ob da noch was für die WP übrig bleibt ist fraglich. Auch hier Preis - Leistung?

Deine Anlage misst auch die Überschussleistung. Du kannst damit zB. ein Shelly ansteuern, welches dann der OpenWB die Freigabe zum laden gibt. Dann wird auch mit Überschuss geladen. Übrigens rechnet sich einphasig laden aus Sicht Kosten/Nutzen sehr lange nicht. Wenn du zB mit der PV Anlage mit 4kW für 5 Std. laden kannst (ist bei einer PV Anlage mit 5.8kWp im Sommer etwa realistisch) hast du 20kWh geladen. Dies entspricht einem SOC Zuwachs von etwa 25%. Im Winterhalbjahr wird kaum Überschussenergie vorhanden sein. Ist es nicht einfacher immer 3phasig zu laden? Die Überschussenergie wird ja auch mit geladen.

Überschuss ins Auto laden ist wirtschaftlich sinnvoller als ihn einzuspeisen. Mit einphasiger Ladung lassen sich auch geringere Überschüsse zum Laden nutzen ohne Strom zukaufen zu müssen. Das ist allemal sinnvoll wenn das Auto tagsüber viel an der PV hängt.

In meinem Fall sieht die Rechnung so aus: gekaufter Strom kostet mich 30ct, Einspeisungen bringt 8ct, das sind ungefähr meine Erzeugungskosten wenn ich meine PV mit Vollkosten rechne. D.h. jede selbst erzeugte kWh die ich ins Auto laden kann spart mindestens 22ct. Damit lassen sich ohne Verzicht über die Jahre dann schon ordentliche Beträge einsparen.

Der geringe Mehrpreis einer gescheiten Wallbox mit guter Überschussregelung und Phasenumschaltung amortisiert sich schnell.

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Genauso wie Norbert habe ich das auch kalkuliert. Habe die Zahl nicht im Kopf, aber bei meiner 2018 in Betrieb genommenen PV Anlage habe ich noch eine garantierte Vergütung von 10 oder 11 Cent, kaufe aber auch für 30, und in Zukunft wird die Schere nur noch grösser werden. Auch in den Wintermonaten komme ich bei Sonne auf Raten die ein einphasiges Laden ermöglichen sollten (ca. 1.7 kW), und gerade im Frühjahr oder Herbst produziert die Anlage um die 20 kW/Tag, kommt da aber selten auf die maximale 4.2 kW peak-Leistung, sprich bei rein 3-phasigem Laden wird die meiste Zeit nichts passieren, während es bei der zusätzlichen 1-phasigen Option möglich sein sollte, den genutzten PV Strom viel öfter zu nutzen, und so die Nutzung mindestens zu verdoppeln. Bei ca. 20 Cent Kostenunterschied wird sich das schnell aufsummieren.

btw - für die OpenWB werden momentan Lieferzeiten von 14 Wochen angegeben (da sollte sogar der PS noch eher geliefert werden :worried:

Bitte vergesst bei solchen Zahlen nie, dass ihr den selbstverbrauchten PV-Strom versteuern müsst (in der Annahme, ihr nutzt (noch) nicht die Kleinunternehmerregelung). Es wird die entgangene Mehrwertsteuer des Netzstromes erhoben. Wer also seinen Netzstrom für 30 ct/kWh bezieht, muss knapp 5 ct für jede selbstverbrauchte PV-Kilowattstunde als Umsatzsteuer zahlen. Dann kostet der PV-Strom am Beispiel nicht 11, sondern 16 ct/kWh.
Immer noch deutlich günstiger als Netzstrom, aber die Schere ist halt nicht mehr ganz so groß.

Bei Anlagen bis 10kW seit diesem Jahr nicht mehr.
https://www.solarify.eu/2021/06/06/709-keine-einkommensteuerpflicht-mehr-fuer-photovoltaik-anlagen-bis-zehn-kilowatt/

Die Einkommensteuer und die Umsatzsteuer sind zwei unterschiedliche Dinge. Wer keine Kleinunternehmerregelung gewählt hat, ist weiter zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichtet, auch bei selbstverbrauchtem Strom: https://www.finanztip.de/photovoltaik/pv-steuer/

Edit: Für die Einkommensteuer spielt es keine Rolle, ob man den PV-Strom selbst verbraucht oder eingespeist hat.
Der Verzicht auf die Einkommensteuererklärung ist i.d.R. „nur“ eine Verwaltungsvereinfachung, da man bei unter 10 kWp normalerweise sowieso unter der Freibetragsgrenze bleibt.

Und man sollte sie nicht verwechseln :man_facepalming:

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das stimmt auch, Jim. Bei mir selbst trifft das als Kleinunternehmer nicht zu, und habe gerade nochmal nachgeschaut - die Vergütung liegt bei ca. 12 Cent, also wohl knapp über den Produktionskosten. Möchte aber gern dahin, möglichst wenig Überschuss ins Netz zu geben - das wird auf jeden Fall die ökonomisch sinnvollste Option sein.

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Steuern sind für viele Leute ein bestenfalls halbverstandenes Thema, deswegen hört und liest man auf dem Gebiet viel Unsinn.

