Wolfgangs Erfahrungsbericht (Sternstunde)

Hallo zusammen,

ich möchte nun auch meine Eindrücke zum Polestar 2 und insbesondere nicht Performance und Ventilated Nappaleder machen. Ihr werdet vermutlich schnell sehen, dass meine Erfahrung in manchen Punkten von Daniels abweicht. Das liegt vielleicht daran, dass viel davon auf Einschätzungen und persönlichem Gefallen beruht. Wie ich bereits in Telegramm schon geschrieben habe:

Ich halte den Polestar 2 auch ohne Performance Paket für ein nahezu perfektes Auto. Fahrverhalten, Kurvenlage und Fahrleistungen muss hier keiner anzweifeln.

Kurz als Zusatzinfo zu mir: Ich bin rund 1,90 m und wiege rund 83 kg

Optik:

VOID ohne Performance auf 20“:

Voll in Schwarz sieht der Polestar 2 natürlich schon richtig stark aus was mir hier aber etwas fehlt ist das zweifarbige Design was alle anderen Farben haben. Ich hatte das Gefühl, dass die Lackqualität gut war, aber wenn ich richtig gesehen habe, dann war schon ein Unterschied zu den Metallic-Lacken erkennbar. Thema Orangenhaut war hier deutlich stärker ausgeprägt als bei SNOW und THUNDER. Da muss man sich aber keinen Kopf machen, das würde ich so als Industriestandard beschreiben. Die 20-Zöller sind schick und wirken etwas voluminöser als die 20“ Performance Felgen. Was mir am non Performance nicht gefällt sind die silbernen Bremssättel. Vielleicht ist der Kontrast hier neben all den Performance Fahrzeugen und goldenen Bremssätteln zu groß aber das fiel mir doch auf.

SNOW Performance:

In keiner anderen Farbe ist der Wagen so oft im Internet oder der Presse zu sehen als in dieser Farbe. Zurecht! Der Polestar 2 in SNOW ist optisch eine Wucht. Ganz besonders mit Performance. Das Spiel aus Weiß, Schwarz und Gold ist ein Traum. Wer es noch nicht live gesehen hat. Der Metallic Schimmer des Lacks ist schon gut zu sehen und wirkt dadurch wie weißes Perlmutt wen man näher kommt. Ich konnte hier keine Orangenhaut sehen und der Lack wirkt auf jeden Fall sehr hochwertig.

THUNDER Performance:

Ich war anfangs nicht so wirklich begeistert von der Farbe, da es je nach Lichteinfall teilweise wie ein billiger Uni-Lack aussieht. Ich denke, dass THUNDER einfach das Performance Paket braucht, denn nach etwas Zeit hat mir der Wagen in der Kombination doch sehr gefallen. Auch hier liegt es, glaube ich, an dem Zusammenspiel von diesem wechselhaften Grau, mit den Schwarzen Akzenten und dann dem Gold. Was mir hier besonders gut gefällt ist, dass die Leiste im Kühlergrill in Wagenfarbe und nicht in Chrome ausgeführt ist. Dafür gibt es eine dicken Daumen nach oben. Bei THUNDER ist mir allerdings kein Metallic-Effekt aufgefallen und ich muss zugeben, dass ich diesen Lack nicht so genau unter die Lupe genommen habe.

MOON, MIDNIGHT und MAGNESIUM konnten wir leider nicht besichtigen. Das müsst ihr dem Internet vertrauen.

Infotainment:

