Effizienz - Reichweiten-Rating

Hallo zusammen,

der erste Roadtrip mit mehr als 2000 km liegt hinter uns.
Die Ladestops waren zum Teil sehr langwierig, da aufgrund verschiedener Probleme - vor allem der fehlenden Vorkonditionierung - die Ladeleistung nur selten über 150kW kam.
Darüber habe ich in diesem Thread gepostet: Ladeleistung Schnelllader - #12 von nissl

So nun zu meiner Problematik.
Mit meinem Tesla habe ich mir angewöhnt beim Laden so aufzuladen, dass ich +10% Reserve habe wenn ich auf der Langstrecke von Ladepunkt zu Ladepunkt fahre. Da ich Zuhause laden kann kommt es ein bisschen auf den Tag und die Tageszeit an, wie wahrscheinlich ich nochmal Fahren will. Komme ich nachts an, kann er auch gerne leer sein.
Somit plante ich bei der letzten Etappe heute Mittag, dass ich mit 19% Reserve zuhause ankommen sollte.

Kurz vor Zuhause habe ich nochmal ein Foto gemacht:

Das sind die Drive Stats:

Ich fahre die Strecke zu 90%mit dem Auto Pilot auf 130km/h
Also nicht schneller und 130 wo möglich.

Was zum Geier stimmt mit meinem Auto nicht?
Er ist mit 22,8kWh/100km theoretisch nicht so schlecht, aber dieser Unterschied von ~12% in der Berechnung kann wirklich nicht sein.

Noch ein bisschen Mathematik:

0,228kWh/km
Gesamtverbrauch=0,228⋅282=64,296kWh

Ich habe bei dem Ladestop 73kWh geladen.

Irgendwie hab ich das Gefühl der Tank hat ein Loch…

Die Fahrt mit dem Autopilot ist unterm Strich sicherlich effizient. Allerdings geht er auch bei Situationen stark in die Eisen wo ich selbst nur leicht verzögern würde. Wenn er das nicht mit der Reku macht, verschwende ich natürlich eine Menge Energie.

Wie sieht das aus, habe nur ich das Problem?
Könnte es sein, dass das mit dem Problem meiner Heizung zusammenhängt ?
Er einfach für die Boardtechnik zuviel Saft ausserhalb vom Antrieb braucht ?
Ist es einfach nur ein simpler Softwarefehler?
Bin ich das Problem und denke falsch?

Aus Erfahrung mit meinem Model 3 Weiss ich, dass das immer gut ausging, wenn ich mir vorgenommen hab mit 10% anzukommen, dann kam ich halt mit 9% an, wenn ich vorher noch den Bleifuss hatte, dann halt nur 7%. Aber das ich kurz vor Leer ankam, war nie der Fall.
Für einen unerfahrenen Fahrer, wäre ich auf diesem Roadtrip aber mit Sicherheit mit dem örtlichen ADAC Partner bekannt geworden…

Hi Dennis,

Hatte auch vorher ein Model 3. Habe dieselbe Erfahrung gemacht. Irgendwas stimmt hier nicht zusammen und die Kalkulation geht sich bei Polestar auch irgendwie nicht aus. Die 22,8 decken sich auch mit meinem Langzeitschnitt (4000km). Vielleicht sowie vieles ein Softwareproblem. Man muss hier eher mit 20% Reserve rechnen, damit man auch ankommt.

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Hi Dennis,
Hi Christian,

wenn ich alles richtig nachverfolgt und verstanden habe, hat Dennis einen LRSM und Christian einen LRDM - alleine daraus sollte doch eigentlich, selbst bei einem relativ gleichen Tripprofil, ein unterschiedlicher Verbrauch resultieren, oder?

VG Patrick

Gute Frage, für die die 4000km habe ich ein wenig mehr als ein Monat gebraucht. Da war es auch noch teilweise recht warm draussen. Ich fahre grundsätzlich eher passiv.

Ich hatte auch mehrere Tesla. Die beziehen sehr viele Daten in den Verbrauch ein: Wetter im allgemeinen, Windgeschwindigkeit, Temperatur, Steigung/Gefälle auf der Strecke, die Vorkonditionierung, wissen wieviele Passagiere mitfahren, die Rädergröße wird berücksichtigt usw. Die haben einfach Daten im Überfluss. Sie haben per OTA die Leistung erhöht, die Bremsen verbessert und vieles mehr.
Aber sicher wird Polestar es bearbeiten.

Du hast da einen Fehler in deinem Ansatz:

Den Gesamtverbrauch kannst du rechnerisch nicht mit dem Durchschnittsverbrauch berechnen. Damit erhältst du nur einen Näherungswert.
Weiterhin musst du (meiner Meinung nach) bei deiner geladenen Energie noch einen gewissen Ladeverlust abziehen.