In meinem Fall muss ich brutto wie netto rechnen, d.h. ich zahle keine Steuern für meinen selbst erzeugten Strom, kann aber auch nichts absetzen und bekomme nichts erstattet. In anderen Fällen kann das anders sein. Altanlagen bekommen eine höhere Vergütung für Strom den sie ins Netz einspeisen. Wer sich die Vorsteuer auf die Anlage gezogen hat muss mindestens in den ersten Jahren Umsatzsteuer zahlen. Wie Jim schrieb, die Schere ist dann möglicherweise kleiner. Bei Neuanlagen geht sie aber weiter auf, da die Einspeisevergütung laufend sinkt.

Langer Rede kurzer Sinn: Es lohnt sich wenn man eine PV hat oder plant auf jeden Fall in eine gute Wallbox zu investieren, die die PV Ladung optimieren kann. Das kostet wenn überhaupt höchstens ein paar hundert Euro mehr und amortisiert sich schnell.

Die Alternativen zur OpenWB mit denen ich mich beschäftigt hatte waren SMA (passend zum Wechselrichter) und Zappi (wegen dem interessanten Konzept der Strommessung am Bezugspunkt). Beide sind bei näherer Betrachtung ausgeschieden. Ich hatte anfänglich auch Sorgen, dass die OpenWB eine Freak- oder Bastellösung ist, das trifft aber nicht zu.

Für meine Zwecke ist das daher die optimale Lösung. So wie der Polestar 2 auch übrigens. :grinning:

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Sehr gut zusammengefasst, Norbert, sehe ich genauso - eine PV Anlage macht für mich nur Sinn wenn ich den Großteil des erzeugten Stroms selbst nutzen kann, und das scheint durchaus möglich zu sein wenn man eine intelligente WB die zur Not einphasig laden kann dazu nutzt - muss sagen dass die OpenWB durch die Diskussion für mich interessanter geworden ist. Schade dass die Lieferzeit so lang ist - habe heute erfahren das mein PS schon 3 Wochen eher (Anfang Oktober) geliefert wird :grinning:
Muss mich dann für ein paar Wochen mit öffentlichen Ladepunkten behelfen (oder hat schonmal jemand probiert wie lange es dauert mit 230V zu laden? - zumindest hat der Single Motor ja auch nur eine 64KW Batterie…)

Typische Juristenantwort: Das kommt darauf an. Und zwar wie viel Du gefahren bist. 50km bekommst Du über Nacht locker rein.

Das 230V Ladekabel aus dem Lieferumfang lädt mit 10A. Das wären 2,3kW.
Die wird es, wie die Wallboxen auch, nicht ganz erreichen, weil die Spannungen meist unter 230V liegen.
Also gaaaanz grob gerechnet 20kWh in 10 Stunden.

Ich weiss schon das meine Frage nicht ganz eindeutig war: schliesslich läd niemand von 0 auf 100%. Aber als Überbrückung ist es schon ganz gut wenn man sich über Nacht für kurze Strecken behelfen kann - für ein paar Wochen sicher machbar, und dann sit die WB hoffentlich installiert.

danke, Reiner, also durchaus machbar. Und falls es dann mal schneller gehen muss gibt es zur Not noch die öffentlichen Ladepunkte.

Nur als Hinweis:
2.3kW über 10 Stunden erfordert auch eine einigermaßen gute Infrastruktur. D.h. die Installation bis zur Steckdose sollte nicht irgendwie über „x“ Verteilerdosen laufen und womöglich uralt sein.
Zum einen bekommst Du dann die größtmögliche Ladeleistung und zweitens werden Übergangswiderstände in diesem Leistungsbereich sehr schnell heiß.
D.h. auch die Steckdose sollte noch gut in Schuss sein.
Einfach mal spaßeshalber die Kontakte eines Bodenstaubsaugers (1400W) nach 10 Minuten anfassen. Warm sind die dann eigentlich immer, aber wenn man Pech hat, verbrennt mal sich bereits bei dieser Leistung nach 10 Minuten schon die Finger! :face_with_head_bandage:
Dann sind entweder die Kontakte am Stecker, oder in der Dose verschmutzt/korrodiert.
Wäre nicht der erste Stecker, der sich mit der Dose verschmolzen hat.

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Ich hatte mir das Polestar 11kW Ladekabel mit dem roten CEE Stecker mitbestellt. Das setzt nur voraus, dass man eine 16A Drehstromsteckdose hat. Habe ich zum Glück. Alternativ könnte man bis zur Lieferung der Wallbox auch erst mal nur so eine Steckdose anklemmen (lassen), das ist kein großer Aufwand denn Kabel und Sichrung braucht man ja eh für die Wallbox.

Mit der mitgelieferten Schuko Ladelösung kommt man wenn man nicht zu viel fährt aber auch über die Runden. Ich habe viel die damals noch vorhandene Gratisladesäule bei uns im Ort genutzt. Ziemlich zeitgleich mit der Installation meiner PV wurde die aber abgebaut. :sweat_smile:

Das 16A CEE Ladekabel könnte ich jetzt eigentlich zum Verkauf anbieten, es liegt ja nur noch herum…

Hätte ich nicht schon eins, würde ich es glatt nehmen.
Mit einer Handvoll Adaptern (Schuko, CEE32, CEE blau, DK) hast Du damit einen Juice Booster für ein Drittel des Preises

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