Ich habe hier meinen Google Account mit dem Fahrzeug verbunden und das ging ohne jegliche Probleme und super schnell. Dadurch war auch die Stimme von Google die von mir eingestellte männliche. Was wir exzessiv genutzt haben, war natürlich die Navigation und dann besonders das Einstellen der Sitzbelüftung. Für diesen Funktionen muss man dazu sagen, dass aktuell nicht erkannt wird von welchem Platz das Kommando kommt: Daher wird immer der Fahrersitz angesteuert auch wenn der Beifahrer das Kommando gibt. Google hat uns beide immer gut verstanden, egal ob Fahrer oder Beifahrersitz und hat auch bei eingeschalteter Musik zuverlässig und vor allen Dingen sehr schnell reagiert. Was wir ein wenig suchen mussten, waren Funktionen wie die Klangeinstellung und da konnte uns auch der Assistent nicht helfen. Wir haben es dann gefunden. Auf das Kleine Symbol oben mit den 4 Quadraten, dann auf das Zahnrad unten links und dann kommt man da hin. Es wurde auch schon auf Youtube festgestellt, dass Google die DAB Sender nicht ansprechen kann. Mein favorisierter Radiosender: sunshine live musste daher manuell eingestellt werden, da Google hier nur eine FM Frequenz einstellt, die dann aber je nach Region nichts mit dem Sender zutun hat. Mit dem Schlüsselwort DAB konnte der Assistent nichts anfangen. Alles in allem ist das Infotainment gut, zumeist intuitiv, braucht aber noch die eine oder andere Optimierung.

Navigation:

Die Navigation funktioniert wie bekannt sehr gut, die Verkehrsdaten sind aktuell. Die bereits dokumentierten Schwächen stimmen aber durchaus und müssen verbessert werden. So hätte ich gerne die Option, dass ich mir POIs immer auf der Karte anzeigen lassen kann. In meinem Fall habe ich die Ladesäulen immer aktiviert und das Navi erkennt anhand der Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Position, dass er nur bestimmte Ladesäulen anzeigt. Auf der Autobahn zeigt er so z.B. nur CCS Säulen an, wenn man in der Stadt ist, zeigt er aber alle Säulen an. Man kann hier dann auch schon am Symbol erkennen, ob die Säule CCS oder Typ 2 ist. Sowas hätte ich hier auch gerne. Die gleiche Funktion sollte natürlich auch bei der Ladesäulensuche für die Navigation passieren. Eine Ladesäule am Zielort darf gerne Typ 2 sein, entlang der Route will ich aber keine Schuko-Dosen angezeigt bekommen. Was mir auch aufgefallen ist: Google kennt die Stati der Ladesäulen noch nicht so gut wie z.B. Lade-Apps (Maingau, ShellRecharge usw.). Den Ball sehe ich aber zu 100% bei Google und hoffe hier auf rasche Optimierungen. Ansonsten geht Google immer von einem sehr hohen Verbrauch aus, sodass man 9% bei Ankunft angezeigt bekommt und dann mit 12% tatsächlich ankommt (wir sind immer grob 130km/h gefahren). Also keine Sorge, wenn Google sagt, dass ihr ankommt, dann kommt ihr mit Richtgeschwindigkeit garantiert an.

Panoramadach:

Hier kann ich Daniel voll zustimmen. Das Dach ist der Hammer und auch der Polestar Stern ist ein nettes Gimmik von dem man als Fahrer leider nicht so viel hat. Wir standen an der Ladesäule teilweise in der prallen Sonne und durch die leichte Tönung und die UV-Schutzschicht hat man nicht das Gefühl, dass es warm wird selbst wenn man direkt im Sonnenschein sitzt. So soll es sein!

Staumöglichkeiten:

Auch hier stimmen die Gerüchte. So wirklich viel Stauraum gibt es nicht und der Getränkehalter ist für mich nicht nutzbar, da ich die Armlehne immer nutze. Wenn hier nun ein Getränk steht, dann ist es mir immer im Weg. Der Getränkehalter in der Armlehne ist für mich aus diesem Grund auch völlig sinnlos. Ich werde ihn vermutlich für Kaugummis verwenden oder raus nehmen. Getränke wären bei uns dann in den Türfächern. Dort bringt man in jeder Seite mindestens 2 0,5 Liter PET Flaschen unter. Das kleine Fach in der Mittelkonsole habe ich für den Geldbeutel genutzt. Das induktive Fach für das Handy ist super gemacht. Es ist schräger als es auf den Bilder scheint und somit ist ausgeschlossen, dass das Handy bei Vollstrom das Fliegen lernt. Da unsere Geräte noch nicht induktiv ladbar sind, hatten wir hier ein Kabel angesteckt. Das ist vorne etwas hässlich und ich würde hierfür zukünftig eher die hinteren USB-C Steckplätze nutzen. Aber ich glaube eher, dass wir hier die Handys dem Auto anpassen werden.

