Hallo zusammen, ich bin hier recht frisch unterwegs und wollte einfach mal berichten wie es so ist den zum Kaufzeitpunkt günstigsten PS2 auf Mobile Deutschland zu kaufen.
Vorgeschichte:
Ich habe seit 2019 einen Volvo V70 T5 P2 gefahren als mein erstes Auto und bin wohl durchaus das, was man als Carguy bezeichnen könnte. Ich habe schnell erkannt, wie gut es mir mit meinem „alten Schweden“ im Vergleich zu vielen anderen ähnlich alten Autos aus meinem Freundeskreis wirklich geht und was für ein toller Hersteller Volvo ist. Leider muss man sagen, dass die Unterhaltskosten für so ein altes Auto leider in meinem Fall nicht sehr gering waren. Ich schätze, ich habe einfach den V70 mit meinem Fahrprofil „überrascht“ indem ich fast 25tkm im Jahr gefahren bin, mit durchschnittlichen Strecken von 18 bis 25 km. Nach etwas über 4 Jahren Besitz und fast 12.000 € an Reparaturkosten habe ich dann doch, viel zu spät, die Reißleine gezogen.
Ich habe einige Wochen den Markt beobachtet und dort ist mir schnell aufgefallen, dass es wohl kaum einen besseren Zeitpunkt geben könnte, um relativ günstig einen Mittelklasse Stromer zu kaufen. Ich habe während meiner Recherche auch nach anderen Volvo Modellen, auch Verbrenner, und anderen Elektroautos von anderen Marken geschaut. Insgesamt war aber die Leistung des PS2 einfach zu gut, besonders beim Dual-Motor wegen der überdurchschnittlichen Höchstgeschwindigkeit.
Durch meine Arbeit durfte ich einen e-Golf 7, einen BMW i3, einen ID.3 und die Variante von Cupra den Born fahren. Ich habe dabei stark auf die Unterschiede bei der Fahrt und insbesondere der Innenraumqualität geachtet. Ohne viel auszuholen, der Golf war gut, aber einfach zu klein und kein Reichweitenwunder, selbst als Facelift nicht.
Der BMW war hauptsächlich interessant wegen der Vollcarbon Konstruktion, sonst leider optisch „kein Highlight“ und auch zu klein und zu geringe Reichweite. Der ID.3 ist im Vergleich natürlich sehr viel neuer und ausgereifter was Technik und Reichweite angeht als die beiden anderen. Da hat es dann auch das erste Mal etwas „Klick“ gemacht bei mir, auch aufgrund des ACC und der Lenkradheizung, primär aber wegen der Reichweite. Der Cupra Born war vom Innenraum her dann auch sehr viel „spiegelfreier“, da der ID.3 ja bedauerlicherweise komplett mit Klavierlack verkleidet ist. Ich fand die Qualität des Innenraums vom Cupra eigentlich auch OK, zumindest bis ich im Polestar Showroom in Bochum mal in einem PS2 gesessen habe.
Sofort habe ich mich im PS2 „wie Zuhause“ gefühlt. Die Ähnlichkeiten der Innenräume vom alten V70 und zum Polestar sind teilweise gravierend. Auch der Unterschied in der Qualitätsanmutung des Cupra und des Polestars haben dann den Gedanken „das muss ich haben“ gefestigt.
Es musste Probegefahren werden! Der Polestar Showroom ließ mich leider nicht fahren, da ich meinen Führerschein noch nicht lange genug besitze. Ich musste also leider einen Händler für eine Probefahrt „ausnutzen“ und schaute nach Autos in der Nähe. Da habe ich dann zufällig gesehen, dass der günstigste LRDM in Deutschland aktuell in Düsseldorf steht. Also eine Probefahrt vereinbart und mir das Auto angesehen. MJ21 mit 148000 km gelaufen, im Gegensatz zum Cupra mit frischen 1250 km Laufleistung hatte der Polestar keine erkennbaren Abschürfungen im Innenraum. 
Im Vergleich zum Cupra hatte der Polestar überragende Rekuperationsleistung und ein wahnsinnig gutes OPD im Gegensatz zu dem „Brake“ Fahrmodus des Cupra. Was jedoch dem Polestar die Krone aufgesetzt hat, war der Unterschied im Anhalten mit ACC hinter einem anderen Fahrzeug an der Ampel. Der Cupra hat es gefühlt nicht geschafft sein eigenes Bremssystem unter Kontrolle zu haben und hat reichlichst ruckelig und ruckhaft, mit deutlich spürbarem Übergang zwischen Rekuperation und mechanischer Bremse, „angehalten“. Der Polestar hält mit OPD so sanft an, dass man teilweise gar nicht spürt, ob man angehalten hat. Der absolute Wahnsinn und ein unglaublich gigantischer Unterschied, den man einem „gewöhnlichen Verbrennerfahrer“ gar nicht richtig erklären kann. 
Nun gut, ich war also hin und weg. Wie überzeugt ich wirklich war, sollte jedem, der schonmal ein Auto gekauft hat, klar sein, wenn ich sage, dass zwischen der Probefahrt und dem Abholtag nur 4 Tage vergingen. Ich habe den Händler so sehr genervt, dass dieser mich von einem P+R Parkplatz an einem Samstagmorgen mit seinem Privatwagen abgeholt hat, um mir den PS2 auf dem Hof seiner Werkstatt, die noch den TüV gemacht hatte zu übergeben. 
So, was hat der Spaß gekostet? Ich habe, denke ich, einen recht fairen Preis bezahlt. Vielleicht nicht so günstig wie es hätte sein können, aber es passt für mich. MJ21 148000 km LRDM für 22.900 € und 92% SOH. Den SOH habe ich beim Händler auf dem Hof mit einem Laptop und VDASH ausgelesen als ich mir den Wagen natürlich auch von unten ansehen durfte.
Ich behaupte, da kann man nicht meckern. Ich plane das Auto so lange wie möglich zu fahren, schön wäre natürlich das Auto so alt werden zu lassen wie meinen V70, aber ob das realistisch ist, wird nur die Zeit zeigen.
Vielleicht inspiriert es ja einen, der es liest, sich einen gebrauchten PS2 mit vielen km darauf zu kaufen, ich bin nun nach 1500 km Fahrleistung im letzten Monat sehr zufrieden mit dem Auto.
LG
Und danke für deinen Bericht. Bei mir war es ähnlich. Ich habe erst am 25.03.22 meine Fahrprüfung gemacht (mit 35 Jährchen auf dem Buckel). Einen Tag später, am 26.03.22 habe ich mir einen Polestar bestellt (MJ22 bestellt, wurde dann aber auf MJ23 umgestellt, deshalb dauerte es auch bisschen länger bis zur Übergabge). Noch nie live gesehen, geschweige denn Probegefahren. Aber die Berichte, Fotos und Videos haben es mir so angetan, dass ich ihn blind bestellt habe. Ich dachte dann 2 Monate später trotzdem, dass vielleicht Probefahren gar nicht so verkehrt wäre. Ich hatte aber das gleiche Problem wie du, dass ich nicht die vorgeschriebene Fahrerfahrung nachweisen konnte. Also Termin auf meine Freundin gebucht, die mir dann nach ein paar Kilometer das Fahrerplätzchen frei gemacht hat. Übrigens nach Rücksprache mit dem Polestar-Mitarbeiter vor Ort. Er war damit einverstanden, er wollte einfach von nichts etwas wissen 