Kleines übertriebenes Beispiel: Du fährst die ersten 10 Minuten Vollgas, was extrem den Akku leer zieht und anschließend 3h mit 100kmh. Dabei erhältst du auch einen recht niedrigen Durchschnittsverbrauch, kommst aber auch nicht weit, weil du den Akku in den ersten 10 Minuten recht stark geleert hast.

Anhand deiner geladenen 73kWh könnte man folgende Rechnung aufstellen:
73kWh - 5% Verluste = 69,35kWh
69,35kWh : 282km * 100 = 24,59kWh/100km

Das Google Maps bei der Planung ganze 12% daneben liegt, ist schon recht viel - normalerweise stimmt das immer recht genau, eher Richtung +/- 5%.

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Danke für die Einschätzung.

Ich habe zusätzlich noch den Verdacht, dass was bei meinem poli mit der Wärmepumpe oder der PTC Heizung nicht stimmt.
Das kann sich natürlich auch sehr negativ auf den Verbrauch auswirken.

Jedenfalls ist bei meinem alles was mit heizen zu tun hat sehr schwierig.

Wird einfach nicht richtig warm und es dauert etc.

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Ich sehe hier in Wesentlichen nur ein Problem und das ist die schlechte Verbrauchsprognose von Google Maps. Die war im P2 immer sehr gut, solange man nicht bei einer Fahrt stark von seinem gewohnten Fahrprofil abweicht.

Im P4 kommt Google mit der Prognose irgendwie noch nicht klar - keine Ahnung, warum. Ich habe dasselbe Phänomen.

Der Verbrauch selbst von 22-23 kWh ist nicht spitze, aber das braucht er nun mal. Im hier verlinkten Video ist der Verbrauch im Vergleich mit ähnlichen Fahrzeugen ja gar nicht so schlecht. Dass Tesla bei der Verbrauchsanzeige einige Stromverbraucher ignoriert, wurde schon oft thematisiert.

Dazu kommen dann Ladeverluste, die je nach Ladetechnik, AC oder DC, und Leistung zwischen 5-15% liegen können.

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Als ich den P4 im Oktober mit 20" Sommerreifen und Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad übernommen habe, war die Prognose auf 300km maximal 2% falsch. Bei aktuellen Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad mit 20" Winterreifen ist die Prognose auch bis zu 15% falsch. Reifen? Heizung? Kalter Akku? Feuchte Luft? 4.1.10er Software (kam gleichzeitig mit den WR)?

Schon möglich.
Ich denke, dass es da einen Zusammenhang zwischen der falschen Temeraturanzeige und der Berechnung gibt.
Wenn der Wagen denkt es hat zwischen 8 und 12 Grad obwohl es zwischen -1 und 4 Grad hat, dann ist das schon was.

Ich habe heute meinen Werkstatttermin wahrgenommen und den Wagen stehen lassen. Wenn es Neuigkeiten gibt, melde ich mich.

Habe diese Woche knapp 1000km runtergespult bei 1-3 Grad, von Zürich nach Genf, von Genf nach St. Gallen, viel Autobahn und wo möglich Pilot Assist auf 130Km/h. Batterie Prediction war immer spot on, +/- 3%

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Ich habe nochmal eine Frage zum Verbrauch.
Mein PS4 DM alle Extras, 22 Zoll, … verbraucht laut Anzeige im Schnitt immer locker jenseits der 30 kw/h.
Bei, in meinen Augen, gemäßigter Fahrweise im Reichweiten / Eco Modus mit abgeschalteten Frontmotor.
Unter 21 kw/h habe ich ihn selbst bei extrem vorsichtiger Fahrweise auf 20 km Landstraße nicht bekommen.
Auf den letzten 68 km mit 19 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit Kurzstrecke liege ich gerade bei 38,9 kw/h.
Mein ehemaliges Tesla Model 3 Performance hat auf 80.000 km, immer eher sportlich (immer Sport Modus) gefahren und öfters auf der Bahn um 240 km/h, im Gesamtdurchschnitt 20 kw/h gebraucht.
Heute bin ich 70 km Landstraße mit einem Audi SQ6 gefahren - bewusst nicht zurückhaltend, um mal einen Vergleich bei meiner Fahrweise zu haben:
17,7 kw/h im Schnitt.
Bin ich zu blöd zum Polestarfahren, oder stimmt mit meinem Wagen etwas nicht?