Klavierlack:

Volle Zustimmung mit Daniel. Auch bei uns war der Klavierlack bereits stark verkratzt und gerade das Feld am Lenkrad sieht sofort sehr eklig aus. Volvo hat hier auch matte Tasten fürs Lenkrad. Diese werde ich versuchen zu beschaffen und einzubauen sobald ich den P2 habe. Die Mittelkonsole wird vermutlich eine Folie bekommen. Die Ausführung in Holz wird ein Illusion bleiben. Meine Ex Firma macht das Holz-Interieur für den P2 und daher wüsste ich, wenn das was kommen würde. Auch dauert sowas gerne über ein Jahr.

Mittelkonsole:

Ja das Ding ist dick. Der P2 ist ganz klar ein „Drivers Car“ also dafür ausgelegt, dass man auch sportlich damit fahren kann und soll. Wenn man das tut, dann ist das rechte Bein auf oder über einem der beiden Pedale und die Mittelkonsole ist daher völlig irrelevant. Allerdings erzeugt sie so das Gefühl, dass man gut im Auto eingepackt und somit mit dem Fahrzeug verbunden ist. Auf der Autobahn sieht die Sache hier dann anders aus. Gerade durch die ganzen Helferlein, die auch sehr gut funktionieren, braucht man die Beine praktisch nicht. Jetzt hatte ich das Problem, dass mein rechtes Bein zu wenig Freiraum hatte. Da ich nicht nach rechts komme, musste ich den Fuß unter das Pedal legen, das war mir aber nicht sicher, da ich so im Bedarfsfall keine Chance habe schnell aufs Pedal zu kommen. Beim Anwinkeln des Beins wurde es dann zwischen Mittelkonsole und Lenkrad eingeklemmt. Ich habe das Lenkrad dann einen Hauch höher gestellt und dann ging es. Was man noch sagen muss ist, dass der Boden im Pedalbereich nach vorne hin abfällt. Dadurch ist das angewinkelte Abstellen des Fußes auch etwas unangenehm, da der Fuß nach vorne überstreckt wird. Hier muss großen Menschen einfach klar sein, dass man ein wenig suchen muss bis man eine bequeme Position für lange Autobahnfahrten gefunden hat.

Türverkleidung:

Hier muss ich anmerken, dass die Türverkleidung etwas zu schwach unterfüttert ist. Ich fahre seit Jahren eigentlich immer mit dem linken Arm auf der Türauflage und der Hand am Lenkrad. Das passt beim P2 natürlich perfekt, dass Tempomat usw. auf der linken Seite des Lenkrads sind. Die Polsterung unter dem Leder bzw. dem Stoff ist hier aber zu dünn. Daher liegt der Arm und vor allem der Ellbogen sehr hart und das ist auf längere Zeit unangenehm. Falls es hier möglich ist, dann würde ich mir eine etwas dickere Unterfütterung wünschen.

Geräuschkulisse:

Hier war ich sehr überrascht wie leise der P2 auch bei höheren Geschwindigkeiten ist. Man kann sich gefühlt immer mit normaler Lautstärke unterhalten und muss nicht lauter sprechen. Die Geräusche die man in den Innenraum bekommt kommen meiner Einschätzung nach eher von der Straße. Hier bin ich gespannt ob der P2 mit den 19-Zöllern noch eine Idee leiser ist.

One-Pedal-Drive:

Das ist die beste Umsetzung die ich bis jetzt gefahren habe. Ich kenne diese Fahrweise bereits seit Jahren vom i3, aber der P2 macht es hier eindeutig besser. Warum ist das so? Die Verzögerung beim P2 ist noch stärker und das Fahrzeug komme sowohl bergauf als auch bergab zu einem vollständigen Stillstand und bleibt dann auch stehen. Kein Wegrollen nach vorne oder nach hinten. Kein längeres „dahinschleichen“ wenn man bergab fährt. So soll muss das sein! Bravo. Das Beste daran ist aber, dass man die Wahl hat hier auch einmal ohne Rekuperation zu fahren, wenn man das möchte. Das habe ich beim „manuellen“ Fahren auf der Autobahn ab und zu gemacht, da Rollen immer effizienter ist als Beschleunigen und Rekuperieren. Was man hier auch sagen kann ist, dass der Wagen auch gut rollt und man nicht das Gefühl hat, dass er bremst. Die Funktion ist super schnell erreichbar und umzustellen. Alles richtig gemacht. Was ich vergessen habe war zu testen ob ich das auch über den Google Assistent einstellen kann. Jedem der es noch nicht kennt sei gesagt: Man gewöhnt sich super schnell daran bzw. lernt es lieben.

Heckscheibe:

Ja sie ist klein. Aber für mich ist die Sicht nach hinten dennoch gut fürs Fahren. Zum Parken habe ich die Heckscheibe noch nie genutzt. Hierfür hat man die Spiegel mit den von Daniel beschriebenen Funktionen zum Anklappen, was einzeln auswählbar ist. Die 360° Kamera wird hier aber schnell das Mittel der Wahl werden, ich brauche hier aber noch etwas Erfahrung. Was mir noch positiv aufgefallen ist: Auch als großer Mensch kann ich durch Spiegel und Heckscheibe gerade nach hinten sehen. Ich kenne Fahrzeuge, da kann ich bei gerader Sitzposition nur schräg nach unten sehen, da der Spiegel von der Position her zu tief sitzt. Für mich daher voll OK.

Spiegel:

Ich liebe das rahmenlose Design und empfinde die Spiegelflächen als ausreichend groß. Luciana mochte besonders den Totwinkel-Warner. Die Einstellung der Spiegel wird natürlich auch im Fahrerprofil gespeichert.

Heckklappensensor:

Auch hier stimme ich Daniel zu. Ein etwas schnelleres Ansprechen oder Feedback jeglicher Art wäre hier wünschenswert. Ich wusste das mit dem Kick zum Glück und hatte daher keine Problem. Aber es ist etwas komisch, dass man am Fahrzeug steht, es kickt und dann erst einmal nichts passiert. Hier könnte man z.B. über die Heckleuchten einen kurzen Puls laufen lassen sobald ein Kick erkannt wurde, wenn man die Klappe erst mit der aktuellen Verzögerung öffnen lassen will. Aber es funktioniert zuverlässig und gut, wenn man den Schlüssel dabei hat.

Schlüssel:

Ich denke den muss ich nicht mehr kommentieren. Die Grundform, dass er sehr flächig ist, halte ich für gut, dadurch kann man ihn gut in der Hosentasche platzieren. Aber auf mich macht er den Eindruck einer last-minute Aktion. Er wirkt absolut nicht hochwertig un eher wie eine 5€ Garagentor Fernbedienung. Auch wenn man später die App nutzen wird verdient ein derart geniales Auto auch einen hochwertiger wirkenden Schlüssel. Was ich mir hier noch wünschen würde: Wenn man schon einen Chip braucht um laden zu können, dann sollte man dem Schlüssel einen Chip verpassen und den Plugsurfing Account einfach auf den Schlüssel legen.

Laden:

Bei uns war das laden nicht ganz so einfach und wir hatten hier schon das eine oder andere Problem. Das liegt entweder an flaschen Schwellenwerten für die Erkennung der Steuer-Pins oder die Pins im Auto sind wirklich zu kurz. Was ist passiert? Beim Loslassen des schweren Ladekabels auch nachdem verriegelt war und die Ladung gestartet wurde ging das Fahrzeug sofort auf Störung. Nach 4 Säulen und rund 15 Versuchen hatte ich dann die Idee das Kabel mit einer Wicklung anzustecken, dadurch wurde der Stecker dann eher nach oben gedrückt. Beim zweiten Versuch ist die Ladung dann vollständig durchgelaufen. Das sind aber Kinderkrankheiten und werden sicher bald behoben sein.