Ich verstehe es auch nicht so richtig. Mein PS 4, SM, 20 Zoll Felgen, alle Extras, verbraucht aktuell 25,5 kW pro 100 km. Der Verbrauch seit Anschaffung (Ende August) bei ca. 6.000 gefahrenen Kilometern, darunter einige Langstrecken, liegt bei 20,5 kW/ 100 km.
Entweder der Wagen reagiert im Verbrauch sehr stark auf die jetzt kälteren Temperaturen oder der Software Update hat etwas zum schlechteren verändert.

@Kaschy @Loxten55 Hi vermutlich liegt es an der noch nicht funktionierende Vorkonditionierung der Batterie. Ähnliche Fälle sind auch bekannt mit der Launchversion des PS2 worunter meiner.

Nun ja:
Winterzeit bedeutet aus meiner P2-Erfahrung einen Mehrverbrauch von ca. 20%, insbesondere auf kürzeren Strecken kann es sogar noch höher werden.

Da der P4 ja nun auch schon an sich einen höheren Verbrauch hat, schlagen die 20% natürlich in absoluten Zahlen auch deutlicher durch.

Ich sehe da für mich (fast ausschließlich Kurzstrecke im Moment) keinen erheblichen Unterschied zum „normalen“ Verhalten - sprich: normaler Mehrverbrauch.

Alles unter +8°C waren beim P2 schon immer deutlich mehr, weil dann die Akku-Heizung usw. bei Bedarf anspringt. Wenn die Temperaturen dann noch weiter sinken, macht das gar nicht soooo viel aus, lediglich das Auskühlen des Akku-Blocks geht halt schneller.

Wie gesagt bin ich ja schon 4 Winter E-Auto, wenn auch Tesla, gefahren und kenne den Mehrverbrauch im Winter.
Aber dass ich selbst bei zurückhaltendster Fahrweise alleine im Auto mit gaaanz vorsichtiger Beschleunigung und größtenteils 70 km/h hinterm LKW nicht unter 21 kw/h komme, ein Audi SQ6 (Vollausstattung, 21 Zoll und 3 Insassen) unter vergleichbaren Bedingungen, nur wesentlich zügiger gefahren, (gestern) 17,7 kw/h verbraucht - und mein aktueller Verbrauch auf Kurzstrecke (immer im Eco Modus) auf 40 kw/h zugeht, das übersteigt für mich das Erklärbare?
Und wie gesagt:
Mit meinem Tesla Model 3 Performance bin ich fast ausschließlich im Sportmodus gefahren, immer, naja, gerast, oft durchgetreten, auf der Bahn häufig sehr hohe Geschwindigkeiten - meinen PS4 „streichle“ ich dagegen im Eco Modus.
Ich war auf 5-10 kw/h Mehrverbrauch bei identischer Fahrweise eingestellt.
(Schlechterer cw-Wert, größere Stirnfläche, größere Reifen, höheres Gewicht - das muss ja so sein / Physik)
Der nahezu doppelte Verbrauch bei klar zurückhaltender Fahrweise mit fast nur Heckantrieb erscheint mir jedoch viel zu hoch?!

schaust du in der App oder im Auto?
In der App steht bei mir 23,7kWh / 100 km auch SM

Beispiele Reichweite Rädergröße:
Tesla Model S: 19" = 723 km, mit 21" = 634km
VW ID 7: 19" = 579 km, mit 21" = 546 km

Nicht jeder Hersteller ist bei der Anzeige im Bordcomputer ehrlich…
Der echte Verbrauch mit Abrechnung der Ladesäule und damit auch den Ladeverlusten interessiert.

Problematisch ist der Vergleich Tesla zu Polestar.

Ich weiß, dass beim Tesla im Verbrauch, der im Auto angegeben wird, bei weitem nicht alle Verbraucher mit drin sind. Daher sind da immer schöne Zahlen zu sehen.

Wenn jetzt im Winter die Heizleistung für die Batterie z.B. nicht berücksichtigt wird, dann fehlen da Werte, die das Ergebnis natürlich erheblich beeinflussen. Welche Werte berücksichtigt werden und welche nicht, weiß ich nicht, nur dass einige einfach nicht im Wert drin sind.

Effektiv wirst du nur einen Vergleich erhalten an der Ladesäule mit Ausweis aller Ladedaten und -Verluste.

Aber ja: Der Polestar 4 gönnt sich schon ein paar kWh.

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Mein P4 LRDM mit Performance Pack braucht aktuell im Dezember zwischen 22 und 25kW.

Mein Durchschnitt seit Ende September und 8500km liegt bei 22.1kW, als es noch wärmer war (die ersten ca 3000km) war der Schnitt bei 21.5kW.

Allerdings in der Schweiz und 130km/h max sowie einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50km/h total…

Über 30kW nach Ende einer Fahrt hatte ich noch nie, das Maximum lag bei rund 26kW…