Ladeleistung:

Das ist mit mein größter Kritikpunkt am P2. Für mich ist es hier nicht ganz relevant ob ich exakt 150kW oder nur 136kW erhalte, aber der Verlauf der Ladekurve ist aktuell einfach schlecht. Diese harten Stufen die die Leistung sehr früh schon auf knapp 80kW und dann bei 80% auf 30kW reduzieren halte ich für viel zu restriktiv. Dadurch ergab sich bei unserer Ladung von 11 auf 84% eine durchschnittliche Ladeleistung von unter 80kW. Hier ist Besserung versprochen und ich hoffe sehr, dass dies rasch umgesetzt wird. Es sollte klar der e-tron als Vorbild gelten der technisch ähnlicher ist als das M3. Lieber eine konstant hohe Ladeleistung als für eine super kurze Zeit 250kW und dann throtteling aufgrund von Überhitzung wie beim M3. Wenn die e-tron Kurve nicht erreichbar ist, dann bitte wenigstens ohne diese harten und sehr großen Stufen. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass die Leistung ab 45% zurück gefahren wird, aber halbieren ist einfach etwas zu krass. Zumal das nur noch rund 1C sind.

Verbrauch:

Hier denke ich ist auch noch etwas Luft nach oben. Klar reden wir hier über ein 2,1 Tonnen Fahrzeug mit cW 0,278 und 300kW Leistung. Aber gefühlt waren Verbräuche unter 20kWh/100km nur schwer realisierbar. Ich habe für die gefahrene Strecke aber nicht ansatzweise eine Einschätzung was andere Fahrzeuge gebraucht hätten. Auch für diesen Punkt haben wir aber schon die Info bekommen, dass noch optimiert wird.

Sitzbelüftung und Leder:

Ich finde, die Belüftungsfunktion perfekt. Die Lüftung ist auf Stufe 3 etwas hörbar, wenn sonst alles still ist aber nicht stören laut. Wie mich Daniel schon zitiert hat: Es bläst auch auf Stufe 3 kein Orkan aber der Effekt ist praktisch sofort bemerkbar. Nach längerer Fahrt habe ich auf Stufe 3 dann oft einen Luftzug am Rücken wahrgenommen und dann auf Stufe 2 reduziert. Wer vorab einen Vergleich ziehen möchte, kann gerne einen Volvo mit Belüftung Probe fahren. Die 90er Modelle sind etwas leiser aber die 60er Modelle entsprechen in Lautstärke und Lüftungsstärke sehr gut dem P2. Steuerbar ist die Lüftung perfekt über den Assistenten und man kann Sitzlüftung zusammen mit Sitzheizung betreiben. Ich weiß nicht warum man das tun wollen würde, aber es geht. Das Beste kommt zu Schluss: Als Fahrer muss man sich keine Gedanken um die Sitzbelüftung machen. Einmal eingeschaltet bleibt die Lüftung auf der eingestellten Stufe stehen auch nach längerer Standzeit. Perfekt gemacht. Ich bin hier kurz vor Rückgabe der Fahrzeuge noch rund 15 Minuten mit einem Fahrzeug mit Stoffsitzen gefahren und hier hat sich meine Einschätzung der Sitzbelüftung dann endgültig bestätigt. Der Unterschied war für mich sehr deutlich und mir wurde auf dieser kurzen Strecke deutlich zu warm. Zuvor sind wir gut zweieinhalb Stunden ohne Pause mit Sitzbelüftung gefahren.

Das Leder hatte leider wirklich schon etwas gelitten. Wie schon beschrieben wurde, waren die Sitze nicht wirklich fest bespannt und daher gab es bereits nach 4000km Falten und stärkere Abnutzung an eben diesen Falten. Das war hoffentlich nur ein Manko der ersten Fahrzeuge sonst werden die Sitze wohl schnell etwas schäbig aussehen und das wäre super Schade.

Fahren:

Der P2 liegt auch mit dem Standard Fahrwerk satt und sportlich auf der Straße aber sicher nicht unangenehm hart. Wir sind viel auf der Autobahn gerollt und das ist vom fahren her leider super unspektakulär. Der P2 liegt super auf der Straße und egal wie schnell man fährt wirkt er immer souverän und stabil. Wir haben ihn dann auch mal für gut 40 km über die Landstraße gescheucht und sind zu unserem Glück in bergigem Gebiet gelandet. Soweit ich denn durfte habe ich es da in der einen oder anderen Kurve schon etwas mehr krachen lassen. Auch bei sehr starkem Beschleunigen in der Kurve blieb der P2 stabil und folgte brav dem zuvor eingeschlagenen Kurs. Kein Ausbrechen oder Untersteuern, wenn ich es aber auch auf keins der beiden wirklich angelegt habe. Ich werde später noch einen kleinen Vergleich zum Performance Paket ziehen.

Fahrleistung:

4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h lesen sich super unspektakulär, wenn man von 2,x oder 3,x Sekunden hört und liest. Aber es sei jedem gesagt, dass der Vortrieb gewaltig ist und das in jedem Geschwindigkeitsbereich. Egal wann man den rechten Fuß fallen lässt, marschiert der P2 derart vehement nach vorne, dass allen Zweiflern die Spucke wegbleiben wird. Es gibt keinen expliziten Launch-Mode aber man kann die Bremse treten, Vollstrom geben, dann spannt der Wagen leicht vor und wenn die Bremse gelöst wird, dann geht es ab.

Lenkung:

Ich habe alle 3 möglichen Lenkradeinstellungen probiert und muss leider sagen, dass mich keine zu 100% überzeugt hat. Das liegt aber nicht an der nötigen Lenkkraft, denn das ist das einzige was sich ändert. Es ist für sehr schwer zu beschreiben woran das liegt. Ich möchte es dennoch versuchen. Bei minimalsten Bewegungen oder beim Beginn der Bewegung hatte ich das Gefühl, dass es sich erst frei bewegen lässt und dann erst die Gegenkraft und die Radbewegung einsetzt. Dadurch wirkt das Feedback irgendwie künstlich und nicht direkt. Ich denke auch hier hat Polestar noch die Möglichkeit OTA zu verbessern. Was man hier meiner Meinung nach machen müsste, wäre dass Lenkbewegung und Kraft noch schneller einsetzen. Ich hoffe man kann ganz grob verstehen was ich meine.

Pixel-LED Licht:

Meiner Einschätzung nach ist das Licht genial. Bei meiner Nachtfahrt wurden der Verkehr immer gut maskiert und ich habe keine Lichthupe erhalten. Die Scheinwerfer lenken gut mit, sodass der Fokus schön in die Kurven gelegt wird. Genau so wollte ich das immer haben. Es gibt offenbar keine Mindestgeschwindigkeit für das aktivieren des Fernlichts, daher sind wir dann auch mit Fernlicht durch die 30 Zone einer Ortschaft gefahren. Aber auch hier das für mich Beste: Einmal eingeschaltet muss man sich nie wieder mit dem System beschäftigen. Es bleibt aktiviert und macht alles automatisch.

Mein Bescheidener Vergleich zum Performance Paket:

Ich habe das Performance Paket nur kurz in Köln für ca. 10 km und 15 Minuten gefahren. Da die meisten Geräusche über das Fahrwerk ins Auto kommen, ist mir aufgefallen, dass das Performance Paket bei schlechter Fahrbahn etwas lauter ist. Ich habe ein wenig versucht etwas schneller in die eine oder andere Kurve zu fahren, aber in der Stadt ist das sehr begrenzt möglich. Mein Gefühl war, dass das Performance Paket schon etwas stabiler liegt und ein kleines Bisschen weniger wankt. Es ist schwer zu beschreiben, aber es war schon mehr Go-Kart like im Vergleich zum non Performance. Ich gehe schwer davon aus, dass das Performance Paket im Grenzbereich stabiler ist, aber dafür muss man andere Strecken fahren. Durch das phänomenale One-Pedal-Driving habe ich auch keinen Unterschied bei den Bremsen feststellen können. Wenn man auf die Bremse tritt, dann stehen beide schnell, souverän und bremsen stabil ab. Auch hier die Vermutung, dass das Performance Paket auf der Rennstrecke länger volle Leistung bringt

Mein Fazit ist hier:

Jeder der das Performance Paket gewählt bekommt auch einen guten Mehrwert für sein Geld. Wer das nicht getan hat, wird bis auf die Optik wohl nichts vermissen. Beide Käufer haben in jedem Fall alles richtig gemacht und können sich auf viele Jahre mit einem tollen Auto freuen.

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Danke auch für den sehr ausführlichen Bericht.

Am meisten habe ich wirklich vor der Mittelkonsole Sorge. Ich bin selbst auch 1,91 m groß und recht breit. Hoffe echt, dass ich mich da nicht voll eingezwängt fühle und nicht weiß wohin mit meinem rechten Bein.

Danke für die super ausführliche Zusammenfassung.
Bei Deinem Ladebild dachte ich erst Du brauchst eine Anleitung wie man ein Kabel richtig einsteckt :rofl: nachdem ich aber Deinen Text dazu gelesen hab war es verständlich, Du weißt wie man ein Kabel ansteckt :+1: :muscle: :pray:
Man merkt auch dass Du schon Stromer gefahren bist, für mich erfreulich, dass das Segeln gut funktioniert. Wenn man dann mit dem Bremspedal abbremst sollte ja zunächst rekuperiert werden. Da hat ja jeder E-Fahrer seine Philosovie.

Danke für Deinen sehr kompetenten Bericht.
Wir werden sicher Daniel’s und Deinen Bericht in Erinnerung haben und vergleichen, wenn wir dann endlich selbst in unseren Autos fahren dürfen.
Jeder hat seine Wunschvorstellungen und es erscheint mir sehr sicher, dass für jeden der eine oder andere Wunsch erfüllt wird.
Beim ‚Segeln‘ müßte der Polestar wegen seiner 2 Synchron-Permanentmagnetmotoren aber unwirtschaftlicher fahren als mit One-Pedal oder Fahren mit Tempomat. Das ist anders bei Asynchronmotoren mit Käfigläufer. Eine mechanische Entkopplung der Motoren dürfte der Polestar ja wohl nicht haben. Aber das ist mir noch nicht klar. Deshalb würde ich gern einmal mehr von der verbauten Technik sehen.

Die Idee finde ich sehr gut, da man die Möglichkeit mit der breiten LED-Heckleuchte ja auch hat!
Muss man in der Mitte „kicken“, oder ist der Sensor so breit, dass es auch seitlicher geht?

Coole und effektive Idee!

Das liest sich doch gut und ist mir persönlich auch sehr, sehr wichtig!

Ansonsten gefällt mir bei deinem „Roman“ auch wieder die konstruktive Kritik und der persönliche Eindruck.

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Hab mich hier angemeldet nachdem ich das video gesehen hab.
Jetzt habe ich den Bericht gelesen und bin begeistert.
Danke für all die details.
Jetzt gehts weiter stöbern. :grin:

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Viel Spaß :+1:t2: Und viel Erfolg :blush:

ich finde es toll dieses Forum gefunden zu haben
die Berichte sind sachlich , aber trotzdem schon mal mit einem Augenzwinkern,
das Video ist handwerklich und kreativ sehr gut gemacht.
RESPEKT !

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Tolle Bericht von Euch beiden, @Daniel und @Wolfgang.
Ich habe bisher nur bei 0 km/h auf dem Fahrersitz eines Polestar 2 gesessen, und es gibt eine einzige Sorge, die mir dabei auffiel, und von der ich gern wüßte, ob sie euch beim längeren Fahren auffiel oder störte:
Die A-Säule schien mir ziemlich weit ins Gesichtsfeld des Fahrers gerückt zu sein, das Sichtfeld dadurch seitlich eingeengt. Beim TM3 war dies für mich ein fast schon SUV-artig weites Blickfeld.

Ist euch dazu etwas aufgefallen? Eingeengt vom Blickfeld? Oder alles ok?

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Da es mir absolut nicht aufgefallen ist - kann ich dir nur dies dazu sagen :innocent: Aber denke das ist die beste Antwort die du dazu hören kannst :grin:

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A-Säule hat mein Blickfeld nicht eingeschränkt. Bin aber auch überwiegend Autobahn gefahren. @LudgerS war die B-Säule etwas im Weg. In vielen Situationen helfen Fahrassistenz und Kamera. Muss sich im Alltagstest dann zeigen

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Meiner Meinung nach war die gesamte Rundumsicht nach vorne super.
Gerade die A-Säule empfand ich als super schlank. Die ist in meinem aktuellen Auto super breit und blockt dort schon einen großen Teil der Sicht.